Staatskanzlei

Brandenburg und Hebei intensivieren Zusammenarbeit –
Partnerschaftserklärung signiert – Woidke: Auf China-Reise Weichen für die Zukunft gestellt

veröffentlicht am 03.06.2015

Die gute Zusammenarbeit zwischen Brandenburg und der chinesischen Provinz Hebei wird in einer Partnerschafterklärung verbindlich festgeschrieben. Ministerpräsident Dietmar Woidke und Provinzgouverneur Zhang Qingwei setzten heute Nachmittag (Ortszeit) in Shijiazuhuang ihre Unterschriften unter das Dokument. Schwerpunkte sind Wirtschaft und Handel, insbesondere  Wasserwirtschaft, Innovationskooperationen zwischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Zudem sollen der kulturelle Austausch sowie Schulpartnerschaften unterstützt werden.

Woidke sagte: „Mit der Partnerschaftserklärung sowie mit den  anderen Vereinbarungen und Gesprächen während unserer Reise in die Volksrepublik China haben wir Weichen für die Zukunft gestellt. Brandenburg mit seinen Spitzentechnologien und Forschungskapazitäten wird als lukrativer Partner wahrgenommen. Das gilt gerade auch auf solchen Feldern wie Innovation, Effizienz und Nachhaltigkeit, die in China Priorität genießen. Auf der Reise haben wir Möglichkeiten der Kooperation auf den Gebieten der Erneuerbaren Energien, Umweltwirtschaft, nachhaltige Landwirtschaft und Lebensmittelsicherheit erörtert. Ich bin der Überzeugung, dass Brandenburger und chinesische Partner zunehmend voneinander profitieren können.“

Europastaatssekretärin Anne Quart sagte: „Ich freue mich sehr über die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung. Sie ist Ausdruck einer stetigen Annäherung zwischen den beiden Hauptstadtregionen. Die Provinz Hebei, bisher gekennzeichnet durch die Schwerindustrie, durchläuft zurzeit einen rapiden Strukturwandel. Die Vereinbarung bildet die Grundlage, dass brandenburgische Unternehmen einen Beitrag zur sozialen und ökologisch ausgewogenen Entwicklung leisten können. Vor allem Investitionen in Projekte, die der nachhaltigen Nutzung und Entwicklung der Ressourcen dienen, halte ich für äußerst wichtig. Auch von einem intensiveren Austausch im Bereich von Schule, Wissenschaft, Forschung und Kultur werden beide Seiten profitieren. Dass dies auch unseren chinesischen Partnern am Herzen liegt, belegt die neue Partnerschaft.“ Die Staatssekretärin äußerte zugleich die Hoffnung, dass China zukünftig noch stärker in die Lösung globaler Entwicklungsfragen und in internationale Verantwortungssysteme eingebunden werde.

Der Leiter der brandenburgischen Unternehmerdelegation, Staatssekretär Hendrik Fischer, resümierte: „Der Besuch hat bestätigt, dass China sich zu einem immer bedeutenderen Markt für Brandenburger Unternehmen entwickelt. China ist auch zukünftig ein Wachstumsmarkt. Und ich bin überzeugt, dass alle beteiligten märkischen Unternehmen von der Reise profitieren werden. Wir haben  gemeinsam für Brandenburg geworben und unsere Stärken verdeutlicht. Es sind neue Kontakte geknüpft und bestehende gefestigt worden, und wir haben uns über Möglichkeiten einer Zusammenarbeit verständigt. Das ist eine solide Basis, um neue Exportmöglichkeiten für unsere märkischen Unternehmen zu erschließen und längerfristig auch neue Investitionen in die deutsche Hauptstadtregion zu holen“, so Staatssekretär Fischer.

Bereits am Vormittag hatte Woidke in der Provinzhauptstadt Shijiazhuang eine Standortpräsentation Brandenburgs sowie eine Kooperationsbörse mit rund 150 Firmen beider Länder eröffnet. Eine derartige Präsentation hatte es auch in Hangzhou gegeben, eine weitere wird von der Wirtschaftsdelegation in Peking durchgeführt. In Shijiazhuang wurden im Rahmen der Veranstaltung ein Vertrag beziehungsweise  Letters of Intent signiert.

Das Wildauer Unternehmen McPhy Energy vereinbarte mit Unterstützung von Encon.Europe, ein Vier-Megawatt-Wind-Wasserstoff-Hybridkraftwerk im industriellen Maßstab nach dem Vorbild  in Prenzlau zu liefern.  Das Kraftwerk soll 2017 in Betrieb gehen und wird deutlich größer sein als das Werk in der Uckermark.  Es dient der Produktion von „grünem“ Wasserstoff für die Industrie und Mobilität sowie der Stabilisierung des Stromnetzes und wird das erste seiner Art in China sein. Machbarkeitsstudien zur Ansiedlung von chinesischen Vertriebsgesellschaften im Baruther Industriepark vereinbarten die brandenburgische Stadt und ein Unternehmen aus Hebei.

Eine langjährige Partnerschaft verbindet Brandenburg und Hebei im Bereich Wassermanagement. In Shijiazhuang schlugen mehrere Brandenburger Forschungs- und Wirtschaftseinrichtungen der Provinzregierung nun ein Pilotprojekt vor, das die Entwicklung und Implementierung eines naturwissenschaftlich-sozioökonomischen Vorhersagemodells für das Wassermanagement des Baiyangdian-Sees beinhaltet. Der See umfasst eine Fläche von rund 366 Quadratkilometern. An dem Projekt sind das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung PIK), die Umwelt-Geräte-Technik GmbH aus Müncheberg sowie das Institut für angewandte Gewässerökologie (GmbH) aus Seddiner See beteiligt.

Redaktionelle Hinweise:

  1. Aktuelle Fotos von der China-Reise können unter Nennung der Quelle brandenburg.de  von www.brandenburg.de heruntergeladen werden.
  2. Medienvertreter, die während des China-Besuchs Kontakt zu mitreisenden Firmenvertretern aufnehmen möchten, wenden sich bitte an  ZAB-Pressesprecher Alexander Gallrein unter Telefon: 0 331 660-3103.