Staatskanzlei

Digitalstaatssekretär Grimm beim Forum Digitales Brandenburg: „KI in den Dienst der Gesellschaft stellen und Risiken klar benennen.“

Bundesweiter Digitaltag

veröffentlicht am 07.06.2024

Künstliche Intelligenz (KI) beeinflusst schon jetzt unsere Gesellschaft. Wie sich der Einsatz der selbst lernenden Technik auf den Zusammenhalt auswirkt und welche Chancen und Risiken sie birgt, wurde heute auf dem Forum Digitales Brandenburg in Potsdam diskutiert. Rund 100 Gäste aus Wirtschaft, Kommunen, Forschung und Zivilgesellschaft debattierten unter dem Leitthema „Spalten oder Gestalten: Wie verändert KI unsere Gesellschaft?“ bei der zweiten Ausgabe des Konferenzformats auf Einladung der Staatskanzlei. Der Digitalbeauftragte des Landes und Staatssekretär in der Staatskanzlei, Benjamin Grimm, betonte in seinem Grußwort zur Eröffnung: „Digitale Technologien wie Künstliche Intelligenz haben großes Potential. Sie sollen unser Leben verbessern und der Gemeinschaft dienen. Dafür bedarf es einer aktiven Steuerung der Entwicklung und des Einsatzes von KI zum Wohle der Gemeinschaft.“

Grimm weiter: „Künstliche Intelligenz ist eine Technologie der Superlative mit der Fähigkeit, aus Erfahrungen zu ‚lernen‘ und somit im Laufe der Zeit Effizienz und Genauigkeit zu verbessern. Es gibt bereits zahlreiche Positivbeispiele zum Einsatz von KI für den gesellschaftlichen Nutzen: Sprachassistenten, Übersetzungstools, Bildanalysen und Smart-Home-Lösungen helfen Barrieren abzubauen und ermöglichen soziale Teilhabe und Verständigung. Schließlich verbessert KI auch die politische Mitwirkung durch erleichterte Informationsbeschaffung und automatisierte Text- oder Formularerstellung.“

Gleichzeitig machte Grimm deutlich: „Der Einsatz Künstlicher Intelligenz stellt uns aber auch vor neue Herausforderungen und die Gefahren müssen klar benannt werden. KI wird schon jetzt massiv genutzt, um selbstlernend immer echter wirkende Fake-Inhalte zu produzieren und systematisch zu verbreiten. Die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen. Einseitig oder fehlerhaft trainierte KI kann zu Diskriminierung in Entscheidungsprozessen führen und Ungerechtigkeiten fördern. Wenn wir also nicht aufpassen, kann KI als Katalysator für soziale Ungleichheit wirken und demokratische Strukturen und Prozesse untergraben.

Diese Herausforderungen müssen wir uns bewusstmachen. Wir brauchen eine ausführliche gesellschaftliche Debatte und Verständigung über den zukünftigen Umgang und die Lenkung des Einsatzes von KI zum Wohle der Gesellschaft.“

In der Keynote der Veranstaltung beleuchtete Prof. Dr. Sascha Friesike der UDK Berlin die Frage, wie sich technologische und gesellschaftliche Entwicklung gegenseitig beeinflussen. Zudem stellte er dar, wie man mithilfe von Technologie Komplexität reduzieren kann. Im Rahmen der anschließenden Paneldiskussion diskutierte Staatssekretär Grimm u. a. mit Katja Boll (Verdi) und Dr. Aljoscha Burchardt (DFKI), wie Künstliche Intelligenz die Arbeitswelt und die Zusammenarbeit in Institutionen und Unternehmen beeinflusst. Dr. Henriette Litta (Open Knowledge Foundation) betonte die Notwendigkeit einer soliden und strukturierten Datengrundlage, um KI erfolgreich nutzen zu können. Dr. Robert Kilian (KI Bundesverband) warb dafür, Vertrauen in Künstliche Intelligenz mithilfe von Zertifizierungsmodellen herzustellen.

Die Etablierung des jährlich stattfindenden „Forum Digitales Brandenburg“ als Plattform für Vernetzung und fachlichen Austausch zu digitalpolitischen Themen ist eine Maßnahme aus dem Digitalprogramm 2025 der brandenburgischen Landesregierung.

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