Staatskanzlei

150 Jahre Krankenhaus Spremberg: Woidke würdigt Engagement der Mitarbeiter und widerspricht der Bertelsmann-Stiftung

veröffentlicht am 21.08.2019

Zum 150-jährigen Bestehen des Krankenhauses Spremberg hat Ministerpräsident Dietmar Woidke das außergewöhnliche Engagement der Mitarbeiter herausgehoben. Er betonte heute auf einem Fest zum Jubiläum: „Das Krankenhaus genießt über die Grenzen des Kreises Spree-Neiße und des Landes hinaus einen exzellenten Ruf hat. Das ist ihrem professionellen Einsatz und ihrem persönlichen Engagement zu verdanken. 96 Prozent Patientenzufriedenheit sprechen für sich. Und mit jedem erfolgreichen Jahr wird klarer: Die bundesweit bislang einmalige Operation ‚Mitarbeiterkrankenhaus‘ ist gelungen."

Die Mitarbeiter gründeten im Jahr 1997 einen Förderverein, um Hauptgesellschafter des Krankenhauses zu werden und dessen Erhalt zu sichern. Seit Mai 1998 trägt der Verein 51 Prozent der Anteile, die restlichen 49 Prozent hält die Stadt. Mitglieder des Fördervereins sind auch heute noch zu 90 Prozent Mitarbeiter der Klinik.

Woidke: „Diese deutschlandweit einzigartige Trägerschaft hat sich bewährt. Die Beschäftigten fühlen sich wohl, und das wirkt sich positiv auf die Qualität der Arbeit aus. In diesem Krankenhaus wird Menschlichkeit großgeschrieben. Und es gibt immer neue Ideen, um den Standort attraktiv und unverzichtbar zu machen - zuletzt mit der Eröffnung der neuen geriatrischen Klinik. Das ist eine wichtige Bereicherung für die Versorgung im Spree-Neiße-Kreis. Das Krankenhaus Spremberg ist ein verlässlicher und unerlässlicher Gesundheitsstandort in dieser Region."

Woidke kritisierte in dem Zusammenhang die Empfehlung der Bertelsmann-Stiftung zur Schließung von Kliniken in Deutschland. Woidke: „Statt fast jedes zweite Krankenhaus zu schließen, wollen wir die Gesundheitsversorgung sichern und verbessern. Brandenburgs Krankenhäuser sind gut aufgestellt. Jede einzelne unserer 54 Kliniken ist ein wichtiger Anker in der jeweiligen Region. Wir werden kein einziges Krankenhaus schließen. Im Gegenteil: Wir werden unsere Krankenhäuser weiter stärken. Wir stehen zu unseren Krankenhäusern, und wir stehen zum ländlichen Raum. Die Menschen in Brandenburg haben einen Anspruch auf eine optimale gesundheitliche Versorgung. Hier in Spremberg und in allen anderen Teilen des Landes."

Wichtig ist nach den Worten von Woidke, dass die Krankenhäuser auf die sich ändernden Anforderungen reagieren. Es komme auch darauf an, dass die Häuser ihre Leistungen aufeinander abstimmen: „Wir können nicht alles überall vorhalten. Aber wir wollen alle Standorte erhalten und zukunftssicher machen. Wir brauchen stärkere Kooperationen, mehr telemedizinische Angebote sowie eine bessere Vernetzung von ambulanter und stationärer Versorgung. Gemeinsam statt allein, vernetzt und nicht zentralisiert, das ist die Zukunft der Gesundheitsversorgung in Brandenburg."

Woidke: „In den Erhalt unserer Krankenhäuser und Notaufnahmen investieren wir 100 Millionen Euro. Um die ärztliche Versorgung vor allem auf dem Land zu sichern, haben wir das Landarztstipendium aufgelegt. Wir wollen angehende Ärztinnen und Ärzte schon während des Studiums für die Arbeit im ländlichen Raum gewinnen. Und wir wollen in der Lausitz einen eigenen Medizinstudiengang aufbauen, der eng mit der Medizinischen Hochschule Brandenburg in Neuruppin kooperieren soll."

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