Demografie-Beispiel des Monats Oktober ist der Potsdamer „Campus der Generationen“

Das Projekt „Campus der Generationen“, das die Verbesserung der Wiederbeschäftigungschancen älterer erwerbsloser Akademiker zum Ziel hat, ist als Demografie-Beispiel des Monats Oktober geehrt worden. Die Auszeichnung der Staatskanzlei wurde von der Abteilungsleiterin, Frau Birgit Gidde, im Rahmen der Abschlussveranstaltung des dritten Qualifizierungsdurchgangs am 28. September 2010 überbracht.

TeambildungDer „Campus der Generationen“ startete im Dezember 2008 als eines von drei im Rahmen der INNOPUNKT-Kampagne „Ältere – Erfahrung trifft Herausforderung“ der LASA Brandenburg ausgewählten Projekten. Die von der UP Transfer GmbH der Universität Potsdam getragene Initiative wendet sich an erwerbslose brandenburgische Männer und Frauen aus der Altersgruppe 50plus, die über eine akademische Ausbildung verfügen. Gemeinsam mit Studierenden der Uni Potsdam arbeiten die Teilnehmer in Teams an innovativen Aufgabenstellungen, die von Brandenburger Unternehmen eingereicht wurden. Ein Qualifizierungsdurchgang dauert sechs Monate. Die Teilnehmer sind in dieser Zeit als Gasthörer an der Hochschule eingeschrieben. Sie können damit alle Möglichkeiten des wissenschaftlichen Arbeitens sowie das reguläre Lehrangebot nutzen. Bestandteil des Projekts sind ferner Trainingsmodule zu Schlüsselkompetenzen wie Projekt- und Konfliktmanagement, Kreativitätstechniken, Kommunikation und Rhetorik. In einer anschließenden Vermittlungsphase werden die Projektteilnehmer beim Wiedereinstieg in den Beruf durch individuelle Beratung und Betreuung unterstützt.

Insgesamt 19 ältere erwerbslose Akademiker arbeiteten im nun abgeschlossenen dritten Qualifizierungsdurchgang gemeinsam mit 16 Studierenden der Universität in altersgemischten Teams. Zu den von ihnen realisierten Aufgaben brandenburgischer Betriebe gehörten beispielsweise eine Besucheranalyse und Marketingstrategie für das Potsdamer Kabarett „Obelisk“, ein Geschäftsmodell für die Etablierung eines Reiseveranstalters im Naturtourismus und Ideen für einen „Klimaneutralen Campingpark Sanssouci“. Alle gefundenen Lösungen wurden auf der Abschlussveranstaltung vorgestellt.

Durch diese praxisbezogene Arbeit erfahren brandenburgische Unternehmen, welche Potenziale in der Generation 50plus stecken. Denn trotz der zunehmenden Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften, sind die Einstellungschancen älterer Langzeitarbeitsloser nicht zwangsläufig gestiegen. Es bedarf daher eines Umdenkens hin zu einer besseren Wertschätzung des Erfahrungswissens und der Kompetenzen der älteren Generation. Auch die generationsübergreifende Zusammenarbeit mit den Studierenden trägt zu einer Wandlung des Altersbildes bei. Junge wie ältere Teilnehmer profitieren von den Kompetenzen der jeweils anderen Gruppe. Dabei wird allen Beteiligten gleichermaßen deutlich, dass die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen inzwischen unverzichtbarer Bestandteil des Lebens- und Berufsalltags geworden ist.

Aufgrund des erfolgreichen Verlaufs des vom Land Brandenburg und dem Europäischen Sozialfonds geförderten Projekts ist die Laufzeit des „Campus der Generationen“ verlängert worden. Zurzeit läuft die Ausschreibung des vierten Qualifizierungsdurchgangs. Insgesamt konnten bisher 16 von 41 Teilnehmern aller drei Semester in ein Arbeitsverhältnis vermittelt werden. Der Projektträger ist zuversichtlich, diese Zahl noch zu steigern, zumal aus dem nun beendeten dritten Durchgang bereits vier Männer und eine Frau noch während der Laufzeit der Maßnahme eine Anstellung gefunden haben.

Ansprechpartner für das Projekt: Kerstin Grothe-Benkenstein , E-Mail: kegrothe@uni-potsdam.de
Allgemeine Infos: www.campusdergenerationen.de