Woidke plant 3-Punkte-Programm zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum - Gespräch mit Kassenärztlicher Vereinigung und AOK
veröffentlicht am 26.09.2018
Brandenburgs Landesregierung will die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum verbessern. Ministerpräsident Dietmar Woidke und Gesundheitsministerin Susanna Karawanskij sprachen dazu heute mit dem Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB), MUDr./ČS Peter Noack, und dem Vorstand der AOK Nordost-Vorstand, Frank Michalak. Woidke schlägt ein Förderprogramm vor, um insbesondere Nachwuchsärztinnen und -ärzten für die Berufsausübung in ländlichen Gegenden zu gewinnen. Es sieht die Einführung eines Brandenburg-Stipendiums für Medizinstudierende, sowie ein Weiterbildungs- und Marketingprogramm vor. Die Kosten dafür beziffert Woidke für das erste Jahr auf bis zu zwei Millionen Euro. Die Konzeption soll im Rahmen der Haushaltsberatungen des Landtags diskutiert werden.
Woidke: „Gesundheit und damit die ärztliche Versorgung gehören für die Brandenburgerinnen und Brandenburger zu den wichtigsten Themen. Brandenburg braucht junge Ärztinnen und Ärzte. Deshalb wollen wir mit unseren Partnern von der KVBB und der AOK ein Landärzteprogramm starten und insbesondere junge, engagierte Medizinerinnen und Mediziner für Brandenburg gewinnen. Es geht um Anreize, die ihnen die Entscheidung für eine Praxis auf dem Land erleichtern sollen. Dieses Programm soll ein weiterer Baustein der Landesregierung sein, unsere ländlichen Regionen attraktiver und zukunftsfest zu machen. Unsere Botschaft ist ganz klar: Brandenburg ist ein Land für alle und zwar überall. Alle Regionen brauchen eine gute ärztliche Versorgung. Dazu wollen wir auch unseren Beitrag leisten."
Gesundheitsministerin Karawanskij: „Diese gemeinsame Initiative ist sehr wichtig. Besonders im ländlichen Raum sind Hausärztinnen und Hausärzte für die Menschen die zentralen Ansprechpartner bei allen gesundheitlichen Problemen. Und das oft ein Leben lang. Deshalb sind sie für die medizinische Versorgung von so großer Bedeutung. Unser Ziel ist eine bedarfsgerechte, flächendeckende und für alle Patientinnen und Patienten gut erreichbare medizinische Versorgung. Damit Brandenburgerinnen und Brandenburger auch in Zukunft auf kurzen Wegen besonders ihre Hausärzte, aber auch Fachärzte erreichen können, müssen wir jetzt dringend mehr Ärztinnen und Ärzte gewinnen. Daher dürfen wir nichts unversucht lassen, was dazu beiträgt, junge Medizinerinnen und Mediziner für eine Tätigkeit in Brandenburg zu interessieren. Das gilt auch für die ärztlichen Fachkräfte in den Krankenhäusern. Das schaffen wir nur gemeinsam. Die Einführung eines Brandenburg-Stipendiums für Medizinstudierende ist dafür ein guter Anfang."
KVBB-Vorstand Noack: „Unser Slogan lautet: Versorgung gemeinsam gestalten. Daher sind wir froh, dass das Land uns nun in einem Teil der Nachwuchsförderung finanziell unterstützen will, um dem zunehmenden Ärztemangel in vor allem ländlichen Regionen zu begegnen. Denn medizinische Versorgung ist Daseinsvorsorge."
AOK-Vorstand Michalak: „Als größte Versorgerkasse in der Region setzt sich die AOK Nordost seit Langem für eine Stärkung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum ein, etwa durch die Förderung der Mediziner-Niederlassung vor Ort. Deshalb ist es für uns konsequent, mit der Landesregierung und der KV BB weitere Schritte zu gehen und etwa in die Weiterbildung von Kinderärzten zu investieren. Junge Mediziner für die Region zu interessieren wird trotzdem eine langfristige Aufgabe bleiben. Dabei sind wir überzeugt, dass die innovativen Ansätze in Brandenburg wie digital unterstützte Versorgungsprogramme gerade auch für die nachkommende Medizinergeneration ein wichtiger Punkt für ihre künftige Arbeit sein werden."