„Krieg beginnt mit dem Hass“
Auftakt zu den brandenburgischen Gedenkveranstaltungen zum Volkstrauertag 2019
veröffentlicht am 16.11.2019
Brandenburg gedenkt an diesem Wochenende anlässlich des Volkstrauertages (17. November) der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Im Rahmen der zentralen Auftaktveranstaltung des Volksbundes Brandenburg zum Volkstrauertag sprach Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke am heutigen Samstag im havelländischen Kotzen Worte des Gedenkens. Auch Staatskanzleichef Martin Gorholt ergriff das Wort. Gunter Fritsch, Landtagspräsident a. D. und Landesvorsitzender des Volksbundes Brandenburg, sprach das Totengedenken. Am Ehrenmal für Gefallene des Ersten Weltkrieges wurden Kränze niedergelegt.
In ihrer Rede mahnte Landtagspräsidentin Liedtke, die Geschichte habe gezeigt, dass Zivilisationen sterben könnten und dass auch in einem aufgeklärten Land die Menschlichkeit verlorengehen könne: „Wir wissen, wie es anfängt. Der Krieg beginnt damit, dass Menschen sich einreden lassen, besser als andere zu sein, dass der Wohlstand nicht für alle reiche, dass die Fremden gefährlich seien. Krieg beginnt mit dem Hass.“ Der Volkstrauertag sei nicht nur ein Tag der Trauer um die Opfer des Krieges, sondern auch „ein Tag des Nachdenkens über die Frage, wie wir unser Handeln ausrichten müssen für eine Gesellschaft, in der Hass, Gewalt und Krieg überwunden werden können.“ Sie rief dazu auf, allen mutig und besonnen entgegenzutreten, die Hass schürten: „Fassen wir Mut gegen den Hass, fassen wir Mut zum Streiten für Demokratie und Toleranz und verbünden wir uns mit allen Menschen in der Welt, die für den Frieden eintreten.“
Staatssekretär Gorholt sagte: „Zur Arbeit für den Frieden gehört auch die Kriegsgräberfürsorge. Die Gräber gefallener Soldaten und die Denkmäler in vielen Städten und Gemeinden sind Zeitzeugen, die uns und kommenden Generationen dabei helfen können, eine bessere Zukunft aufzubauen. Sie mahnen uns, die Lektionen der Vergangenheit ernst zu nehmen und uns mit aller Kraft für Völkerverständigung, Respekt und Toleranz einzusetzen. Ich bin dankbar, dass der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge (VDK) sich seit mittlerweile 100 Jahren der Pflege und dem Erhalt von Kriegsgräbern angenommen hat. Diese Aufgabe ist von großer Bedeutung. Das gilt hier in Brandenburg und Deutschland genauso wie im Ausland, das gilt für die gefallenen deutschen Soldaten genauso wie für Menschen aus anderen Nationen. Mit seiner Arbeit leistet der VDK auch einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung.“