DemografieForum Brandenburg - Newsletter Februar

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Februar begrüßen wir Sie erstmals in diesem Jahr mit aktuellen Informationen zum demografischen Wandel in Brandenburg. Wir stellen die neuesten Brandenburger „Demografie-Beispiele des Monats“ und zwei Studien zum demografischen Wandel vor. Mit der Information über aktuelle Wettbewerbsaufrufe und Fördermöglichkeiten verbinden wir die Hoffnung auf breite Beteiligung von Brandenburger Akteuren.

Viel Spaß bei der Lektüre
vom Redaktionsteam „Demografischer Wandel“ der Potsdamer Staatskanzlei

Newsletter Februar 2015

Kinder für die Zukunft fit machen – „Netzwerk Gesunde Kita“ ist Demografieprojekt im Dezember 2014

Erstmals in seiner neuen Funktion würdigte der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Rudolf Zeeb, am 3. Dezember 2014 die Gemeinschaftsinitiative „Netzwerk Gesunde Kita“ als Demografie-Beispiel des Monats Dezember 2014. Das Netzwerk war 2001 von mehreren Kindertagesstätten gegründet worden, um Bewegung und Sinnesentwicklung ebenso wie gesunde Ernährung im Kleinkindalter zu fördern. Bei einem Besuch in der Gründungs- und Mitgliedskita „Kinderland“ im Potsdamer Ortsteil Neu Fahrland betonte Zeeb: „Die Arbeit der Kita-Initiative ist neben den ‚Netzwerken Gesunde Kinder‘ ein wichtiger und beispielgebender Beitrag für ein gesundes Aufwachsen vom Kleinstkindalter an. Hier werden die Grundlagen für ein gesundes und aktives Leben gelegt, die später auch unserer Gesellschaft zu Gute kommen.“

Kita-Initiative Netzwerk Gesunde Kita

Dem vom Familienministerium unterstützen Verbund gehören inzwischen 41 Kindertagesstätten an. Träger der Initiative ist der Verein „Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V. – Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung“. Im Dialog und gemeinsamen Fachaustausch werden Themen zur gesunden Ernährung, Bewegungsförderung oder dem seelischen und sozialen Wohlbefinden in der Kita diskutiert und Empfehlungen für den Kita-Alltag erarbeitet. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können so über das Netzwerk Fachwissen austauschen und an Fortbildungen teilnehmen. Daneben organisiert die Koordinierungsstelle Fachveranstaltungen sowie Netzwerktreffen und Transfertage. Im Rahmen der Auszeichnung warb Zeeb für die Initiative: „Ich würde mich freuen, wenn sich weitere Einrichtungen dem Netzwerk anschließen würden.“ Diese steht nach Worten der Projektkoordinatorin Maria Lang allen interessierten Kitas im Land offen.

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Drei Brandenburger Demografie-Projekte unter den "Neulandgewinnern"

Das Programm „Neulandgewinner – Zukunft erfinden vor Ort“ der Robert Bosch Stiftung ist in die zweite Runde gegangen. Es richtet sich speziell an Initiativen aus den ostdeutschen Bundesländern, die gute Ideen haben, wie die Lebensqualität in ihrem Umfeld verbessert und so den Folgen des demografischen Wandels begegnet werden kann. Von den insgesamt 206 Wettbewerbseinreichungen kamen mit 51 Bewerbungen allein knapp ein Viertel aus Brandenburg. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung am 22. Januar 2015 in Berlin wurden insgesamt 17 Projekte, darunter drei aus Brandenburg, ausgewählt und nun für die Dauer von zwei Jahren mit insgesamt 1 Million Euro unterstützt.

Neulandgewinner

Ministerpräsident Dietmar Woidke gratulierte den geehrten Projekten aus Brandenburg: „Ganz besonders erfreut bin ich darüber, dass auch unserem Land so viele Vorschläge eingereicht wurden. Das zeigt einmal mehr, dass die Brandenburgerinnen und Brandenburger längst erkannt haben, dass der demografische Wandel regional angepasste Antworten erfordert. Mit großem Engagement und Ideenreichtum schaffen sie vor Ort zukunftsfähige Lösungen.“ Woidke betonte zugleich, dass für die Landesregierung der demografische Wandel bereits seit Jahren eine der größten Herausforderungen sei. So werden im Rahmen des „Marktplatzes der Möglichkeiten“ beispielhafte Initiativen regelmäßig der Öffentlichkeit vorgestellt sowie über das Netzwerk DemografieForum Brandenburg begleitet und mit weiteren Projekten und Akteuren zusammengeführt.

