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Rätselhaftes aus Kunow – die Gestühlmalerei und ihre kunsthistorische Bedeutung (Archiv)

Nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges wurde die Kunower Kirche Ende des 17. Jahrhunderts wieder aufgebaut. Sie erhielt eine neue, dem lutherischen Konzept des Predigtgottesdienstes und Taufakts angepasste Innenausstattung. Unter anderem ein neues Kastengestühl. Das Gestühl wurde in bescheidenen ländlichen Formen ausgeführt – und doch gilt dieses heute als eine kunst- und kulturhistorische Rarität im Land Brandenburg! Grund dafür sind die zahlreichen Bildfelder, die die Außenseiten des Gestühls schmücken. Sie bilden einen ideell zusammenhängenden Zyklus, der allerdings nicht, wie sonst üblich, biblische Szenen oder Ereignisse thematisiert. Zur Darstellung kamen hier vielmehr Glaubensinhalte in allegorisch und symbolisch verschlüsselter Form.

Überwiegend finden sich auf den Bildern zu eigenartigen Stillleben arrangierte Gegenstände, Pflanzen und Tiere. Besonders ins Auge sticht die wiederkehrende Herzsymbolik, die den ganzen Zyklus leitmotivisch durchzieht. Kurze Inschriften über den Darstellungen verweisen auf Textstellen in der Heiligen Schrift. Sie sollten dem Gläubigen helfen, die absichtsvoll verrätselten Bildsujets und deren Botschaft inhaltlich zutreffend zu erschließen.

Vom heutigen Betrachter lassen sich diese merkwürdigen Sinnbilder auf Anhieb allerdings kaum mehr entschlüsseln. Zudem könnte die eher ungelenk wirkende Handschrift der Malereien dazu verleiten, deren herausragenden historischen Wert zu unterschätzen. Was es mit dieser Kunstgattung genauer auf sich hat, welche Rolle sie im Spannungsfeld von Reformation und Gegenreformation ab Mitte des 16. Jahrhunderts spielte und wie erheblich sich diese Traditionslinie im Fall der 61 Gestühlbilder in Kunow auswirkte, soll im Rahmen von „Treffpunkt Pavillon“ näher beleuchtet werden.

Die Referentin Ilona Rohowski ist Denkmalpflegerin und wird in einem Vortrag über die Entstehung, Programmatik und kunsthistorische Bedeutung dieses landesweit einmaligen Bildschatzes in der Dorfkirche Kunow informieren und anhand einiger beispielhafter Interpretationen auf die inzwischen weitgehend vergessene Symbolwelt der emblematischen Malereien eingehen. Der Vortrag findet für alle Interessierten am 13. September 2017, um 18 Uhr im Berlischky-Pavillon statt. Eintritt: 2,50 EUR

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