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Martin Graf von Hohenstein mit Gattin

Foto: Martin Graf von Hohenstein mit Gattin
Foto eines verschollenen Gemäldes aus dem Schwedter Schloss

Das Gebetbuch des Martin Graf von Hohenstein

Eine besondere Kostbarkeit der musealen Sammlung des Schwedter Stadtmuseums ist das Gebetbuch des Martin Graf von Hohenstein. Es wurde 1586 angefertigt und ist eines der wenigen Objekte, das die Zeiten überdauerte. Auf 110 Pergamentseiten findet der aufmerksame Leser „Tröstlich schöne Sprüche, so wider allerley geistliche anfechtunge im gantzen leben und sonderlich im Todte bette zugebrauchen sindt aus heiliger göttlicher schrifft zusammen gezogen“. Das wertvolle Buch im handlichen Format diente der geistigen Erbauung. Der kunstvolle Einband entfaltet seine Wirkung durch den silbernen, durchbrochen gearbeiteten Beschlag. Dieser wurde mit rotem Seidenstoff hinterlegt, der auf der Vorder- und Rückseite sowie am Buchrücken sichtbar ist.

 

geöffnetes Buch mit beschriebenen Seiten
Das Gebetbuch des Martin Graf von Hohenstein

Die handgeschriebenen Psalme und Trostsprüche dürften den Grafen auf seinen zahlreichen Reisen begleitet haben. Martin Graf von Hohenstein wurde 1569 vom Kurfürsten mit der Herrschaft Schwedt-Vierraden belehnt. Er bestimmte die Stadtgeschichte maßgeblich und setzte Akzente in der baulichen Gestaltung. 1580 wurde auf dem Marktplatz ein neues Rathaus gebaut und die alte Feldsteinkirche erhielt ein neues Interieur. Auch den Bürgern fühlte er sich verpflichtet: Der Graf von Hohenstein sicherte der Stadt die Erneuerung von Privilegien und finanzierte Schwedter Söhnen das Studium, ordnete das Schulwesen, stiftete ein Hospital und sorgte dafür, dass arme Schüler gespeist und gekleidet wurden. Auf diese Errungenschaft wird in seiner Leichenpredigt ausdrücklich hingewiesen. 1609 verstarb der letzte Graf von Hohenstein ohne männliche Nachkommen. Er wurde in der Gruft der evangelischen Stadtkirche bestattet und das offene Lehen Schwedt-Vierraden fiel an das Kurfürstenhaus zurück.

Mit dem Gebetbuch des Martin Graf von Hohenstein kam 2008 ein unschätzbarer Baustein für die Dokumentation der frühen Stadtgeschichte nach Schwedt zurück. Es war in einer Erbmasse in Münster aufgetaucht und hatte sich im Besitz eines Freimaurers der Loge „Zu den drey Balken im Orient zu Münster“ befunden. Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Stadtsparkasse Schwedt erklärten sich bereit, das kostbare Buch zu erwerben und dem Museum als Dauerleihgabe zur Verfügung zu stellen. Seitdem wird es in der Ausstellung in einer eigenen Glasvitrine präsentiert. Um das Objekt zu schützen, haben Besucher die Möglichkeit virtuell im Buch zu blättern und sich wie einst Martin Graf von Hohenstein an den „tröstlich schönen Sprüchen“ zu erfreuen.

 

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