3. Deutsch-Polnischer Bahngipfel: Zweigleisiger Ausbau der Strecke Berlin-Angermünde-Stettin (Szczecin) - Wichtige Weichenstellungen für mehr Züge zwischen beiden Ländern
veröffentlicht am 11.06.2018
Der Polen-Koordinator der Bundesregierung, Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke, hat die Beratungen zum 3. Deutsch-Polnischen Bahngipfel als „wichtigen Teilerfolg" zur Verbesserung des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs gewertet. An dem Spitzentreffen im Potsdamer Kaiserbahnhof nahmen auch die Deutschland-Koordinatorin der polnischen Regierung, Renata Szczęch, sowie Verkehrspolitiker beider Staaten und die Spitzen der Bahngesellschaften teil.
Im Rahmen des Gipfels wurde von Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur der Deutschen Bahn, Brandenburgs Infrastrukturministerin Kathrin Schneider und Berlins Verkehrssenatorin Regine Günther eine gemeinsame Absichtserklärung für den durchgehend zweigleisigen Ausbau der Strecke Angermünde Grenze Deutschland/Polen der grenzüberschreitenden Eisenbahnstrecke Berlin-Stettin (Szczecin) unterzeichnet. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hatte das Dokument bereits zuvor signiert. Berlin und Brandenburg erklären sich darin bereit, sich an den Kosten für den Ausbau zu beteiligen. Das Bundesverkehrsministerium geht von Mehrkosten von 100 Mio. Euro aus.
Woidke: „Die Absichtserklärung ist ein Meilenstein für die europäische Metropolenregion. Jetzt muss zügig geplant und umgesetzt werden." Pofalla sagte: „Die Weichen für den durchgehend zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke Berlin-Stettin sind mit der nun unterzeichneten Absichtserklärung gestellt. Damit schaffen wir Voraussetzungen für deutlich verbesserte grenzüberschreitende Zugverbindungen."
Beide Seiten vereinbarten zudem die Weiterführung des Kulturzugs Berlin-Breslau (Wroclaw) über Cottbus auch im kommenden Jahr. Woidke: „Die Verbindung Berlin-Breslau ist ein Dauerthema des Bahngipfels und von großem öffentlichen Interesse. Der Kulturzug hat eine kleine Entlastung gebracht. Ich freue mich, dass er auch im kommenden Jahr den Schienenverkehr zwischen beiden Ländern attraktiver macht. "
Auch auf die Einführung einer Zugverbindung mit Intercity-Qualität zwischen Berlin, Breslau und Krakau sowie die Prüfung einer Erweiterung dieser Fernverkehrsverbindung in den Folgejahren verständigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Bahngipfels. Woidke: Das ist der Wiedereinstieg in den Fernverkehr, auf den wir lange gewartet haben."
Ebenfalls in Prüfung ist eine Verdichtung der stark nachgefragten Verbindung zwischen Berlin und Warschau ab 2020.
Die Deutsche Bahn bestätigte den planmäßigen Verlauf beim Ausbau der Strecke Knappenrode-Horka-(Wegliniec). Die Strecke soll zweigleisig und elektrifiziert zum Fahrplanwechsel im Dezember zur Verfügung stehen im Wesentlichen für den deutsch-polnischen Güterverkehrs zur Verfügung stehen. Noch in der Planungsphase dagegen ist der Neubau von zwei Eisenbahnbrücken auf der Strecke Berlin-Küstrin-Kostrzyn. Einen Austausch gab es auch zur Elektrifizierung der Strecke Dresden-Görlitz-Zgorzelec. Woidke: „Besonders wichtig ist mir auch der Ausbau und die Elektrifizierung der Ostbahn. Die positive Entwicklung in Ostbrandenburg und Lubuskie wollen wir mit einer attraktiven Schienenverbindung Berlin-Müncheberg-Seelow-Küstrin-Gorzow weiter verstärken."
Woidke sagte zum Abschluss der Beratungen: „Unsere Wirtschaften sind eng verflochten, die Gesellschaften wachsen zusammen, und der Tourismus entwickelt sich in beide Richtungen. Dafür benötigen wir mehr Verkehrsinfrastruktur - gerade auch auf der Schiene. Gemeinsam ist es uns gelungen, eine Menge anzustoßen."
An den Beratungen nahmen auch Brandenburgs Verkehrsministerin Kathrin Schneider und Europastaatssekretärin Anne Quart, Berlins Verkehrssenatorin Regine Günther, der sächsische Staatssekretär im Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Hartmut Mangold, die Staatssekretärin für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommerns, Ina-Maria Ulbricht, der deutsche Botschafter in Warschau, Rolf Nikel, sowie Andrzej Bittel, Unterstaatssekretär im Ministerium für Infrastruktur der Republik Polen und Krzysztof Mamiński, Vorstandsvorsitzender der Polnischen Staatsbahnen, teil.