25 Jahre „Band für Mut und Verständigung" - Woidke: „Für Demokratie und Vielfalt eintreten"
veröffentlicht am 21.06.2018
Ministerpräsident Dietmar Woidke hat heute in der Potsdamer Staatskanzlei das „Band für Mut und Verständigung" an 7 Frauen und Männer sowie 5 Initiativen aus Berlin und Brandenburg verliehen, die sich besonders gegen Fremdenfeindlichkeit und Gewalt engagieren. Die Auszeichnung wurde zum 25. Mal vergeben. Woidke sagte: „Für die Geehrten sind Zivilcourage und Einsatz für Toleranz und Verständigung eine humanistische Pflicht. Dennoch kann ich ihnen allen nicht genug dafür danken, denn wir erleben bis heute, dass ein menschliches Miteinander zu keiner Zeit eine Selbstverständlichkeit ist."
Dabei kritisierte Woidke den von bayerischen Politikern entfachten Streit um die Asyl- und Flüchtlingspolitik. Woidke: „Mir scheint es hier nicht um die Sache zu gehen, sondern um bayerischen Wahlkampf. Dafür habe ich kein Verständnis. Das hilft nur Rechtspopulisten und befeuert Ressentiments gegenüber Geflüchteten und Fremden."
Woidke weiter: „Und natürlich gelten für sie unsere Gesetze genauso wie für jeden Deutschen. Jeder Rechtsverstoß muss - egal ob durch Geflüchtete oder von Rechtsextremisten ausgeübte Gewalt - geahndet werden. Das ist auch im Interesse einer gelingenden Integration und der gesellschaftlichen Akzeptanz einer humanen Flüchtlingspolitik notwendig, die auch von christlichen Werten geleitet ist."
Die Geschichte habe gezeigt, dass es eine immer währende Aufgabe ist, für Demokratie und Vielfalt einzutreten. Woidke: „Aufgabe der Politik ist es, Probleme offen und ehrlich zu benennen, Lösungen zu suchen und dafür zu sorgen, dass Neid, Hass und Rassismus nicht wachsen können."
Er erinnerte in diesem Zusammenhang an die Gründung des Handlungskonzeptes Tolerantes Brandenburg, das am Samstag mit einem Festakt in Cottbus sein 20-jähriges Bestehen feiert. Daran wird auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teilnehmen. Woidke: „Das ´Tolerante Brandenburg` steht mit dem ´Bündnis für Brandenburg` über die Landesgrenzen hinaus für eine wachsame Demokratie und ein gutes, friedliches Zusammenleben."
Er dankte dem DGB Berlin-Brandenburg, der Anfang der 1990er Jahre den Anstoß für das „Bündnis der Vernunft gegen Gewalt und Ausländerfeindlichkeit" gegeben hatte und zwei Jahre später die Preisverleihung initiierte. Seit 1993 wurden 95 Frauen und Männer sowie Initiativen mit dem „Band für Mut und Verständigung" ausgezeichnet. Mit den heutigen Preisträgerinnen und Preisträgern wurde die 100er Marke erreicht.
Die Gewinner in diesem Jahr sind:
Hauptpreise:
- „Doberlug-Kirchhain. Menschen für Menschen"
- „Jenseits von Babel" aus Berlin-Tempelhof
- Flüchtlingshilfe Jüterbog
- Komi Edzro und die Initiative Togo Action Plus aus Berlin
- Wolfgang Rall aus Angermünde
- R.future-TV aus Berlin-Pankow
Sonderpreise:
- Celine, Martha, Michelle aus Prenzlau
- Fatuma Musa Afrah aus Berlin und Brandenburg
- Heinz J. Ostermann aus Berlin