„Ein Held der Menschlichkeit“ – Woidke zum Tod von Sigmund Jähn
veröffentlicht am 23.09.2019
Ministerpräsident Dietmar Woidke hat Sigmund Jähn als großen und bescheidenen Raumfahrtpionier gewürdigt, der mit seiner historischen Leistung junge Menschen beflügelte und selbst nie die Bodenhaftung verlor. In seinem Kondolenzschreiben an Sigmund Jähns Witwe schreibt Woidke: „Er wurde bei den Menschen in der DDR zum Volkshelden, weil er ein Mensch, einer von uns, geblieben ist."
Sigmund Jähn war der erste Deutsche im All. Sein Flug ins All mit der Sojus 31 am 26. August 1978 machte ihn berühmt.
Woidke „Fortan hat seine historische Leistung viele junge Menschen beflügelt, selbst nach den Sternen zu greifen und auch von scheinbar Unmöglichem zu träumen. Zeit seines Lebens verlor Sigmund Jähn nach seinem Himmelssturm nie die Bodenhaftung. Seine Bescheidenheit und Freundlichkeit, mit der er auf andere Menschen zuging, hat vielen imponiert.
125 Mal hat er die Erde umrundet und aus dem Weltall keine Grenzen gesehen. Vielleicht war ihm deshalb das Miteinander auf diesem Planeten stets wichtiger als ein Wettlauf der Ideologien. Davon ließ er sich auch nach den Brüchen in den Anfangsjahren im wiedervereinten Deutschland nicht abbringen. Ohne Groll hat er viel für die Annäherung zwischen Ost und West getan. Für die Ostdeutschen war er immer ein Held und für viele Westdeutsche ist er es in den letzten Jahren geworden. Und wir Brandenburger hatten natürlich immer einen besonderen Draht zu ihm. Ich freue mich, dass er ein ‚Brandenburger Kopf‘ und damit auch Botschafter des Landes wurde.
Sigmund Jähn war ein ganz besonderer Mensch, auch wenn er es nie sein wollte. Er gehört in unsere Geschichtsbücher, er wird vielen Menschen in Erinnerung bleiben."