„Nur freie Gesellschaften haben eine Zukunft“ – Stark und Woidke erinnern an Mauerbau vor 58 Jahren
veröffentlicht am 11.08.2019
Landtagspräsidentin Britta Stark und Ministerpräsident Dietmar Woidke gedenken der Opfer der deutschen Teilung und erinnern gemeinsam an den Mauerbau vor 58 Jahren. Beide nehmen am 13. August (Dienstag) an der Gedenkveranstaltung von Landtag und Landesregierung zum Mauerbau am Denkmal „Steinerne Brücke“ in 14621 Schönwalde-Glien teil und halten Grußworte (Beginn: 16.00 Uhr).
Landtagspräsidentin Stark: „Der Gedenktag 13. August erinnert jedes Jahr wieder daran, was Repression und Abschottung bedeuten und was es heißt, in einer Diktatur zu leben. Im dreißigsten Jahr nach dem Fall der Mauer vergegenwärtigt der 9. November 1989 auf besondere Weise, dass Menschen Diktaturen und Grenzen überwinden können. Beide Ereignisse können uns heute bestärken, für Demokratie, Freiheit, Toleranz und Vielfalt einzutreten, mutig und kämpferisch – mit Empathie, mit guten Argumenten und in demokratischen Prozessen, die von allen mitgestaltet werden können.“
Ministerpräsident Woidke: „Die Grenze mitten durch Deutschland war Sinnbild der politischen Teilung Europas nach dem Zweiten Weltkrieg. Die 1961 von der DDR gebaute Berliner Mauer war das weltweite Symbol dieser Teilung. Was Ulbricht im Juni 1961 mit seinem legendären Satz „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“ noch leugnete, trennte ab 13. August 28 Jahre lang brutal Familien in Deutschland. Mehr als 100 Menschen wurden bei ihrer Flucht in den Westen getötet. Menschen, deren Flucht scheiterte, und ihre Familien sahen sich oft jahrelanger Haft und schwersten Repressionen ausgesetzt. Die Mauer zum Einsturz gebracht haben vor 30 Jahren die Menschen in der DDR selbst, die sich ihre Freiheit und ihre Mündigkeit erkämpften. Die Lehre der Geschichte liegt auf der Hand: Nur eine freie, offene und demokratische Gesellschaft hat eine Zukunft.
Aber wir müssen auch immer in Erinnerung behalten und weitergeben, was dem Mauerbau voranging: Das vom nationalsozialistischen Deutschland entfesselte millionenfache Morden im 2. Weltkrieg. Daran müssen wir gerade jetzt erinnern, denn am 1. September jährt sich zum 80sten mal der Überfall auf das friedliche Polen. Dieser Krieg und die Mauer müssen uns stets ermahnen, für Frieden, Zusammenhalt und Gemeinsinn zu streiten.“