Deutscher Engagementpreis 2018: Woidke ruft zur Online-Abstimmung über den Publikumspreis auf
veröffentlicht am 16.09.2018
Ministerpräsident Dietmar Woidke hat die Brandenburgerinnen un Brandenburger dazu aufgerufen, sich am Online-Voting zum Deutschen Engagementpreis 2018 zu beteiligen. Zu den insgesamt rund 550 Bewerberinnen und Bewerbern gehören 15 engagierte Brandenburger und ihre Projekte. Sie haben die Chance, den mit 10.000 Euro dotierten Publikumspreis zu gewinnen. Woidke erklärte heute dazu in Potsdam: „Schon die Nominierung für diese Auszeichnung ist eine hohe Wertschätzung für das freiwillige Engagement. In diesem Jahr sind erneut tolle Initiativen in die engere Auswahl gekommen. Sie zeigen, wie vielseitig der Einsatz in Brandenburg ist. Ich drücke allen Nominierten die Daumen. Noch bis zum 22. Oktober kann unter www.deutscher-engagementpreis.de/publikumspreis/ abgestimmt werden.
Die Brandenburger Initiativen arbeiten in unterschiedlichen Bereichen darunter Jugendarbeit, Erwachsenenbildung, Gesundheit und Ernährung sowie Erinnerungskultur. Die Jury hat Anfang September über die Preisträger in fünf verschiedenen Kategorien entschieden. Die Verkündung und Ehrung aller Gewinnerprojekte findet am 5. Dezember in Berlin statt.
Alle anderen Wettbewerbsteilnehmer können den Publikumspreis gewinnen. Woidke: „Den vielen engagierten Frauen und Männern, aber auch den vielen Jugendlichen, die täglich Verantwortung in unserem Land übernehmen, sind wir zu Dank verpflichtet. Deshalb geben Sie Ihre Stimme beim Online-Voting ab und unterstützen unsere Brandenburger Projekte. “
Projekte aus Brandenburg:
1. ackern, ernten, essen – die essbare Schule“; Rheinsberg
Die Rheinsberger Wohnungsgesellschaft mbH initiiert seit dem Jahr 2014 die Umgestaltung des Wohnquartiers „Am Stadion“, hier liegt auch die Grundschule Dr. Salvador Allende. Hauptschwerpunkt der Umgestaltung ist die Entwicklung hin zu einem attraktiven Wohngebiet mit einem Mix aus nachhaltiger naturbezogener Umwandlung – hier liegt das Augenmerk auf einer „essbaren Wiese“ – und einer Neugestaltung der Freiflächen – insbesondere mit Sport- und Spielmöglichkeiten für Kinder.
2. Claus-Jürgen Wizisla; Falkensee
Als lange aktiver Pfarrer und Ehe- und Lebensberater bringt Claus-Jürgen Wizisla im Ruhestand seine Kenntnisse und Erfahrungen in Jugendarbeit, Erwachsenenbildung, Gesprächskreisen, Seelsorge und Musik in seine Ortsgemeinde ein. "Einmal Pfarrer - immer Pfarrer".
3. Kinder- und Jugendtelefon Senftenberg
Der Deutsche Kinderschutzbund betreut Kinder zwischen 6 und 12 Jahren aus sozial benachteiligten Familien. Das Kinder- und Jugendtelefon ist ein Projekt des Kinderschutzbundes, das telefonische Beratung für Kinder und Jugendliche anbietet.
4. Gemüse Ackerdemie; Potsdam
Die Gemüse Ackerdemie ist ein Bildungsprogramm, bei dem Schulen und Kitas unterstützt werden, einen Gemüse Acker langfristig zu etablieren und dauerhaft als naturnahen Lernort zu nutzen. Die Kinder bauen bis zu 25 Gemüsearten an und erfahren damit, wo unsere Lebensmittel herkommen, wieviel Arbeit im Gemüseanbau steckt und welche Bedeutung die Natur als Lebensgrundlage für uns hat. Bei ihrem Einsatz auf dem Acker kommen sie mit Tieren und Pflanzen in Kontakt, entdecken ihre Handlungsfähigkeit, entwickeln Sozialkompetenzen sowie neue Interessen und Fertigkeiten.
5. eDUCTO – Challenging Educational Design; Potsdam
eDUCTO schafft eine Win-Win Situation, indem Bildungsgestalterinnen und Bildungsgestalter mit Schulen vernetzt werden und gemeinsame Erfahrungen machen: Studierende, Dozierende, Eltern, Schülerinnen und Schüler, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, (angehende) Lehrerinnen und Lehrer usw. hospitieren an innovativen Lernorten. Die Partnerschulen arbeiten mit den Teilnehmenden und binden ihre Erfahrungen, Ideen und Expertise für ihre Schulentwicklungsfelder ein. Ziel ist es, schon Studierende mit neuen Konzepten vertraut zu machen und für diese innovativen Ansätze zu begeistern! Gleichzeitig bietet eDUCTO Intensivworkshops an, die die staatliche Ausbildung komplementieren.
