Staatskanzlei

Erinnerung wach halten: Gorholt beim Gedenken an die Opfer des KZ-Außenlager Schlieben-Berga

veröffentlicht am 22.04.2017

72 Jahre nach der Befreiung ist heute im ehemaligen KZ-Außenlager Schlieben-Berga im Kreis Elbe-Elster der Opfer gedacht worden. Der Be-vollmächtigte des Landes beim Bund, Staatssekretär Martin Gorholt, betonte bei der Feierstunde in der Gedenkstätte: „Wir erinnern heute an all jene Menschen, die in diesem Lager litten und durch Terror, Hunger oder Zwangsarbeit umkamen. Wir gedenken der Opfer, und wir mahnen, dass sich solche Verbrechen nicht wiederholen dürfen."

Gorholt betonte: „Wir brauchen die Erinnerung an den Nationalsozialismus, um nie zu vergessen, wohin Diktatur, Rassismus und Überlegenheitswahn führen. Heute wächst die Jugend wie selbstverständlich in der Demokratie auf. Umso wichtiger ist es, ihr aufzuzeigen, dass das gerade nicht selbstverständlich ist. Freiheit, Pluralismus und Mitmenschlichkeit sind nie garantiert, sondern müs-sen täglich neu verteidigt werden."

Dabei helfen nach den Worten von Gorholt Begegnungen mit Überlebenden der nationalsozialistischen Gräueltaten. Deshalb sei er dankbar, dass auch zum 72. Jahrestag der Befreiung des KZ-Außenlagers wieder ehemalige Häftlinge an den Ort des Terrors zurückgekehrt seien. Gorholt dankte zugleich dem Verein Ge-denkstätte KZ-Außenlager Schlieben-Berga, der einen würdigen Erinnerungsort geschaffen habe. Die Landesregierung lege ein besonderes Augenmerk auf solche Gedenkstätten, denn sie machten bewusst, wie gefährdet die Demokratie sei. Gerade auch, weil die Zeitzeugen heute hoch betagt seien, komme historischen Orten als Steinen des Anstoßes eine immer größere Bedeutung zu.

In Berga bei Schlieben entstand im Dritten Reich das drittgrößte von insgesamt 136 Außenlagern des KZ Buchenwald. Es wurde vom Rüstungsbetrieb Hasag Hugo Schneider AG betrieben. Bis zu 5.000 Menschen waren dort inhaftiert. Die genaue Zahl der Opfer ist nicht bekannt. Etliche Insassen wurden noch kurz vor der Befreiung in das KZ Theresienstadt verschleppt. Rund 130 Häftlinge wurden am 21. April 1945 durch die Rote Armee befreit.

PM Schlieben (application/pdf 189.1 KB)