Staatskanzlei

Woidke zum 25. Jahrestag des Abzugs der Westgruppe der Sowjetischen Streitkräfte aus Brandenburg

„Politischen Dialog und persönliche Begegnung fördern“

veröffentlicht am 14.06.2019

Ein Vierteljahrhundert nach dem Abzug der Sowjetischen Streitkräfte aus Wünsdorf hat Ministerpräsident Dietmar Woidke auf das besondere Verhältnis zwischen Russland und Brandenburg hingewiesen. „Es ist ein starkes Signal, dass Russen und Deutsche hier heute zusammenkommen und für ein vertrauensvolles Miteinander und eine friedliche Zukunft werben", sagte er auf einer Veranstaltung im Wünsdorfer Bürgerhaus.

Die Bücher- und Bunkerstadt Wünsdorf hatte gemeinsam mit dem Botschafter der Russischen Föderation in Deutschland, S.E. Sergej Netschaejew, und Ministerpräsident Dietmar Woidke eingeladen, um an den Truppenabzug zu erinnern und den deutsch-russischen Austausch konstruktiv zu unterstützen. Brandenburgs früherer Ministerpräsident Matthias Platzeck hat als Vertreter des Deutsch-Russischen Forums seine Teilnahme ebenfalls angekündigt.

In Wünsdorf planten die Nationalsozialisten ihre vernichtenden Feldzüge gegen Polen, die Sowjetunion und viele andere Länder. Nach dem Krieg und dem Sieg über Hitlerdeutschland installierte dort das sowjetische Militär sein Oberkommando der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland.

Woidke: „Der Ort steht wie kaum ein anderer für die zerstörerische Kraft des Krieges sowie für die Anstrengung, Frieden wieder zurückzugewinnen". Am 11. Juni 1994 endete die fast ein halbes Jahrhundert dauernde Stationierung der sowjetischen Streitkräfte. Die Rückführung der Westgruppe mit 380.000 Soldaten, 170.000 Angehörigen und 700.000 Tonnen Munition war die zahlenmäßig größte Truppenverlegung, die es in Europa im Frieden gab. Dieser friedenspolitische Kraftakt war eine wichtige vertrauensbildende Maßnahme. Zusammen mit dem politischen Aufbruch in Osteuropa und der Zurückhaltung der Sowjetunion während der friedlichen Revolution machte er die Vollendung der deutschen Einheit erst möglich."

Er erinnerte 80 Jahre nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges daran, „dass Rassismus, Populismus und Nationalismus diesen von deutschem Boden ausgegangenen Weltenmord einpeitschten. Das gemeinsame Ziel eines friedlichen Zusammenlebens in Europa verpflichtet uns, miteinander im Dialog zu bleiben und völkerverbindende Begegnungen zwischen Menschen, insbesondere Schulpartnerschaften und  Jugendaustausche, zu pflegen und auszubauen".

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