Die Brandenburger Projekte sind:

  • Luftschloss 2.0 – Jugendzentrum in Eigenregie, Jugendwohnprojekt Mittendrin e.V., Neuruppin
  • Der Leutewagen – eine mobile Kulturwerkstatt, Festland e.V. – Verein zur Förderung des kulturellen Lebens, Prignitz
  • Heim(at)arbeit – Chancen für ein Leben und Überleben in der eigenen Landschaft. Ein Unterrichtsmodul, Akademie für Landschaftskommunikation e.V., Oderaue

Weitere Informationen: und bosch-stiftung.de

Wettbewerb „Stadt-Umland-Kooperation“ ausgelobt

Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung hat am 14. Januar 2015 offiziell den Stadt-Umland-Wettbewerb gestartet. Ziel ist es, Kooperationen aus Städten und deren Umland zu initiieren und zu unterstützen, um durch gemeinsam entwickelte Strategien Antworten auf die vielfältigen Herausforderungen – auch des demografischen Wandels - zu finden. Alle Kommunen haben die Möglichkeit, sich mit ihren Ideen z.B. für eine nachhaltige Mobilität, Verbesserungen in der Gesundheitsversorgung, attraktivere Gestaltung des Lebensumfeldes, eine intakte Umwelt u.a.m. zu bewerben.

http://stadt-umland-wettbewerb.brandenburg

Es gilt insbesondere Ideen zu entwickeln, wie Funktionen ergänzt, Potentiale besser ausgeschöpft und Ressourcen gebündelt bzw. konzentriert werden können. Die entsprechenden Konzepte und Maßnahmen sollen dazu beitragen, eine tragfähige Daseinsvorsorge zu sichern, die wirtschaftliche Entwicklung zu unterstützen, für eine intakte Umwelt zu sorgen oder nachhaltige Mobilitätslösungen einzuführen. Die Konzepte werden von einer Jury bewertet. Insgesamt stehen 213 Mio. EUR aus den drei EU-Fonds Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), dem Europäischen Sozialfonds (ESF) und dem Europäischen Fonds für ländliche Entwicklung (ELER) zur Verfügung.

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Demografieprojekt im Januar 2015: „Ziemlich beste Lernfreunde“

Das Weiterbildungsprojekt „Ziemlich beste Lernfreunde“ ist von der Staatskanzlei Brandenburg als erstes Demografie-Beispiel des Monats im Jahr 2015 ausgezeichnet worden. Das von der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg in Kooperation mit der UP Transfer Gesellschaft für Wissens- und Technologietransfer mbH der Uni Potsdam entwickelte Angebot soll Unternehmen und Organisationen unterstützen, um Personal altersgerecht zu führen und zu motivieren.

Ziemlich beste Lernfreunde

Neben dem steigenden Fachkräftebedarf wird der demografische Wandel in den nächsten Jahren den Anteil älterer Beschäftigter stark wachsen lassen. Betriebe und Institutionen werden, um erfolgreich sein zu können, in Personalentwicklung und Weiterbildung investieren müssen. Das von den beiden beteiligten Hochschulen entwickelte Qualifizierungsprogramm richtet sich insbesondere an Personalverantwortliche, Weiterbildungsakteure, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Arbeitsagenturen und Kammern. Es gilt, Führungskräfte in die Lage zu versetzen, individuelle Potentiale von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erkennen und zu fördern. Neben altersgerechten Weiterbildungsmaßnahmen wurden in den angebotenen Seminaren und Winter- bzw. Summerschools auch „Werkzeuge“ zu den Themenkreisen Gesundheitsförderung, Wissenstransfer, lebensphasenorientierte Personalarbeit etc. vermittelt.

Mit einer Abschlussveranstaltung am 23. Januar 2015 in Potsdam endete das zweijährige Vorhaben, das nun in das reguläre Weiterbildungsangebot der BTU bzw. der UP Transfer Gesellschaft überführt wird. Anlässlich des genannten Termins überreichte die Abteilungsleiterin Birgit Gidde im Auftrag des Chefs der Staatskanzlei, Staatssekretär Rudolf Zeeb, die Auszeichnung zum „Demografie-Beispiel“ an die Leiterin des Weiterbildungszentrums an der BTU, Birgit Heindrischke, und Prof. Dr. Dieter Wagner von der UP Transfer GmbH.

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„Kleine Schritte – große Wirkung“ - Ideenwettbewerb der Robert Bosch Stiftung

Mobilität ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens, insbesondere im Alter. Sie ermöglicht soziale Kontakte und gesellschaftliche Teilhabe, fördert Gesundheit und Wohlbefinden. Gesucht werden überzeugende Ideen, die Lösungsansätze liefern, wie die Mobilität Älterer unterstützt bzw. gesichert werden kann. Die Stiftung unterstützt die 20 aussichtsreichsten und innovativsten Projektkonzeptionen mit bis zu 10.000 €. Einsendeschluss ist der 22. März 2015.

Ideenwettbewerb

Mit dem Wettbewerb möchte die Robert Bosch Stiftung einen Beitrag dazu leisten, dass ältere Menschen in ihrem Lebensumfeld mobil bleiben oder wieder mobil werden. Dabei geht es einerseits um den Abbau vorhandener räumlicher, sozialer und virtueller Barrieren, andererseits darum, wie durch den Einsatz moderner Kommunikationsmittel oder Assistenzhilfen Einschränkungen überwunden werden können. Ziel der Stiftung ist es, mit dieser Initiative die Eigenverantwortung und das Engagement älterer Menschen zu stärken.

