„Koch mir was“ – Initiative der Frankfurter Tafel ist demografisches Best-Practice-Projekt im Dezember

Aktion koch mir wasIm Frankfurter Stadtteil Neuberesinchen lernen Mütter bzw. Väter aus sozial schwierigen Verhältnissen die Organisation ihres Familienlebens. Dies geschieht im Rahmen des Kindertafel-Projekts „Koch mir was“ der Frankfurter Arbeitsloseninitiative e.V., das gemeinsam mit dem Job-Center entwickelt wurde. Hintergrund für die Frankfurter Initiative war die Beobachtung, dass soziale Strukturen in der Familie oft nicht intakt sind und häufig einfachste Dinge des täglichen Lebens nicht erlernt und folglich nicht bewältigt wurden.

Anknüpfend an die tägliche Arbeit der Kindertafel – Essen und Pausenversorgung für Kinder aus sozial schwachen Milieus – werden derzeit 17 vorwiegend arbeitslose und alleinerziehende Mütter in die Lage versetzt, wichtige Kompetenzen für eine selbständige Haushaltsführung und Kindererziehung zu erwerben. Nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ sollen sie fit gemacht werden, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, ihren Kindern einen strukturierten Tagesablauf und ein gesundes und behütetes Aufwachsen zu ermöglichen. Dies geschieht durch die tägliche Mitarbeit in der Kindertafel. Die beteiligten Mütter lernen gemeinsam zu kochen, backen, spielen, ebenso wie miteinander an einem liebevoll gedeckten Tisch Platz zu nehmen. Zum Projektspektrum gehört genauso die Vermittlung von Kenntnissen der Haushaltsführung und Bedienung von Haushaltsgeräten, wie Informationen über gesunde Ernährung einschließlich kostengünstigen Einkaufens. Auch der richtige Umgang mit Geld ist ein Schwerpunkt des Projekts.

Aktion koch mir wasDie Frankfurter Initiative bietet durch ihren lebensnahen und deshalb besonders nachhaltigen Ansatz die Chance, bestehende Abwärtsspiralen für Kinder aus sozial schwachen Familien zu durchbrechen. Aus diesem Grund ist das Projekt vor dem demografischen Hintergrund zurückgehender Kinderzahlen und veränderter Familienstrukturen besonders wertvoll. Auch wird den ProjektteilnehmerInnen durch die Stärkung ihrer Kompetenzen und das Entdecken der eigenen Fähigkeiten, langfristig die Möglichkeit eröffnet, Zugang zum ersten Arbeitsmarkt zu finden.

Darüber hinaus findet der Gedanke der generationsübergreifenden Unterstützung im Kindertafel-Projekt Berücksichtigung. Eine Gruppe ehrenamtlicher Senioren kommt sporadisch in die Einrichtung und freut sich, wenn sie ihre Lebenserfahrung einbringen können. So werden altbewährte Tipps und Tricks rund um den Haushalt ebenso wie traditionelle Familienrezepte weitergegeben. Die Mütter der Kindertafel – ein mutiger Vater wurde bisher leider noch nicht gefunden – sind dankbare Abnehmerinnen und möglicherweise findet sich auf diesem Weg auch ein neuer Opa oder eine neue Oma für die jungen Familien.

Aktion koch mir wasDas Projekt ist zunächst bis Ende Februar 2010 befristet und wird aus Mitteln für Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung der Bundesarbeitsgemeinschaft ARGE- JobCenter Frankfurt (Oder) getragen.

Ansprechpartner für das Projekt ist: Evelyn Blaschke, E-Mail: Kindertafel@arbeitsloseninitiative-ffo.de