DemografieForum Brandenburg - Newsletter 02/2013

Sehr geehrte Damen und Herren,

der neue Newsletter stellt u.a. ein Qualifizierungsprojekt im Ehrenamt vor, informiert über die Aktivitäten der Brandenburger Bürgerbusvereine und würdigt die Brandenburger Projekte, die im Programm „Neulandgewinner“ der Robert Bosch Stiftung den Zuschlag erhalten haben. Zwei Kongresse werden sich aus wissenschaftlicher wie auch aus kommunal-praktischer Sicht im März in Berlin den Herausforderungen des demografischen Wandels widmen.

Das Redaktionsteam „Demografischer Wandel“ der Potsdamer Staatskanzlei


Fit fürs Ehrenamt – Qualifizierungsprojekt im Havelland ausgezeichnet

Seit Herbst 2011 bietet das „Kompetenzzentrum Havelland – Agentur für bürgerschaftliches Engagement“ Engagierten des gesamten Landkreises die Möglichkeit, sich für eine ehrenamtliche Tätigkeit fit zu machen und aktuelles Wissen zum Engagement zu erhalten. Der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Albrecht Gerber, würdigte am 6. Februar 2013 bei einem Besuch des Kompetenzzentrums in Rathenow das „Qualifizierungsprojekt im Ehrenamt“ als beispielgebende Demografie-Initiative.

Gerber unterstrich im Rahmen der Auszeichnung: „Die im Kompetenzzentrum engagierten Frauen und Männer haben längst erkannt, dass der demografische Wandel viele Chancen zur Mitgestaltung einer lebenswerten Zukunft bietet und dass ehrenamtliche Arbeit hierbei ein wichtiger Schatz ist. Das zeigt sich an den vielen Projekten, die sie selbst angeschoben oder unterstützt haben, aber auch an ihren Bemühungen, andere Menschen zum Mitmachen anzuregen“. An den in Kooperation mit der Kreisvolkshochschule an den Standorten Rathenow und Falkensee angebotenen unentgeltlichen Kursen haben bisher 236 Engagierte teilgenommen. Sie richten sich an Neulinge ebenso wie an erfahrene Engagierte. Die Teilnehmer erfahren unter anderem, welche Möglichkeiten des Engagements im Landkreis bestehen und welche Rechte und Pflichten Ehrenamtler haben. Aber auch die Themenkomplexe „Öffentlichkeitsarbeit“ und „Einwerben und Abrechnen von Fördermitteln“ sind Seminarinhalte.

Daneben bietet die beispielhafte Bildungsinitiative des Kompetenzzentrums auch die Möglichkeit des Erfahrungsaustauschs und der Vernetzung der Engagierten. Sie erhalten in den Kursen sowohl das Handwerkszeug für ihre ehrenamtliche Tätigkeit als auch Sicherheit und Selbstbewusstsein, ihr Anliegen zu präsentieren, und können so erfolgreich andere Menschen zum Mitmachen gewinnen.

Die Qualifizierung von Ehrenamtlern gehört seit Jahren zu den Kernaufgaben des Kompetenzzentrums, das Regional – bzw. Kontaktstellen in Falkensee, Nauen, Schönwalde, Wustermark und Priort eingerichtet hat. So werden seit 2009 Engagementlotsen ausgebildet, die im ländlichen Raum bürgerschaftliches Engagement mit eigenen Ideen und Kompetenzen fördern. Das Kompetenzzentrum befindet sich in Trägerschaft der Havelland Kliniken Unternehmensgruppe und betreut zusammen mit anderen Partnern fast 70 Projekte im Landkreis, bei denen rund 300 Freiwillige mitwirken. Hierzu gehören zum Beispiel Besuchsdienste, Schuldnerbegleitung, Lern- und Lesepatenschaften, Nachbarschaftshilfen und Bewerbungstraining mit Schülern.

Siehe auch http://www.stk.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.321686.de
Informationen zur Arbeit des Kompetenzzentrums Havelland unter http://www.kompetenzzentrum-havelland.de/


Brandenburger Bürgerbusvereine realisieren gemeinsamen Internetauftritt

Zur Bündelung der Kräfte werden die vier Brandenburger Bürgerbusvereine eine gemeinsame Internet-Website erstellen. Dieses Vorhaben wird durch den Ministerpräsidenten Matthias Platzeck mit 3.000 € aus Lottomitteln unterstützt. Mit dem geplanten Online-Auftritt soll über die bestehenden Bürgerbusvereine einschließlich aktueller Fahrpläne informiert werden.

