Angelmöglichkeiten für Brandenburger in Polen erweitert – Führung des Landesanglerverbandes bei Platzeck
Gemeinsame Presseinformation mit dem Landesanglerverband Brandenburg
veröffentlicht am 08.01.2003
Brandenburger Angler können ab sofort auf weiteren polnischen Gewässern mit der im Vorjahr eingeführten länderübergreifenden Angelberechtigung ihrem Hobby nachgehen. Wie das Präsidium des Landesanglerverbandes Brandenburg (LAVB) bei einem Gespräch mit Ministerpräsident Matthias Platzeck am Mittwoch in Potsdam mitteilte, sind jetzt auch die Gliederungen des polnischen Partnerverbandes von Pila, Wroclaw, und Bydgoszcz der 2002 geschlossenen Vereinbarung beigetreten. Sie erlaubt brandenburgischen und polnischen Verbandsmitgliedern für jährlich 25 Euro den Erwerb einer Berechtigung, die das Angeln auch im jeweiligen Nachbarland ermöglicht. Zwei weitere polnische Verbände wollen ebenfalls mitmachen. Damit erweitert sich die für Brandenburger Angler zugängliche Wasserfläche in den polnischen Wojewodschaften auf etwa 87.000 Hektar, so der LAVB. Ministerpräsident Platzeck lobte bei dem Gespräch mit LAVB-Präsident Eberhard Weichenhan und Hauptgeschäftsführer Andreas Koppetzki die Zusammenarbeit des Anglerverbandes mit den polnischen Partnern als wichtigen Beitrag zur Verständigung. Der von den Anglerverbänden beider Länder beschrittene Weg ermögliche das unbürokratische Kennenlernen von Menschen mit gleichen Interessen beiderseits von Oder und Neiße. Dies sei genau das richtige Herangehen kurz vor der Aufnahme der polnischen Nachbarn in die Europäische Union, betonte Platzeck. Der Ministerpräsident verwies zudem auf einen weiteren wesentlicher Aspekt der Kooperation des Anglerverbandes mit Polen: der Beteiligung wissenschaftlicher Einrichtungen am Management des Fischbesatzes wie Lachs, Stör und Meerforelle im Einzugsgebiet der Oder. Auf Regierungsebene sei ein Abkommen über das Fischereimanagement auf den deutsch-polnischen Grenzflüssen gemeinsam mit Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg und den polnischen Partnern in Vorbereitung. Der LAVB werde in die Vorbereitung einbezogen, so Platzeck. Der Ministerpräsident begrüßte zudem die vom Landesanglerverband im Zusammenwirken mit dem Institut für Binnenfischerei Potsdam-Sacrow erreichten Erfolge bei der Wiedereinbürgerung von Lachsen und Meerforellen in der Prignitz. Im Vorjahr waren erstmals laichreife Lachse und Meerforellen in unerwarteter Zahl aufgestiegen. Das Lachsprogramm soll nun auf die Einzugsbe-reiche der Schwarzen Elster ausgedehnt werden. Der Landesanglerverband Brandenburg umfasst 1.460 Vereine mit 96.400 Mitgliedern. Der geschätzte Gesamtfang aus der Angelfischerei in Brandenburg beträgt jährlich rund 1.000 Tonnen.