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Reformation mit Herz (Archiv)

Foto: Marienfigur mit Jesuskind
Der Altar in Niederlandin blieb nach der Reformation erhalten.

Am Sonntag, dem 3. September 2017, um 15 Uhr wird die neue Sonderausstellung „Reformation mit Herz“ eröffnet. Sie wurde als Kooperationsprojekt des Schwedter Stadtmuseums mit dem polnischen Verein Terra Incognita und dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum entwickelt und umgesetzt. Die musikalische Umrahmung der Eröffnung erfolgt durch Katharina Glös auf der Blockflöte.

Den ersten Ausstellungsschwerpunkt bildet die Reformation in Schwedt, ein Ort am Schnittpunkt von Uckermark, Neumark und Pommern. Für die Stadt selbst gibt es kaum Überlieferungen, die herangezogen werden können. Aus diesem Grund sind die Ereignisse in Kurbrandenburg und in der Region essentiell. Weitere Themen sind: die Neuausstattung der Kirchen im Hinblick auf Taufe und Taufengel sowie den Altar, die Veränderungen in der Begräbniskultur, Kirchenmusik und Gesang, die reformierte Herrschaft Schwedt, die Auswirkungen der Säkularisierung – Kirchenbesitz wird Landesbesitz –, die lutherische Poesie – Elisabeth Cruzinger –, die Veränderungen im Bildungssystem – Sprache und Schule –, die Persönlichkeiten der Reformation in der Region sowie die Folgen der Reformation – Dreißigjähriger Krieg und Hugenottenzuwanderung. Die Familie der Grafen von Hohenstein, zu der der langjährige Herrenmeister der Johanniterordensballei Brandenburg, Graf Martin von Hohenstein gehörte, bestimmt das „Wohl und Wehe“ der Stadt in dieser Zeit.

Der umfangreiche emblematische Bilderzyklus am Gestühl der Kunower Kirche (Ortsteil von Schwedt/Oder) ist der zweite Ausstellungsschwerpunkt. Er erweist sich als detailgetreue Reproduktion von Emblemen des namhaften lutherisch Theologen Daniel Kramer (1568–1637). Kramer war Pfarrer und Hofprediger an der Marienkirche im vorpommerschen Stettin. Er publizierte wichtige theologische Schriften. 1617, im 100. Jubiläumsjahr der Reformation, erschien seine Emblemata. Bald folgten weitere Auflagen, in denen er die Zahl der Embleme zunächst um zehn (1622) und dann nochmals um fünfzig (1624) erhöhte. Die Gestaltung der als Bildteile dienenden Kupferstiche hatte, wahrscheinlich nach Vorgaben Cramers, die Werkstatt von Matthäus Merian d. Ä. übernommen. Die zugehörigen Subsciptiones verfasste Conrad Bachmann, Professor für Geschichte und Poetik in Gießen in Latein und Deutsch. Später wurden die Textteile in französischer und italienischer Sprache beigefügt. Die für 100 Doppelseiten angelegte Emblemserie erlangte unter dem Kurztitel „Emblemata sacra“ europaweit Bekanntheit. Das lag an der einprägsamen Herz-Symbolik, die Kramer in seinen geistlichen Emblemen aufgriff und schöpferisch weiterentwickelte. In Kombination mit weiteren allegorischen oder symbolischen Bildelementen formte Cramer das Herzmotiv zu einem mannigfaltig einsetzbaren und interpretierbaren Bedeutungsträger aus.

Der dritte Themenbereich umfasst Auszüge aus der dramatischen Biografie Martin Luthers, die zwei italienische Künstler, der Zeichner Andreas Grosso Ciponte und die Texterin Dacia Palmerino, neu bearbeitet haben. Die gesamte Lebensgeschichte des Reformators ist in der Graphik Novel „Martin Luther“ in der Edition Faust erschienen. Dem Verleger Werner Ost ging es um ein historisch zutreffendes Bild, das auch junge Erwachsene erreicht. Ciponte zeichnete realistische Bilder, die die düstere Grundstimmung der Zeit einfangen. Stimmungen und Gedanken werden durch traumhafte Inszenierungen deutlich. Das Stadtmuseum zeigt die drei Kapitel „Übersetzung des Neuen Testaments in die deutsche Sprache“, „Katharina von Bora“ und „Bauernaufstand“.

Kostbare Leihgaben aus der Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universi-tätsbibliothek Dresden, den Frankischen Stiftungen zu Halle, der Książnica Pomorska im. Stanisława Staszica Szczecin und aus Privatarchiven runden die Ausstellung ab.

Ausstellung im Stadtmuseum Schwedt/Oder vom 3. September 2017 bis 28. Januar 2018.

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