„Lebensnah Lernen – Lernen durch Engagement“ ist Demografie-Beispiel im Monat Juli

Die Freiwilligenagentur Cottbus begleitet mit dem Projekt „Lebensnah Lernen“ die Pestalozzi Förderschule in Cottbus-Schmellwitz bei der Umsetzung der Unterrichtsmethode „Lernen durch Engagement“. Im Rahmen dieses Projekts werden durch den Einsatz Jugendlicher in gemeinnützigen Einrichtungen gesellschaftliches Engagement und fachliches Lernen verknüpft. Ziel ist es, durch positive Erfahrungen in der sozialen Arbeit Selbstbewusstsein und Lernmotivation der Schülerinnen und Schüler zu stärken sowie einen Grundstein für eine Bereitschaft zum bürgerschaftlichen Engagement zu legen. Die Auszeichnung der Staatskanzlei zum Demografie-Beispiel des Monats Juli wurde von der Abteilungsleiterin, Frau Birgit Gidde, vor Ort überbracht.

„Lebensnah Lernen“ wurde im zu Ende gehenden Schuljahr auf der Grundlage einer Kooperationsvereinbarung mit der Freiwilligenagentur erstmals mit den 9. Klassen der Pestalozzi-Schule erprobt. Das Projekt richtet sich an Schüler mit dem sonderpädagogischen Förderbedarf „Lernen“. Ausgehend von ihren Interessen und dem Bedarf erhalten sie die Möglichkeit, sich in gemeinnützigen Einrichtungen in ihrem Stadtteil zu engagieren. Mit dabei sind unter anderem das Eltern-Kind-Zentrum, der Jugendstadtteilladen, ein Altenpflegeheim, ein Jugendclub und die Acol Möbelbörse. Die Arbeiten reichen vom Bau einer Seifenkiste für die Kinder des Humanistischen Jugendwerks e.V. bis zur Mithilfe beim Kaffeenachmittag im Evangelischen Seniorenzentrum Johann Hinrich Wichern.

Das ehrenamtliche Engagement ist Teil des Unterrichts und eng verbunden mit dem fachlichen Lernen. Die zur Erkundung der sozialen Einrichtungen durchgeführte Stadtteilrallye wurde ebenso wie der wöchentliche Einsatz gemeinsam im Unterricht geplant, reflektiert und mit den Lehrplänen verknüpft.

Wie die durchweg positive Resonanz auf die erste Projektphase zeigt, profitieren alle Akteure – Schüler, Schule und die gemeinnützigen Einrichtungen – von der Initiative. Die Jugendlichen erhalten mit ihrer Tätigkeit eine Chance, auch außerhalb des schulischen Bewertungssystems Erfolge zu erreichen. Sie erweitern ihre Kompetenzen und werden im Selbstbewusstsein gestärkt. Durch die neuen Kontakte fühlen sich die Mädchen und Jungen stärker ihrer Region verbunden. Die Schulen profitieren von einer besseren Lernmotivation ihrer Schüler. Für die beteiligten Einrichtungen ist die Hilfe sowohl ein unmittelbarer Gewinn, als auch die Möglichkeit, Zugang zu jungen Freiwilligen zu erhalten.

Die in Trägerschaft des Paritätischen Landesverbands Brandenburg e.V. befindliche Freiwilligenagentur fungiert mit dem Projekt als „lokaler Brückenbauer“, indem neue Formen der Kooperation zwischen Schulen und Organisationen im Gemeinwesen geschaffen wurden. Ebenso baut „Lebensnah Lernen“ für die Jugendlichen Brücken beim Übergang von der Schule zum Beruf. Eine Fortführung des Projektes im nächsten Schuljahr ist fest eingeplant, ebenso wie die Freiwilligenagentur als regionales Kompetenzzentrum im bundesweiten Netzwerk „Lernen durch Engagement“ (auch: „Service-learning“) andere Cottbuser Schulen über die innovative Lehr- und Lernmethode informieren will und bei der Umsetzung unterstützen will.

Das Projekt wird finanziert im Rahmen des Bund/Länderprogramms „Maßnahmen zur sozialen Stadt“.

Ansprechpartner für das Projekt ist: Frau Lisa Grundke, E-Mail: grundke@freiwilligenagentur-cottbus.de Allgemeine Informationen zum „Lernen durch Engagement“ unter service-learning.de