„Bleienten" retten Schwimmbad - Briesener Projekt als
„Demografie-Beispiel des Monats" ausgezeichnet
veröffentlicht am 05.07.2018
Als das kleine Freibad in Briesen wegen Personalmangels von Schließung bedroht war, griffen die Dorfbewohner zur Selbsthilfe. Frauen und Männer ließen sich im Frühjahr 2016 als Rettungsschwimmer ausbilden und übernahmen ehrenamtlich die Aufsicht über den Badebetrieb. Seither sorgt die als „Briesener Bleienten" bekannte Gruppe dafür, dass das Freibad in dem Ortsteil von Halbe im Landkreis Dahme-Spreewald weiter von Groß und Klein genutzt werden kann. Staatskanzleichef Martin Gorholt zeichnete die Initiative heute in Briesen als „Demografie-Beispiel des Monats" Juli aus.
Die zwölf Frauen und Männer von den „Briesener Bleienten" sind alle berufstätig und engagieren sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich als Rettungsschwimmer. Durch ihren Einsatz ist es auch möglich, dass der Schwimmunterricht für Schule und Hort in dem Bad stattfinden kann. Nicht nur Mädchen und Jungen aus Briesen, sondern auch aus benachbarten Orten ziehen dort ihre Bahnen.
Die „Bleienten" wachen über deren Sicherheit und können auch die Seepferdchen-Prüfung abnehmen. Zudem werden sie angefragt, wenn ihre Hilfe in der Umgebung - etwa in einem Ferienlager - benötigt wird. All das kostet viel Kraft und Freizeit, denn als Rettungsschwimmer müssen die Frauen und Männer häufig trainieren und alle zwei Jahre Auffrischungsprüfungen absolvieren. Der jüngste Nachweis steht jetzt an. Um Nachwuchs müssen sie sich keine Sorgen machen, drei Anwärter sind in Ausbildung zum Rettungsschwimmer.
Staatssekretär Gorholt sagte bei der Auszeichnung: „Das Engagement der Briesener ist beeindruckend. Sie haben auf ihre eigenen Kräfte gesetzt und gemeinsam eine Lösung gefunden, um den Badebetrieb aufrechtzuerhalten. Dabei geht es nicht nur um ein Freizeitvergnügen. Kinder können hier weiter schwimmen lernen - eine Fähigkeit, die lebenswichtig ist. Zugleich ist das Freizeitzentrum, in dem sich das Bad befindet, ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt, durch das das Miteinander im Ort mit seinen 310 Einwohnern gestärkt wird. Wie sehr der Einsatz der ‚Bleienten‘ abfärbt, zeigt sich daran, dass bald Neue im Team begrüßt werden können."
Virginie Hoppe und Susann Fischer von den „Briesener Bleienten" sagten: „Vor 41 Jahren wurde dieses Freibad von der Dorfgemeinschaft gebaut, um den Kindern der umliegenden Gemeinden das Schwimmen beizubringen. Dieses Freibad/ Kulturzentrum hält die Dorfgemeinschaft zusammen. Dieser Zusammenhalt darf in der ländlichen Region nicht verloren gehen. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, auch weiterhin den Kindern das Schwimmen beizubringen. Uns ist es ein großes Anliegen, das stillgelegte Nichtschwimmerbecken wieder in Betrieb zu nehmen, um auch kleineren Kindern die Angst vor dem Wasser zu nehmen."
Die Initiative „Briesener Bleienten" ist ein Beispiel auf dem „Marktplatz der Möglichkeiten", mit dem die Staatskanzlei innovative, nachahmenswerte Initiativen im Umgang mit den Folgen des demografischen Wandels vorstellt. Die jeweiligen Demografie-Beispiele des Monats werden im Rahmen des Internetauftritts „Marktplatz der Möglichkeiten" unter www.demografie.brandenburg.de veröffentlicht.
Kontakt für das Demografie-Beispiel des Monats Juli: Virginie Hoppe und Susann Fischer; wallihopp@gmail.com oder susannfclara@yahoo.de
Mehr Informationen
http://www.brandenburg.de/de/demografie/bb1.c.547439.de
Hinweise und Anregungen an: demografie@stk.brandenburg.de