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„Über das Wort zum Bild“ – Lea Grundig als Kinderbuchillustratorin (Archiv)

Foto: Die Malerin im Gespräch mit zwei Männern
Lea Grundig bei der Ausstellungseröffnung 1969 in Schwedt
Lea Grundig ist in Schwedt/Oder keine Unbekannte. Sie zeichnete in den 1960er-Jahren im Erdölverarbeitungswerk Schwedt und engagierte sich beim Aufbau der Stadt. 2010 wurden zwei Ausstellungen mit ihren Arbeiten in Schwedt gezeigt: in der Galerie am Kietz expressive Radierungen aus den 1930er-Jahren und im Foyer der Uckermärkischen Bühnen Schwedt der während des Exils in Palästina entstandene Zyklus „Im Tal des Todes“ aus den 1940er-Jahren.

Am Sonntag, dem 18. Oktober 2015, um 15 Uhr

wird nun eine Ausstellung im Schwedter Stadtmuseum eröffnet, die eine ganz andere Seite der Künstlerin sichtbar werden lässt: Ihre Fähigkeit zum Illustrieren.

Nach Lea Grundigs Flucht aus Nazideutschland 1940 und dem Überleben der Schiffskatastrophe im Hafen von Haifa kam sie zum Jahresende 1940 in Palästina an. Dort gelang es ihr, durch Illustrieren von Kinderbüchern ihre Existenz zu sichern. Von 1942 bis 1948 illustrierte sie zahlreiche Kinderbücher. In den über dreihundert Illustrationen zeigt Lea Grundig ein breites Spektrum von gestalterischen Fähigkeiten zu den verschiedensten Themen. Ein großer Teil wird in der Ausstellung in Schwedt gezeigt und erstmalig der Öffentlichkeit in Deutschland vorgestellt.

Zeichnung: Flüchtlingsfamilien in Booten
Blatt aus dem Almanach für Kinder „Der Regenbogen", Illustrationen zum jüdischen Kalender.

Die illustrierten Bücher sind Erstausgaben. Mit ihnen begann die hebräische Kinderliteratur. In diesem Zusammenhang leistete sie Pionierarbeit. Die Illustrationen dokumentieren auch einen historisch wichtigen Zeitabschnitt vor der Staatsgründung Israels. Die Kinderbücher entstanden in der Zeit der Einwanderung der Flüchtlinge aus Europa. Sie wurden zum Unterricht in den jüdischen Kindergärten und Schulen gebraucht. Die Zeichnungen sollten das Erlernen der gemeinsamen neuen Sprache, des Hebräischen, unterstützen. Die Illustrationen sollten den Kindern auch Hoffnung und ein neues Selbstwertgefühl vermitteln.

Von diesen Büchern gibt es heute nur noch wenige Exemplare. Manche der damals entstandenen Bücher und ihre Verfasser sind heute in Israel nicht mehr so bekannt. Andere wurden dagegen zu Klassikern der israelischen Kinderliteratur, wie die Israel- Preisträger Lea Goldberg, Levin Kipnis und Anda Pinkerfeld, von denen in der Ausstellung auch Bücher zu sehen sind.
Die Bücher konnten nur antiquarisch in Israel erworben werden und sind Bestandteil der privaten Sammlung Maria Heiners. In Deutschland sind diese Bücher Unikate.

Auch nach Ihrer Rückkehr in den 1950er-Jahren aus dem Exil nach Deutschland illustrierte sie weiter. So entstanden die Ausgaben der Grimm’schen Märchen vom Kinderbuchverlag Berlin.

Ergänzt wird die Ausstellung durch Lea Grundigs Werke aus dem Fundus der PCK Raffinerie GmbH und durch Archivrecherchen zu ihrem Wirken in Schwedt der 1960er-Jahre. Das Stadtmuseum sucht deshalb Ihre Geschichte mit der Künstlerin:

Saßen sie für Lea Grundig Modell? Sind sie Teil des „Schwedter Zyklus“? Haben sie 1967 in der Brigade der Abteilung „Reformierung“ gearbeitet? Wir freuen uns auf ihre Erinnerungsberichte (Tel. 03332 23460).

Kontakt

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Stadtmuseum Schwedt/Oder
Jüdenstraße 17
16303 Schwedt/Oder
Telefon
03332 23460
Fax
03332 22116
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Diese Website ist ein Portal der Stadt Schwedt/Oder.
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