Meilenstein für Meilenstein zur Inbetriebnahme: BER soll in der zweiten Jahreshälfte 2017 starten

Brandenburgs Flughafenkoordinator Rainer Bretschneider und Technikchef Jörg Marks, Foto: picture alliance

Motzen/Schönefeld. Die Zielmarke ist gesetzt: In der zweiten Jahreshälfte 2017 soll der neue Flughafen Berlin Brandenburg (BER) in Betrieb gehen. Nach intensiven Beratungen hat sich der Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft bei seiner Jahresklausur in Motzen (Kreis LDS) der von der Geschäftsführung vorgelegten Terminplanung angeschlossen. Danach sollen die Gesamtplanung für den Umbau der Brandschutzanlage im Sommer 2015 vorliegen und die Bauarbeiten am BER im Frühjahr 2016 abgeschlossen sein. Das übrige Zeitfenster werde für technische Inbetriebnahme und die behördlichen Abnahmen benötigt.   

Brandenburgs Flughafenkoordinator Rainer Bretschneider, der die Jahresklausur des Aufsichtsrats nach dem Rückzug von Klaus Wowereit als kommissarischer Vorsitzender leitete, bezeichnete den Terminkorridor Juni – Dezember 2017 als Ergebnis einer verantwortungsvollen Abwägung durch die Kontrolleure und die FBB-Spitze. „Wir haben die Geschäftsführung ganz schön in die Mangel genommen und miteinander um Formen, Fristen, Voraussetzungen und Genehmigungsabläufe  gerungen“, berichtete Staatssekretär Bretschneider am Abend im Interview mit dem RBB-Fernsehen. Der von FBB-Chef Hartmut Mehdorn und Technikchef Jörg Marks vorgestellte Terminplan habe schließlich mit seiner nachvollziehbaren Schrittfolge überzeugt, deren Abarbeitung künftig anhand konkreter Meilensteine sukzessive nachgeprüft werden könne. Darüber hinaus sei es ein wichtiges Signal, dass alle am Bauprojekt beteiligten Planer, Sachverständigen und Bauunternehmen den genannten Terminkorridor unterstützten. „Wir wollten etwas haben, das belastbar ist und nicht bei nächster Gelegenheit wieder zurückgenommen werden muss. Ich bin sicher, dass wir jetzt etwas gefunden haben, das diese Voraussetzungen erfüllt.“

Der erst seit wenigen Monaten verantwortliche Technik-Chef am BER bezeichnete die Probleme mit der Entrauchungsanlage im Hauptterminal – 2012 Hauptgrund für die gescheiterte Eröffnung des BER – vor Journalisten als gelöst. „Konzeptionell haben wir im Prinzip den Durchbruch geschafft. Wir wissen genau, wie wir es machen wollen“, sagte der langjährige Siemens-Ingenieur Jörg Marks, der die Gesamtplanung für die noch ausstehenden Arbeiten für Mitte des nächsten Jahres erwartet.

In Anbetracht des kontinuierlichen Verkehrswachstums an den beiden Airports der Berlin-Brandenburger Flughafengesellschaft richtete der Aufsichtsrat in der Sitzung am 12. Dezember sein Augenmerk aber auch auf das Thema Kapazitätserweiterung. Den Vorschlag der FBB-Geschäftsführung, durch einen komplett selbstständigen Terminal-Anbau in Verlängerung des Nordpiers jährlich acht bis zehn Millionen Passagiere mehr abfertigen zu können, habe man positiv zur Kenntnis genommen, sagte Flughafenkoordinator Rainer Bretschneider: „Die Zahlen in Tegel und Schönefeld entsprechen mit jährlich rund 27 Millionen Passagieren schon heute der Kapazität, für die der BER in der Startphase einmal geplant war. 2017 werden es möglicherweise über 30 Millionen Fluggäste sein. Diesem gestiegenen Bedarf müssen wir in geeigneter Weise entsprechen – und zwar parallel zum eigentlichen BER-Endspurt im Mainpier.“

Neben Michael Müller als neuem Regierenden Bürgermeister von Berlin gaben bei der Jahresklausur in Motzen auch auf Brandenburger Seite zwei Neumitglieder Ihren Einstand im Aufsichtsrat. Finanzstaatssekretärin Daniela Trochowski und der ehemalige Manager von Rolls-Roys und Daimler-Benz, Axel J. Arendt, nahmen schon drei Tage nach ihrer Berufung durch das Landeskabinett ihre Arbeit auf. Sie  vervollständigen nebemn Flughafenkoordinator Rainer Bretschneider und dem Cottbuser IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Krüger das neuen Brandenburger Quartett im Kontrollgremium der FBB.