Staatskanzlei

Brandenburg trauert um Manfred Stolpe – Woidke: „Vater des modernen Brandenburgs“

veröffentlicht am 30.12.2019

Manfred Stolpe ist in der Nacht zum Sonntag im Alter von 83 Jahren nach langer, schwerer Krankheit im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen. Die Landesregierung gedenkt in tiefer Trauer und Dankbarkeit des ersten Ministerpräsidenten Brandenburgs und Bundesministers a. D.. In der Potsdamer Staatskanzlei liegt ab Dienstag, 31. Dezember, 11.00 Uhr ein Kondolenzbuch für die Öffentlichkeit aus.

Ministerpräsident Dietmar Woidke erklärt zum Tode von Manfred Stolpe: „Dies ist ein Tag tiefer Trauer. Wir nehmen Abschied von einem großen Mann, der unser junges Land geprägt hat wie niemand sonst. Manfred Stolpe war der Vater des modernen Brandenburgs. Er trug die Liebe zu Brandenburg in seinem Herzen, lange schon bevor unser Land 1990 gegründet wurde. Er gab dem Land Stimme und Gesicht. Im besten Sinne des Wortes war Manfred Stolpe Landesvater und Mutmacher in einem.

Unvergessen war seine unnachahmliche Art, widerstreitende Menschen einander anzunähern. Auch deshalb genoss er höchste Wertschätzung in allen seinen öffentlichen Ämtern: als Konsistorialpräsident der Evangelischen Kirche, als Ministerpräsident und als Bundesminister.

Manfred Stolpe war ein Sachwalter ostdeutscher Interessen. Im schwierigen Umbruch gab er den Menschen in Brandenburg Orientierung und Zuversicht. Dabei war er immer auch Brückenbauer. Nur wenige haben sich um das Zusammenwachsen der Deutschen so verdient gemacht wie Manfred Stolpe.

Aus der wechselvollen brandenburgisch-preußischen Geschichte schöpfte er Orientierung für die Zukunft. Europa endete für ihn nicht an Oder und Neiße. In Stettin geboren, betrachtete er es als historische Pflicht Deutschlands, Polen und anderen Staaten der östlichen Mitte Europas den Weg in die Europäische Union zu ebnen.

Manfred Stolpe war ein großer Glücksfall für unser Land. Seine historische Leistung wird vor der Geschichte Bestand haben. Brandenburg hat Manfred Stolpe unendlich viel zu verdanken - er wird uns unvergessen bleiben."

Nachruf der Landesregierung

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