Fremde werden Freunde“ – Patenschaftsprogramm ist Best-Practice-Projekt für den Monat Mai

Elternpatenschaften
Demografischer Wandel bedeutet weltweiter Wettbewerb um „kluge Köpfe“: Die Konkurrenz in- und ausländischer Wirtschaftsstandorte um qualifizierte Fachkräfte wird mit weiter sinkenden Bevölkerungszahlen stetig anwachsen. Will Brandenburg in diesem Wettbewerb punkten, muss es sich als weltoffenes Land präsentieren. Die Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) zeigt mit dem als Best-Practice-Projekt für den Monat Mai ausgewählten Patenschaftsprogramm „Fremde werden Freunde“, einen Ansatz, wie dies gelingen kann.

An der Viadrina studieren derzeit 5.500 Mensch aus 75 Ländern. Seit dem Jahr 2001 vermittelt die Universität Patenschaften zwischen ausländischen Studierenden und einheimischen Bürgern bzw. Familien. Dabei geht es nicht um Unterkunft, Verpflegung oder finanzielle Unterstützung, gefragt ist vielmehr das gegenseitige Kennenlernen, die Hilfe über erste Schwierigkeiten in einem fremden Land und das Begleiten während des Aufenthalts in Brandenburg. Die Patenfamilien unternehmen mit den Studierenden gemeinsame Ausflüge, begehen Fest- und Feiertage zusammen, kochen gemeinsam und ähnliches. Auf diese Weise lernen die Neuankömmlinge Land und Leute kennen, erhalten einen Einblick in die Region und die hier lebenden Menschen. Aber auch die Frankfurter Patenfamilien profitieren von den Patenschaften: Sie lernen Menschen aus einem anderen Kulturkreis kennen und verstehen. Oftmals bietet sich auch die Chance, „vergrabene“ Sprachkenntnisse hervorzuholen und aufzufrischen. Im gegenseitigen Kontakt können auch mögliche Vorurteile abgebaut und das Verständnis für „Andere“ und „Anderssein“ geweckt werden.

Elternpatenschaften
Initiator und Chef des Patenschaftsprogramms ist Stephan Kudert. Er ist seit 1995 Professor am Lehrstuhl für allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Viadrina. Gemeinsam mit seinen Mitarbeiterinnen Simone Brandt und Maritta Hennig kann er inzwischen auf 373 vermittelte Patenschaften zurückblicken. Das Patenschaftsprogramm wird jedes Jahr mit einer Werbeaktion in Frankfurt (Oder) gestartet, um Frankfurter Bürger für eine Patenschaft zu gewinnen. Mit einer Checkliste werden besondere Wünsche und Interessen der künftigen Patenfamilien hinsichtlich Sprache, Region, Hobbies der ausländischen Studierenden ermittelt. Auch die an dem Patenschaftsprogramm interessierten Gaststudierenden erhalten noch vor ihrer Anreise eine solche Checkliste. Aus dem Abgleich der „Wunschlisten“ ergibt sich die Zuordnung der Studierenden zu den Patenfamilien. Auf einer Willkommensveranstaltung zu Beginn des Wintersemesters lernen sich dann Paten und Paten-Studierende erstmals kennen. Erfreut können die Projektverantwortlichen der Viadrina resümieren, dass in vielen Fällen aus den Patenschaften langjährige Freundschaften entstanden sind. Auch wenn der Gastaufenthalt der Studierenden vorbei ist, nehmen sie ein positives Bild von Brandenburg und den Brandenburgern mit in die Welt.

Wie gelungen die Idee der Patenschaften ist, zeigt sich daran, dass auch die Fachhochschule Brandenburg seit dem vergangenen Jahr ebenfalls ein Patenschaftsprojekt für ihre internationalen Studierenden anbietet. Wir hoffen, dass weitere Einrichtungen diesen guten Beispielen folgen.

Ansprechpartnerin für das Projekt sind: Frau Simone Brandt und Frau Maritta Hennig, E-Mail: paten@euv-frankfurt-o.de
Informationen: http://www.euv-frankfurt-o.de/de/campus/hilfen/paten/index.html