Staatskanzlei

Woidke besucht Gedenkstätte in Auschwitz

veröffentlicht am 08.04.2018

Ministerpräsident und Polen-Koordinator Dietmar Woidke besucht am kommenden Freitag (13. April) den Gedenkort des Konzentrationslagers Auschwitz.  Er eröffnet dort die Ausstellung „Ordnung und Vernichtung - Die Polizei im NS-Staat". Die Schau entstand in Verbindung mit dem Forschungsprojekt „Die Polizei im NS-Staat", das die Deutsche Hochschule der Polizei in Kooperation mit dem Deutschen Historischen Museum (DHM) im Auftrag der Innenministerkonferenz erarbeitete.

Erstmals wurde dabei die Geschichte der deutschen Polizei zwischen 1933 und 1945 umfassend erforscht. Das DHM zeigte die darauf basierende Ausstellung 2011. Sie ist seitdem als Wanderausstellung in zahlreichen deutschen Städten und Polizei-Einrichtungen zu sehen. Auf Anregung Woidkes wurde mit finanzieller Unterstützung des Auswärtigen Amtes eine polnische Fassung erstellt, die jetzt in Auschwitz zum ersten Mal präsentiert wird.

Es handelt sich um die erste Polen-Reise Woidkes nach seiner Bestätigung als Polen-Koordinator durch den neuen Bundesaußenminister Maas. In dieser Funktion war Woidke bereits 2016 in Auschwitz, der Gedenkstätte des größten deutschen Vernichtungslagers während der Zeit des Nationalsozialismus.

Er wird auf seinem Besuch von Leon „Henry" Schwarzbaum begleitet. Der 97-jährige hat zwei Jahre Lagerhaft in Auschwitz überlebt, alle seine Angehörigen wurden getötet. Als die Lager wegen der heranrückenden Roten Armee geräumt wurden, kam er erst ins KZ Buchenwald, dann in das Außenlager Haselhorst des KZ Sachsenhausen. Von dort wurde er auf den Todesmarsch geschickt. Kurz vor Schwerin befreiten ihn amerikanische Soldaten. 2016 war Leon Schwarzbaum Nebenkläger im Prozess gegen den Auschwitz-Wachmann Reinhold Hanning in Detmold. Er engagiert sich bis heute in der Bildungsarbeit gegen das Vergessen.

Folgende presseöffentliche Termine sind geplant:

13.00 Uhr
Kranzniederlegung an der so genannten „Todeswand"

13.30 Uhr
Eröffnung der Ausstellung „Ordnung und Vernichtung" mit anschließendem Rundgang



Hinweis: Am 12. April (Donnerstag) besucht der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin Auschwitz. Er nimmt aus Anlass des israelischen Holocaust-Gedenktages (Yom Hashoah) am jährlichen „Marsch der Lebenden" teil. (https://motl.org/). 

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