Unerschöpfliche Neugier, akribische Recherche - Frankfurterin Helga Grune ist „Ehrenamtlerin des Monats"
veröffentlicht am 14.03.2018
Der Beauftragte für Internationale Beziehungen, Staatssekretär Martin Gorholt, hat heute Helga Grune aus Frankfurt (Oder) als „Ehrenamtlerin des Monats" März ausgezeichnet. Die 75-Jährige erforscht und archiviert gemeinsam mit ihren Mitstreitern vom Verein „My Life - Erzählte Zeitgeschichte" aus Frankfurt und der polnischen Nachbarstadt Słubice die Biografien von Menschen beidseits der Oder. Bei der Feierstunde im Collegium Polonicum in Słubice betonte Gorholt:
„Sie haben eine unerschöpfliche Neugier auf Lebenswelten und Kulturen. Mit akribischer und unheimlich aufwendiger Arbeit spüren sie den Geschichten Ihrer Mitmenschen und Nachbarn nach. So entstanden bereits mehr als 60 Biografien, jede für sich ist mit einem Aufwand von mehr als 70 Stunden verbunden. Sie tragen damit maßgeblich dazu bei, dass sich das Archiv menschlicher Schicksale Ihres Vereins füllt und zu einem Wissens- und Erfahrungsspeicher, zu einer einmaligen Forschungsquelle für Wissenschaftler, Studenten, Journalisten und Bürger heranwächst. Sie bauen Brücken zwischen Generationen und Nationen. Fremde werden durch Ihre Arbeit zu Nachbarn und Nachbarn zu Freunden."
Der Verein "My Life" wurde im Jahr 2004 gegründet. Die Mitglieder des deutsch-polnischen Vereins mit Sitz im Collegium Polonicum sammeln Lebensgeschichten, die im vereinseigenen "Archiv für menschliche Schicksale" aufbewahrt sowie bei öffentlichen Veranstaltungen vorgestellt werden. Helga Grune, gelernte Krankenschwester, erforscht nicht nur Biografien, sondern veranstaltet auch Erzählnachmittage beidseits der Oder. Außerdem geht eines der bislang größten Projekte des Vereins, die Ausstellung und das dazugehörige Buch „Katholiken in der DDR. Zwischen Ausgrenzung, Anpassung und Opposition" auf ihre Initiative zurück.
Die Staatskanzlei ehrt mit dem Titel „Ehrenamtler des Monats" seit September 2007 besonders verdienstvolle freiwillig Engagierte.