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Stärkung von bürgerschaftlichem Engagement vor Ort – „Engagierte Stadt“ ausgeschrieben

Ab sofort können sich Freiwilligenagenturen, Bürgerstiftungen, Seniorenbüros und andere Trägerorganisationen für gesellschaftliches Engagement aus Städten und Gemeinden mit 10.000 bis 100.000 Einwohnern für das Netzwerkprogramm „Engagierte Stadt“ bewerben. Ziel ist die Förderung lokaler Kooperationen unterschiedlicher Akteure. Das Programm sieht vor, 50 Einrichtungen mit einem Gesamtvolumen von bis zu 3 Mio Euro über zunächst drei Jahre zu fördern. Die Bewerbungsphase endet am 1. März 2015.

Das Netzwerkprogramm „Engagierte Stadt“ ist eine gemeinsame Initiative der Bertelsmann Stiftung, der BMW Stiftung Herbert Quandt, des Generali Zukunftsfonds, der Herbert Quandt-Stiftung, der Robert Bosch Stiftung und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Engagierte Stadt

Mit der Initiative sollen Einrichtungen beraten, begleitet und finanziell in die Lage versetzt werden, gemeinnütziges Engagement zu unterstützen und nachhaltige Engagementstrukturen aufzubauen.

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„Stadt, Land, Netz! Innovationen für eine digitale Welt“

Computer, Smartphone & Co bieten neue Möglichkeiten der Kommunikation, Arbeitsorganisation und für Kooperationen. „Deutschland – Land der Ideen“ und die Deutsche Bank suchen derzeit 100 Innovationen, die Digitalisierung und Vernetzung vorantreiben sowie deren Potenziale erkennen, nutzen und gestalten. Unter dem Motto „Stadt, Land, Netz! Innovationen für eine digitale Welt“ können kreative Köpfe bis zum 15. März 2015 ihre Ideen einreichen.

Innovationen für eine digitale Welt

„Deutschland – Land der Ideen“ ist eine gemeinsame Standortinitiative der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft. Ziel ist es, zu gesellschaftlich bzw. wirtschaftlich aktuellen Themen neue Initiativen und Ideen zu rekrutieren, um so für den Standort Deutschland zu werben und Initiativen aus Deutschland zu mehr Bekanntheit im In- und Ausland zu verhelfen. Die eingereichten Wettbewerbsbeiträge werden von einer unabhängigen Jury Wissenschaftlern, Wirtschaftsmanagern, Journalisten und Politikern begutachtet.

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Studie „Von Hürden und Helden“ vorgestellt

Eine neue Studie des Berlin-Instituts beleuchtet die wachsenden Versorgungsprobleme in den ländlichen Regionen Deutschlands. Sie zeigt auf, welche Hemmnisse neuen Lösungen im Weg stehen und wie mutige Menschen diese mit Beharrlichkeit aus dem Weg räumen.

Von Hürden und Helden

Im Rahmen der Präsentation der Studie am 14. Januar 2015 in Berlin wurde anhand von verschiedenen Projektbeispielen aus dem gesamten Bundesgebiet die Kreativität der Protagonisten, aber auch die ihrem Engagement entgegenstehenden Hemmnisse und Hürden aufgezeigt. Aus dem Land Brandenburg konnte Marlies Helsing ihre „Sternstunden“-Initiative der Kita Schnatterenten aus Schwedt/Oder vorstellen, mit der sie für schichtdienstarbeitende Eltern eine 24-Stunden-Betreuungsmöglichkeit geschaffen hat. Die vom Verein „Leg los – werd groß“ getragene Einrichtung wurde von der Staatskanzlei im vergangenen Jahr als „Demografie-Beispiel des Monats Juni“ ausgezeichnet.

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Studie „Trendreport Land – Innovationslabor Land schafft Zukunft“

Aufgrund der früheren und stärkeren Betroffenheit der ländlichen Räume vom demografischen Wandel und der daraus resultierenden Veränderungsprozessen wird das Land zum „Innovationslabor“ und Ideengeber für Städte und größere Gemeinden. Zu diesem Ergebnis kommt die vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) in Auswertung des Wettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen 2014“ erarbeitete Studie.

Trendreport

Unter dem Motto „Innovationen querfeldein - Ländliche Räume neu gedacht“ waren im Jahr 2014 100 Preisträger ermittelt worden, die mit kreativen Ideen für den Erhalt der Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raums aufwarten konnten. In Auswertung dieses Innovationswettbewerbs hat das Fraunhofer Institut nun fünf Megatrends identifiziert, denen neue Entwicklungen und Initiativen im ländlichen Raum folgen, und daraus Handlungsempfehlungen für Innovationen auf dem Land abgeleitet.

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