Unter dem Motto „Bürger fahren für Bürger“ haben sich in Brandenburg bislang vier Bürgerbusvereine gegründet, die in Ergänzung des öffentlichen Verkehrsangebots in dünn besiedelten ländlichen Regionen Menschen befördern. Durch diesen, von ehrenamtlichen Fahrern und Fahrerinnen geleisteten Fahrdienst werden monatlich mehr als 1500 Menschen befördert. Im Vordergrund des geplanten Onlineauftritts steht aber auch, Starthilfe für andere Gründungsinteressierte zu geben: Sie können voraussichtlich ab Mitte 2013, wenn die neue Website online geht, an den vielfältigen Erfahrungen der Bürgerbusvereine teilhaben und ich über Rahmenbedingungen zur Gründung und zum Betrieb von Bürgerbussen informieren.

Bei der Übergabe des Zuwendungsbescheids am 7. Februar 2013 in der Potsdamer Staatskanzlei betonte der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Albrecht Gerber: „Die ehrenamtlichen Busfahrerinnen und –fahrer setzen sich seit Jahren selbstlos für Mitbürger ein. Sie sorgen dafür, dass auch in dünn besiedelten Regionen andere Menschen schnell und bequem ihr Ziel erreichen und das Leben auf dem Land attraktiv bleibt.“ Er ermutigte Menschen in anderen Regionen, Ähnliches aufzubauen. Neben den Erfahrungen der vier Bürgerbusvereine können Interessierte dabei auch auf das 2012 überarbeitete Bürgerbushandbuch als wichtiges Instrument zur Hilfe und Selbsthilfe zurückgreifen.

Siehe auch: http://www.stk.brandenburg.de/cms/detail.php?gsid=bb1.c.321949.de


Auslandserfahrungen schon in der Berufsausbildung erwünscht

Die Bevollmächtigte des Landes beim Bund, Staatssekretärin Tina Fischer hat mit der „Mobilitätsberatung“ der Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam das erste Demografie-Beispiel des Jahres 2013 geehrt. Diese organisiert für Auszubildende, junge Fachkräfte und Ausbilder Praktika im Ausland.

Das Projekt bietet jungen Menschen und Unternehmen gleichermaßen Vorteile. Auszubildende erhalten durch die Auslandspraktika die Chance, berufliche und persönliche Kompetenzen zu erweitern. Da immer mehr brandenburgische Firmen mit internationalen Partnern zusammenarbeiten, werden Mitarbeiter mit interkulturellen Kompetenzen benötigt. Die Auslandsaufenthalte bieten die Chance, Sprachkenntnisse zu erweitern, Erfahrungen zu sammeln und Selbstbewusstsein auszubauen. Aber auch Unternehmen, die bereits vielfach über Geschäftsbeziehungen zu ausländischen Partnern verfügen, können in hohem Maße von einem Austausch profitieren: „Den Unternehmen bietet sich die Chance, die Ausbildung angepasst an den eigenen Bedarf zu erweitern, internationale Kontakte zu knüpfen oder zu vertiefen sowie Fachkräfte an den Betrieb und damit auch an unsere Region zu binden“, erläuterte Fischer. Sie warb in diesem Zusammenhang für ein verstärktes Engagement der Firmen bei der Fachkräftesicherung.

Die IHK beteiligt sich seit 2009 an dem bundesweiten aus ESF- und Bundesmitteln geförderten Projekt „Berufsbildung ohne Grenzen – Mobilitätsberatung“. Unterstützt werden vor allem klein- und mittelständische Firmen bei der Organisation der Auslandspraktika. Bisher absolvierten 140 Jugendliche aus 76 Ausbildungsunternehmen der IHK Potsdam ein drei- bis zwölfwöchiges individuelles und berufsbezogenes Praktikum in 14 verschiedenen Ländern. Die Mitarbeiter der Mobilitätsberatung unterstützen interessierte Firmen und Auszubildende bei der Suche nach Partnerunternehmen im Ausland, bei der Abstimmung zwischen den beteiligten Akteuren, bei der Klärung notwendiger Formalitäten und der Beantragung von Stipendien.

Siehe auch: http://www.stk.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.318733.de
Informationen der IHK Potsdam zur Mobilitätsberatung unter Link

Brandenburger „Neulandgewinner“

Ministerpräsident Matthias Platzeck gratulierte den sechs brandenburgischen Projekten, die im Rahmen des von der Robert Bosch Stiftung initiierten Wettbewerbs „Neulandgewinner“ den Zuschlag erhalten haben und unterstrich: „Die vielfältigen Facetten des demografischen Wandels erfordern flexible und regional angepasste Antworten.“

Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung wurde am 24. Januar 2013 das Förderprogramm „Neulandgewinner“ der Robert Bosch Stiftung offiziell gestartet. Das speziell für die ostdeutschen Bundesländer entwickelte Programm, mit dem regionale Initiativen zur Begegnung des demografischen Wandels unterstützt werden, war insbesondere in Brandenburg auf große Resonanz getroffen: Von den 720 Bewerbungen wurden rund 30 Prozent von Brandenburger Initiativen eingereicht. Unter den nunmehr ausgewählten 20 Bürgerprojekten, die über zwei Jahre von der Robert Bosch Stiftung begleitet und mit einer Fördersumme von bis zu 50.000 € unterstützt werden, befinden sich sechs Projekte aus Brandenburg. Ministerpräsident Matthias Platzeck gratulierte den brandenburgischen Projekten. Die wichtigsten Akteure in diesem Feld sind die Bürgerinnen und Bürger, denn sie sind ‚Experten in eigener Sache‘ und wissen, wo und wie angepackt werden muss. Er dankte zugleich auch allen übrigen brandenburgischen Bewerbern, die nicht zum Zuge gekommen waren, und bat sie, ihren Weg dennoch weiterzugehen.

Die sechs „Neulandgewinner“ aus Brandenburg sind:

  • Initiative für landwirtschaftliche Bildung – Akademie für Landschaftskommunikation e.V., Oderaue (Märkisch-Oderland) mit „Heim(at)arbeit – Chancen für ein Leben und Überleben in der eigenen Landschaft“
  • Institut zur Entwicklung des ländlichen KulturRaums e.V., Baruth/Mark (Teltow-Fläming) für „Wissenstausch – Die Baruther Bank“
  • Thomas Winkelkotte mit seinem „Mobil für gemeinnützige Mobilitätssicherung im ländlichen Raum aus Reichenow (Märkisch-Oderland)
  • Projekt Kulturkooperative RELAIS c/o Fluss e.V. Perleberg (Prignitz)
  • Verein Schönfeld (Uckermark) mit „Lebens-Energie für das Dorf“
  • Herta Bentlage mit der „Besenwirtschaft als Dorfprojekt“ aus Angermünde (Uckermark).

Informationen zum Programm „Neulandgewinner“ und den ausgewählten Projekten finden Sie unter http://www.bosch-stiftung.de/content/language1/html/41318.asp

 

Jahrestagung der deutschen Gesellschaft für Demografie (DGD)

Die Jahrestagung der deutschen Gesellschaft für Demografie findet vom 6. bis 8. März in Berlin statt und steht unter dem thematischen Motto „Soziale Ungleichheit und demografischer Wandel“.

Zur Diskussion werden auf der Jahrestagung u.a. die Themen Migration und Mobilität, Mortalität und Lebenserwartung, Migration in Deutschland – Trends und Einstellungen, Pflegesysteme in Europa, Familiendemografie, Demografiepolitik und auch soziale Ungleichheiten stehen.

Zur Veranstaltung: Link

 

Kommunalkongress am 18. und 19. März in Berlin

Die Bertelsmann Stiftung veranstaltet am 18. und 19. März 2013 in Berlin den 8. Kommunalkongress unter dem Titel "Gemeinsam die Zukunft meistern! - Zivilgesellschaft in Kommunen" für Teilnehmende aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft.

Thematisiert werden gute Praxisbeispiele von Formen der Zusammenarbeit zwischen Kommunen und zivilgesellschaftlichen Akteuren, mit Potenzialen und Grenzen in wichtigen kommunalen Handlungsfeldern, mit fördernden Rahmenbedingungen von Engagement, sozialem Investment und Partizipation. Am 18. März ab 18.30 Uhr findet der Berliner Abend unter dem Motto „Zivilgesellschaft in Aktion“ statt, bei dem sich gemeinnützige Initiativen aus Berlin und Umgebung mit ihren Aktivitäten vorstellen und für einen Erfahrungsaustausch zur Verfügung stehen.

 

Generali Altersstudie 2013

Der Generali Zukunftsfonds hat die „Generali Altersstudie 2013 - Wie ältere Menschen leben, denken und sich engagieren.“ veröffentlicht, um die Bedeutung der älteren Generation für die Gesellschaft hervorzuheben – auch und gerade vor dem Hintergrund des bevorstehenden demografischen Wandels.

Das Bild, das die Studie von der Generation der 65- bis 85-Jährigen zeigt, steht in weiten Teilen im direkten Widerspruch zum vorherrschenden defizitären Altersbild. Die Ergebnisse präsentieren ausgeglichene, aktive und sozial vernetzte ältere Menschen. So liefert die Studie eine fundierte Basis, um die gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Diskussion zum Thema Altersbild und Potenziale des Alters anzustoßen und zu beleben. Sie gibt Impulse, die gesellschaftliche Realität der Älteren, aber auch den Umgang mit der demografischen Herausforderung aus neuen Perspektiven zu betrachten.

Zur Studie