6. Gudrun Lewwe; Garlitz
Gudrun Lewwe engagiert sich in Garlitz. Der Ort mit seinen 400 Einwohnern hat ein attraktives Umfeld, eingebettet in die Äcker und Wiesen des Naturparks Westhavelland und eine gut funktionierende Gemeinschaft, die durch ihr hohes Engagement über Generationen hinweg maßgeblich die Lebensqualität im Ort prägen. Die Ursprünge des Engagements liegen noch im gesellschaftlichen Selbstverständnis zu DDR-Zeiten und sind seitdem bewahrt und weiter entwickelt worden. Zugezogene sind gut aufgenommen worden und haben das dörfliche Leben mit ihren neuen Ideen enorm bereichert. Konzerte, Lesungen, Tanzveranstaltungen, Erntefest und zahlreiche andere Aktivitäten auf dem Anger, dem Festplatz, dem Gemeindehaus oder in der privaten Scheune bereichern das kulturelle Leben im Dorf.
7. Günter Lüder; Bürgerbus Hennigsdorf
Der Ortskern und der Bereich um den Marktplatz in Hennigsdorf ist wegen der dort befindlichen Einkaufsmöglichkeiten, der Ärzte, der Apotheke und der Bibliothek der zentrale Punkt des Ortes. Der Bahnhof bietet zudem die Möglichkeit, mit dem Regionalverkehr das Zentrum von Berlin und das Umland zu erreichen. Um hierher zu gelangen, sind viele Bewohnerinnen und Bewohner, besonders ältere Menschen, auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen. Die Havelbus Verkehrsgesellschaft mbH kann diese Wünsche aus wirtschaftlichen Gründen nur noch zum Teil abdecken. Deshalb ergriffen einige engagierte Bürger der Gemeinde - unter der Leitung von Günter Lüder - die Initiative und gründeten am 18. Juni 2007 den Verein Bürgerbus Brieselang mit dem Ziel, das Nahverkehrsangebot zu ergänzen. Zwischenzeitlich sind nun mehr als zehn Jahre vergangen. Der Bürgerbus wurde immer beliebter, sodass nicht mehr alle Fahrgäste mitgenommen werden konnten.
8. Ilona Boden; Prenzlau
Ilona Boden ist Gründungsmitglied und Vorsitzende der 1987 entstandenen BSG Einheit der Post. Aus der Breitensportgruppe entwickelte sich 2003 das Prenzlauer Wandervolk. Seit nunmehr 30 Jahren organisiert Frau Boden für ihre ca. 30 Wanderlustigen einmal im Monat einen Ausflugsort in die Region oder auch außerhalb der Uckermark. Unter dem Motto "Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur falsche Kleidung" wandern die Damen und Herren gemeinsam mit Wanderleiterin Ilona Boden zu vielen idyllischen Orten. Sie setzt viel Ausdauer und Energie bei der Suche nach neuen Wegen ein, um ihren Wanderfreundinnen und -freunden einen abwechslungsreichen Tag zu bieten.
9. Multiple Sklerose Selbsthilfegruppe Glienicke/Nordbahn Schildow
Die Selbsthilfegruppe wurde 2007 gegründet. Ziel war und ist es, an Multipler Sklerose Erkrankte in der Bewältigung der Krankheit zu unterstützen. Dabei geht es darum Erfahrungen auszutauschen, über Sorgen, Nöte und andere Probleme zu reden sowie -je nach Möglichkeit- sich untereinander zu helfen und zu beraten, um so auch Isolationshemmnisse zu beseitigen. Um dies bestmöglich durchzuführen, kooperiert man mit Ärztinnen und Ärzten, Therapeutinnen und Therapeuten und Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten, um die Probleme zu bewältigen. Das Programm der Gruppe umfasst aber auch kulturelle Aktivitäten, gemeinsame Ausflüge, kreative Tätigkeiten, die Realisierung gemeinsamer öffentlicher Informationsveranstaltungen sowie der Besuch von Vorträgen zur Erkrankung.
10. Musical SOS Erde; Elterninitiative Leegebruch
Umweltverschmutzung, Klimaerwärmung, Müll und Gift: Themen, die nicht nur Kinder beschäftigen und ängstigen. Was können wir tun? Diese Gedanken haben sich die Kinder der Kinderschule Oberhavel gemacht, haben geforscht und experimentiert und aus all ihren Ideen ein Musical gestaltet. Was als Idee einzelner Kinder entstanden war, wurde unter Mitwirkung der ganzen Schulgemeinschaft zu einem wundervollen Schulprojekt. Und so konnte am 12.5.2017 "SOS Erde" im Eden-Saal der Kinderschule uraufgeführt werden. In zauberhaft-schrecklichen Müllkostümen und liebevoll gebastelten Kulissen machen sich die kranke Erde, die hustende Luft, das vermüllte Meer, das schmelzende ewige Eis und der verängstigte Wald auf, um Rettung zu suchen. Mit berührenden selbstverfassten Texten und schwungvollen Liedern verpackten die Kinder der Kinderschule ihre Botschaft an die zahlreich erschienene Elternschaft: ihr seid jetzt dran! Mittlerweile ist ein Hörspiel zum Musical entstanden und weiter Aktionen sind geplant.
