Die Airport-Region als Marke: Umlandkommunen des BER wollen gemeinsame Profil schärfen

Schönefeld. Wie bereitet sich das Flughafenumfeld auf die Eröffnung des BER vor? Während die mediale Wahrnehmung derzeit vorrangig auf dem Schwerpunkt „Fluglärm und Schallschutz“ liegt, ist der interkommunale Austausch seit Jahren deutlich breiter gefächert. So rückte die vierte Veranstaltung der Reihe „Planerisch-städtebaulicher Dialog der Flughafenregion BER“ – organisiert und durchgeführt von der AG 3 des Dialogforums Airport Berlin Brandenburg – unlängst das Thema Identitäts- und Imagebildung in den Mittelpunkt. Zielstellung ist es, ein Profil zu entwickeln, mit der in Zukunft der gemeinsame Auftritt einer starken BER-Region gelingen kann. Und zwar als lebenswerter, wirtschaftsfreundlicher und touristisch abwechslungsreicher Landstrich zwischen Weltmetropole und Brandenburger Beschaulichkeit.

Begriffe wie Schwarzwald oder Mosel sprechen für sich, sie projizieren Bilder in die Köpfe. Diesen Effekt könne sich auch das BER-Umland erarbeiten, sagte Norbert Hoffmann von der e5 Marketing GmbH aus Frankfurt/Main in seinem Impulsreferat zum Thema Identitäts- und Imagebildung. Der Marketingexperte ermutigte die anwesenden Vertreter aus Verwaltungen, Räten, Wirtschaft und Tourismus, sich einer professionellen Markenentwicklung für die gesamte Airportregion BER zu stellen. „Nutzen sie die einmalige Chance, die ihnen dieser Flughafen bietet“, sagte Hoffmann und empfahl, den Prozess mit einem Blick auf die eigenen Stärken und Besonderheiten anzukurbeln. Ein gemeinsames Profil werde sich später nicht nur positiv auf die Vermarktung nach außen auswirken, sondern auch dazu beitragen, dass sich die Menschen zunehmend mit ihrer Heimat am Flughafen identifizierten.

Dass die Außendarstellung in der Flughafenregion derzeit noch wenig aufeinander abgestimmt ist, machten Kurzstatements von verschiedenen Marketingprojekten deutlich. Denn ob Güterverkehrszentrum Großbeeren, Regionalmanagement Berlin-Schöneweide oder touristischer Masterplan BER: Was vor Ort oft mit viel Hingabe und Kompetenz umgesetzt wird, ist wenige Kilometer weiter nicht selten schon weitgehend unbekannt. Dieses Kirchturmdenken müsse bei der Image- und Identitätsentwicklung hintenan gestellt werden, warb Norbert Hoffmann dafür, diese wichtige Aufgabe in einer Gesellschaft mit zentraler Verantwortung zu verankern. Großbeerens Bürgermeister Carl Ahlgrimm brachte daraufhin die Berlin-Brandenburg Area Development Company GmbH (BADC) ins Gespräch, in der die beiden Landkreise Teltow-Fläming und Dahme-Spreewald sowie elf Brandenburger Städte und Gemeinden des BER-Umfeldes bereits in Sachen Wirtschaftsförderung zusammenarbeiten. Ob diese vorhandene Struktur auch die Markenentwicklung in Angriff nehmen kann, solle nun als nächstes geprüft werden.

Alle Unterlagen und Protokolle der 4. Veranstaltung zum „Planerisch-Städtebaulichen Dialog“ werden in Kürze auf der Internetseite www.dialogforum-ber.de zur Verfügung stehen. Auch die vorherigen drei Foren dieser Reihe sind dort online dokumentiert. Wer sich die Ergebnisse der bisherigen Dialog-Veranstaltungen und der Arbeit des gesamten Dialogforums Airport Berlin Brandenburg kompakter und anschaulicher vor Augen führen will, sollte sich den Juli vormerken. Dann wird im Bürgerberatungszentrum an der Schönefelder Mittelstraße 11 (ehemalige Airportworld) eine große Ausstellung zum Thema eröffnet, in der sich auch die 18 Kommunen, Berliner Bezirke und Brandenburger Landkreise vorstellen, die sich mit dem Flughafenbetreiber und seinen drei Gesellschaftern zur Kommunikationsplattform „Dialogforum“ zusammengeschlossen haben.