Beschäftigungspakt „Allianz 50plus“ als Demografie-Beispiel für September geehrt

Im Beisein zahlreicher Besucher des BRANDENBURG-TAGES wurde der Beschäftigungspakt „Allianz 50plus“ durch den Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Albrecht Gerber, als Demografie-Beispiel für September ausgezeichnet. Das auf Initiative des Landkreises Uckermark entstandene Bündnis will die Chancen älterer Langzeitarbeitsloser auf dem Arbeitsmarkt verbessern. In die Initiative ist in Brandenburg neben der Uckermark auch der Landkreis Oberhavel eingebunden, in Meckenburg-Vorpommern Mecklenburg-Strelitz und Neubrandenburg sowie in Niedersachsen Hameln-Pyrmont. Ziel des Beschäftigungspakts ist es, die sich durch den demografischen Wandel für Ältere ergebenen Beschäftigungschancen zu nutzen. Dies erfordert ein Umdenken auf beiden Seiten: Einerseits müssen Unternehmen erkennen, dass sie künftig verstärkt auch auf ältere Beschäftigte angewiesen sein werden. Andererseits verfügen ältere Arbeitssuchende über ein enormes Erfahrungspotential und Wissen sowie soziale Kompetenzen und sollten dies auch selbstbewusst vertreten. Herzstück des Projekts ist die passgenaue Stellenvermittlung. In einer ersten Phase werden freie Stellen auf dem regionalen Arbeitsmarkt gesucht und hierfür dann gemeinsam mit den Arbeitgebern geeignete Bewerber aus dem Projekt vermittelt. Dies geschieht mit Hilfe eines zuvor erarbeiteten Kompetenzprofils, in dem Fähigkeiten und Stärken der Arbeitssuchenden herausgestellt werden. Fehlende Qualifikationen können bei Bedarf im Rahmen des Beschäftigungspaktes erworben werden. Nach Abschluss eines Arbeitsvertrages werden die Männer und Frauen noch drei Monate lang in ihrem neuen Job von Mitarbeitern des Projektes „Allianz 50plus“ betreut. Der Arbeitgeber kann, wenn er die Voraussetzungen erfüllt und ein Arbeitsvertrag abgeschlossen wurde, eine Eingliederungshilfe von max. 4.000 € beantragen. Die Teilnahme am Beschäftigungspakt erfolgt auf freiwilliger Basis. Neben der Entwicklung eines Kompetenzprofils wird in Zusammenarbeit mit den Teilnehmern eine individuelle Handlungsstrategie für eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt entwickelt. Auch die Aktualisierung und Anpassung der Bewerbungsunterlagen gehört zum Serviceumfang. Im Rahmen der Initiative werden darüber hinaus für eine Wiederbeschäftigung wichtige Themen wie „Gesundheitsprävention“ und „Ehrenamt“ aufgegriffen. So ist beispielsweise im Rahmen des Projekts „Neue Wege Allianz50plus“ für Teilnehmer mit mehreren Vermittlungshemmnissen eine Zusammenarbeit mit der Angermünder Freiwilligenagentur zustande gekommen, um auf die Vorteile ehrenamtlicher Tätigkeit für eine berufliche Wiedereingliederung hinzuweisen. „Allianz 50plus“ wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Rahmen des Bundesprogramms „Perspektive 50plus – Beschäftigungspakte in den Regionen“ gefördert. Durch diesen regionalen Ansatz erhalten die Beschäftigungspakte die Möglichkeit, bei der Wahl der Integrationsstrategie gezielt auf regionale Besonderheiten einzugehen und vor Ort vorhandene Kreativität und Gestaltungskraft einzubringen. In der Uckermark ist so ein breites Netzwerk, bestehend aus regional und überregional agierenden Unternehmen und Kooperationspartnern, entstanden, auf das der Beschäftigungspakt bei der Integration von Langzeitarbeitslosen zurückgreift. Zuständig für die Umsetzung des Pakts sind das Angermünder Bildungswerk e.V., der MUG Brandenburg e.V. und die ABW GmbH. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Seit 2008 fanden in der Uckermark 289 Langzeitarbeitslose auf dem ersten Arbeitsmarkt eine Anstellung, davon allein 128 im Jahr 2010. Alle Kooperationspartner zusammen konnten im Juli die 1.000. Jobvermittlung feiern. Ansprechpartnerin: Frau Petra Buchholz, E-Mail: petra.buchholz@uckermark.de Allgemeine Infos zum Beschäftigungspakt unter: allianz50plus.net