11. Projektgruppe "Stolpersteine für Lübbenau"
In der Projektgruppe "Stolpersteine für Lübbenau" des Paul-Fahlisch-Gymnasiums Lübbenau/Spreewald engagieren sich seit dem Schuljahr 2012/13 Schülerinnen und Schüler. Sie erforschen jüdische Schicksale in Lübbenau und Umgebung, insbesondere die von Opfern des Holocaust. Die Schülerinnen und Schüler stießen bei ihren Recherchen auf die Berliner Sängerin und Schauspielerin Ernestina Gallardo, die in der NS-Zeit in ihrer Wohnung in der Markgraf-Albrecht-Straße 8 Juden und andere Verfolgte versteckte. Die Schülerinnen und Schüler haben es zu ihrem Anliegen gemacht, die filmreife Geschichte dieser mutigen Frau weiter zu erforschen und immer wieder zu erzählen.
12. Rayk Sommer; Freiwillige Feuerwehr Stadt Rathenow
Rayk Sommer ist seit 1992 Einsatzkraft der Freiwilligen Feuerwehr Rathenow. Von 2000 bis 2014 leitete er den Wasserrettungsdienst Westhavelland, gründete und leitet seit 2014 die Rettungstaucherstaffel Havelland und führt seit 2002 Erste Hilfe Kurse an Kindergärten, Grundschulen und weiterführenden Schulen durch. 2006 gründete er an zwei Schulen den Schulsanitätsdienst, der bis heute existiert und mittlerweile vielen Schülerinnen und Schüler den Einstieg in soziale und medizinische Berufe ermöglichte. Rayk Sommer engagiert sich ebenfalls ehrenamtlich seit 2012 ganz besonders im Bereich der Drogenprävention. Er ist im gesamten Landkreis und übergreifend im Land Brandenburg an Schulen unterwegs und führt Drogenpräventionskurse ab der 7. Klasse durch, in denen er Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinne und Schüler über die Drogenproblematik aufklärt.
13. Stadtteilnetzwerk Potsdam-West e.V.
Das Stadtteilnetzwerk Potsdam-West e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein attraktives, abwechslungsreiches und kreatives bürgerschaftliches und nachbarschaftliches Miteinander im Stadtteil zu befördern. Es begleitet und unterstützt Ehrenamtliche bei der Planung und Durchführung von Projekten, vermittelt und kommuniziert im Stadtteil und darüber hinaus. Alle Generationen und Menschen unterschiedlicher Herkunft verbinden sich hier im gemeinsamen Gestalten der Gesellschaft. Die vielseitigen Veranstaltungen im Freien finden das ganze Jahr über statt, werden von der Nachbarschaft initiiert und vom Netzwerk unterstützt.
14. Stinknormale Superhelden, Rathenow
Die "Stinknormalen Superhelden" sind 15 Freundinnen und Freunde, die sich seit fast 6 Jahren in schrullige Superheldenkostüme quetschen, um sich für Umweltschutz, Tierschutz und soziale Projekte stark zu machen. Getreu dem Motto, jede und jeder kann ein stinknormaler Superheld sein und ihr oder sein persönliches Umfeld grüner und sozialer gestalten. Die "Stinknormalen Superhelden" führen regelmäßig Müllsammelaktionen durch, sie gehen in Schulen und sensibilisieren Kinder und Jugendliche für Umweltschutz, sie legen Gemeinschaftsgärten an, veranstalten Versteigerungsaktionen für diverse Projekte (unter anderem das Berliner Tierheim etc.), sie führen Typisierungsaktionen für die DKMS durch, tanzen für die "OneBillionRising" (gegen Gewalt an Frauen), sie pflanzen Bäume und präsentieren sich bei all dem auf lustige, unterhaltsame Art und Weise.
15. Zusammenarbeit zwischen Jung und Alt, Lübbenau
In diesem Projekt engagieren sich Kinder der Altersgruppe 6-12 Jahre auf dem sozialen Gebiet. Sie setzen sich für die Integration alter und pflegebedürftiger Menschen ein. Sie lernen, mit ihnen umzugehen sowie Achtung und Respekt vor dem Alter. sie profitieren von dem Austausch zwischen den Generationen. Jung und Alt nähern sich an, entwickeln gegenseitiges Verständnis und bleiben fit. Durch intensive Einbeziehung der Kinder und ihre Partizipation bringen sie Ideen ein und lernen, dass sie etwas bewegen und ihren Beitrag zur Gesellschaft leisten können.
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