Staatskanzlei

Woidke trauert um Orazio Giamblanco

veröffentlicht am 29.05.2024

Ministerpräsident Dietmar Woidke trauert um Orazio Giamblanco. Der gebürtige Italiener, der vor 28 Jahren in Trebbin Opfer eines Skinhead-Angriffs wurde und schwer behindert überlebte, starb am späten Montagabend im Alter von 83 Jahren in einem Bielefelder Krankenhaus. Woidke erklärt heute in Potsdam:

„Orazio Giamblancos Geschichte hat viele Menschen bewegt. Nur knapp konnten die Ärzte in Luckenwalde sein Leben retten. Es war einer der traurigen Höhepunkte rechtsextremer Übergriffe nach der Wiedervereinigung. Orazio Giamblancos Leben war danach ruiniert. Trotzdem bewiesen er und seine Familie die menschliche Größe, dem Täter zu verzeihen.

Der Kampf gegen Rassismus und Rechtsextremismus ist und bleibt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wir können nicht ungeschehen machen, was Orazio Giamblanco in unserem Bundesland passiert ist. Aber wir müssen die Erinnerung an sein tragisches Schicksal als Mahnung lebendig halten. Es ist für uns Verpflichtung!

Mein herzlichstes Beileid gilt seinen Angehörigen, die ihn Jahrzehnte liebevoll pflegten. Ich sende ihnen von Herzen viel Kraft und bin in Gedanken bei ihnen.“

Orazio Giamblanco war im September 1996 mit weiteren Italienern nach Trebbin gekommen, um auf einer Großbaustelle zu arbeiten. Der Skinhead Jan W. schlug Orazio Giamblanco am Abend des 30. September 1996 den Baseballschläger gegen den Kopf und nahm den Tod des Italieners in Kauf. Das Landgericht Potsdam verurteilte Jan W. 1997 zu 15 Jahren Haft wegen versuchten Mordes.

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