Staatskanzlei

Woidke würdigt Menschenrechtszentrum Cottbus - Gedenken an den Volksaufstand vom 17. Juni 1953

veröffentlicht am 17.06.2017

Ministerpräsident Dietmar Woidke hat die wichtige Rolle des Menschenrechtszentrums Cottbus für die historische Aufarbeitung des politischen Systems der DDR betont. „Das ehemalige Zuchthaus hat sich zu einem überregional bekannten Ort des Gedenkens an die Opfer der politischen Verfolgung in der DDR und der politischen Bildung entwickelt", sagte Woidke zum 10. Jubiläum des Zentrums am Samstag in Cottbus auch im Gedenken an den Volksaufstand am 17. Juni 1953 in der DDR, der sich heute zum 64. Mal jährt. Er hob besonders hervor, dass die Verantwortung für die Gedenkstätte in „den Händen der einst hier Drangsalierten und ihrer Menschenwürde Beraubten" liege.

Woidke betonte: „Das Interesse der jüngeren Generationen für historische Ereignisse und Entwicklungen wird immer dann besonders geweckt, wenn es um die Biographien von Menschen geht. Nicht zuletzt fasziniert die Frage, was sie damals gefühlt, gedacht und warum sie wie gehandelt haben. Daran knüpft die Dauerausstellung der Gedenkstätte auf vielfältige Weise an."

In diesen Kontext stellte der Ministerpräsident auch das Engagement ehemaliger Häftlinge, sich als Zeitzeugen zur Verfügung zu stellen: „Das ist von unschätzbarem Wert". Die Lebensberichte würden ein Schlaglicht auf das Menschenbild der DDR-Führung werfen.

Das trifft, so Woidke, auch auf die Niederschlagung der Erhebung im Juni 1953 zu. Der Aufstand habe die „tiefe Legitimationskrise" der SED gespiegelt. Ohne das Eingreifen sowjetischer Panzer hätte die Staatspartei ihre Macht nicht halten können. Heute sei das Auflehnen von großen Teilen des Volkes durch zahlreiche Aktivitäten von Schulen, Museen, Gedenkstätten und der Zivilgesellschaft ein „Symbol für Freiheitswillen, Mut und Risikobereitschaft."