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Förderverein zur Rettung unseres gemeinsamen Kulturerbes: Gesellschaft Schloss Wildenbruch/Swobnica e. V. (Archiv)

Foto: Schloss Wildenbruch (Swobnica) heute
Schloss Wildenbruch (Swobnica), Ansicht von Westen. Foto: Dr. Guido Hinterkeuser
Nur 30 km von Schwedt an der Oder entfernt liegt jenseits der polnischen Grenze Schloss Wildenbruch (polnisch Swobnica), ein bislang wenig bekanntes, doch kunsthistorisch hochbedeutendes, ehemaliges Schloss der Hohenzollern, das außerdem jahrhundertelang als Johanniterordensburg diente. Der jetzt leerstehende Bau, den wir dank des gerade noch standhaltenden Daches noch nicht als Ruine bezeichnen müssen, ist akut vor dem Verfall und damit dem Untergang bedroht.

Von der 1377 bis 1382 errichteten Burganlage sind bis heute der markante Bergfried sowie die Ringmauer erhalten. 1680 erwarb Kurfürstin Dorothea, die zweite Gemahlin des Großen Kurfürsten, das Anwesen für die Herrschaft Brandenburg-Schwedt, und ihrem Engagement ist der tiefgreifende Umbau zu verdanken, der den Bau in unseren Augen so wertvoll macht und zu einer faszinierenden Symbiose zwischen Mittelalter und Barock führte. Mit dem Tod des dritten Markgrafen Friedrich Heinrich fiel die Herrschaft Schwedt und damit Schloss Wildenbruch 1788 zurück an die Hauptlinie der Hohenzollern in Berlin, der es bis 1945 gehörte.

Die Barockisierung leitete der Niederländer Cornelis Ryckwaert, ein gefragter Architekt in jener Zeit, der nicht nur die Schlösser in Schwedt und Sonnenburg renovierte, sondern seit 1681 auch mit den Neubauten der anhaltinischen Schlösser in Oranienbaum und Zerbst beauftragt war. Sein Wirken ist Teil des umfangreichen niederländischen Kulturexportes am Ausgang des 17. Jhs. gerade im nordostdeutschen Raum. Zudem waren mit Michel Smids und Johann Arnold Nering zwei weitere renommierte Architekten am Bau beteiligt. So erinnern die Seitenflügel, deren nördlicher leider bei einem Frühjahrssturm 2008 einstürzte, an die zweigeschossige Galerie in Schloss Köpenick, die ab 1685 ebenfalls nach Nerings Entwürfen entstand.

Im Inneren des Hauptgebäudes, wo man überall auf Spuren von Verwahrlosung und Zerstörung trifft, ziehen einen zahlreiche Details der ursprünglichen Ausstattung wie Dielenfußböden, Kamine, Treppenhäuser und Fensterrahmen, vor allem jedoch die zahlreichen Stuckdecken oberitalienischer oder Graubündner Meister in ihren Bann.

Foto: Innenaufnahme Schloss Wildenbruch (Swobnica) heute
Ehemaliger Großer Saal in Schloss Wildenbruch (Swobnica). Foto: Dr. Guido Hinterkeuser

Auch die Dachstuhlkonstruktion ist noch erstaunlich gut intakt, doch angefaulte Balkenköpfe und starke Schäden in der Dachhaut erfordern dringend eine umfassende Sanierung. Es droht der Einsturz des Daches, was die Vernichtung der erhaltenen Innenausstattung nach sich ziehen würde. Unmittelbar gefährdet ist außerdem der südliche Seitenflügel.

Nach Jahrzehnten der Missnutzung und völligen Vernachlässigung, die mit dem Ende des Kommunismus keineswegs gestoppt wurde, ist das einzigartige Kulturdenkmal Schloss Wildenbruch, das als Glied der brandenburgisch-preußischen Residenzlandschaft auf einer Stufe mit Schlössern wie Köpenick, Oranienburg oder Caputh steht, dem Untergang geweiht, wenn nicht rasch konkrete Schritte zu seiner Rettung eingeleitet werden.

Aus diesem Grund wurde am 24. Februar 2010 in Berlin die Gesellschaft Schloss Wildenbruch / Swobnica e. V. gegründet, die sich zum Ziel gesetzt hat, das einzigartige Ensemble regional, national und international bekannt zu machen, das Bewusstsein für seine historische und kunsthistorische Bedeutung bei Politik und Gesellschaft zu schärfen, den dramatischen Niedergang der letzten Jahrzehnte zu stoppen und eine denkmalgerechte Sanierung zu unterstützen. Darüber hinaus widmet sich der Verein laut Satzung der „Förderung von Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege, der Völkerverständigung zwischen Polen und Deutschland und des bürgerschaftlichen Engagements zugunsten des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege“ und fördert „insbesondere das Bewusstsein für das gemeinsame Kulturgut im deutsch-polnischen Grenzgebiet.“

Um unser Anliegen zu verbreiten und durchzusetzen, wünschen wir uns viele Mitstreiterinnen und Mitstreiter, weshalb bewusst ein niedriger Mitgliedsbeitrag von lediglich 15 Euro im Jahr festgesetzt wurde. Bereits 2009 wurde auf polnischer Seite ein Förderverein gegründet (www.swobnica.org), mit dem eine enge Zusammenarbeit angestrebt wird.

Für weitere Informationen und Anträge auf eine Mitgliedschaft wenden Sie sich bitte an den Vorsitzenden der Gesellschaft Schloss Wildenbruch / Swobnica: Dr. Guido Hinterkeuser, Herderstr. 9, 10625 Berlin, info@schloss-wildenbruch.de, www.schloss-wildenbruch.de

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Beitrittserklärung zur Gesellschaft Schloss Wildenbruch/Swobnica e. V.

Formular der Beitrittserklärung zur Gesellschaft Schloss Wildenbruch/Swobnica e. V.

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