Brandenburg und Gedenkstätte Yad Vashem vereinbaren Zusammenarbeit - Kranzniederlegung in „Halle der Erinnerung"
veröffentlicht am 01.05.2018
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke hat heute in der „Halle der Erinnerung" der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem einen Kranz niedergelegt und das Mahnfeuer entfacht. Woidke wurde dabei von Schülerinnen und Schülern des Michendorfer Wolkenberg-Gymnasiums und deren Partnerschule Ramon Highschool aus Hod haSharon begleitet. Die Gedenkstätte und das Land Brandenburg wollen im Bildungsbereich beim Gedenken an den Holocaust und bei der Aufarbeitung der Verbrechen des NS-Regimes künftig zusammenarbeiten. Deshalb wurde heute eine Erklärung zur Kooperation zwischen der Internationalen Schule für Holocaust-Studien in Yad Vashem und Brandenburgs Bildungsministerium unterzeichnet. Die Partner planen gemeinsame Fortbildungen von Lehrkräften. Sie sollen in Jerusalem und im Land Brandenburg stattfinden.
Nach der Zeremonie in Yad Vashem sagte Woidke, Deutschland fühle sich besonders verpflichtet, nicht zuzulassen, dass die Wahrheit über die Verbrechen in Vergessenheit gerät. Die Geschichte des „unvorstellbaren Zivilisationsbruchs Holocaust" lehre vor allem, den Menschen als Mensch zu sehen. Woidke: „Das ist die Haltung, die wir in jedem Menschen stärken, die wir an unsere Kindeskinder vererben wollen. Doch Haltung lässt sich nicht verordnen. Was wir tun können, ist Jugendlichen und auch Erwachsenen Erfahrungen mit anderen zu ermöglichen. Ihnen immer neue Angebote zu unterbreiten, sich mit der Geschichte der Shoah und jüdischem Leben auseinanderzusetzen. Und ihnen immer wieder Antworten zu geben auf ihre Fragen."
Die Erklärung wurde unterzeichnet von Brandenburgs Bildungsstaatssekretär Thomas Drescher und vom Direktor der Abteilung für Regierungs- und Außenbeziehungen, Yossi Gevir. Drescher:. „Die heute vereinbarte Kooperation zwischen dem Land Brandenburg und der Gedenkstätte Yad Vashem ist uns sehr wichtig und ergänzt die historisch-politische Bildungsarbeit im Land Brandenburg. Wir wollen über das beispiellose Verbrechen des Holocaust informieren und aufklären, der Opfer gedenken und Verantwortung für die Gestaltung einer gemeinsamen Zukunft übernehmen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit."
Im Anschluss traf sich Woidke mit den knapp 40 Schülerinnen und Schülern der beiden Schulen zu einem Gespräch. Bereits am Vormittag hatte er den Verdienstorden des Landes Brandenburg an drei israelische Staatsbürger verliehen, die als Überlebende des Holocaust in Brandenburg Zeitzeugengespräche führen (siehe gesonderte Pressemitteilung).