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Reiterdenkmal

Ein Liebesbeweis

Am 24. April 1889 feierte das Brandenburgische Dragoner Regiment Nr. 2 in Anwesenheit seines Kommandanten, Prinz Albrecht von Preußen, und des deutschen Kaisers, Friedrich Wilhelm II., sein 200-jähriges Bestehen. Kaiser Wilhelm II. und die Stadt Schwedt schenkten den Schweder Dragonern ein Modell des Bronzedenkmals des „Großen Kurfürsten“ vom preußischen Architekten und Bildhauer Andreas Schlüter (1664–1714) im Maßstab 1:7.

Modell eines Reiters
Reiterstandbild des Großen Kurfürsten, Modell

Was hat Kurfürst Friedrich Wilhelm mit Schwedt zu tun? Der erste Schwedter Markgraf Philipp Wilhelm war sein Sohn. Mit ihm wurde die Schwedter Nebenlinie aus dem Haus Hohenzollern begründet. Er und sein Halbbruder Friedrich III. müssen ihren Vater sehr verehrt haben, wie die Entstehungsgeschichte zeigt:

Der bekannteste Bildhauer seiner Zeit, Andreas Schlüter, erhielt den Gestaltungsauftrag von Friedrich III. Der Schwedter Markgraf Phillip Wilhelm sorgte sich um die Ausführung. Für das machtvoll voranschreitende Pferd soll sogar das Lieblingspferd Markgraf Phillip Wilhelms Modell gestanden haben. Der Markgraf hatte das Gipsmodell in Originalgröße im neuen Zeughaus mehrmals besichtigt. Am 22. Oktober 1700 wurde es dann im Wachsausschmelzverfahren gegossen. Auch dieses besondere Ereignis ließ sich Markgraf Philipp Wilhelm nicht entgehen. Der Guss war eine handwerkliche Meisterleistung des Hof- und Artilleriegießers Johann Jacobi. Er erhielt dafür von Friedrich III. 1.000 Taler und eine wertvoll Goldkette als Belohnung. Zum Krönungseinzug 1701 in Berlin wurde das nunmehr vergoldetet Gipsmodell ausgestellt. Erst 1703, zum 46. Geburtstag König Friedrich I., konnte der Guss noch ohne Sklaven, Reliefs und Inschriften bewundert werden. Das Gipsmodell erhielt einen neuen Platz auf dem Alten Markt in Potsdam. Heute steht das Reiterstandbild auf dem Ehrenhof von Schloss Berlin Charlottenburg.

Übrigens erhielt das Brandenburgische Dragonerregiment Nr. 2 zum 200-jährigen Bestehen noch ein weiteres Geschenk. Ehemalige Offiziere stifteten ein silbernes Bowlegefäß in Form einer Kesselpauke. Die Feierlichkeiten fanden im 1882 eingeweihten Offiziers-Kasino in der Prinz-Heinrich-Straße 2 statt, ein luxuriöser Ort mit Speisesaal und großem Saal. Die Wände des großen Saals schmückten Porträts der ehemaligen Kommandeure. Der Kaiser und Kommandeur von Blumenthal speisten hier zusammen mit dem Offizierscorps.

Das Modell des Reiterstandbildes befindet sich heute in der Dauerausstellung des Stadtmuseums Schwedt/Oder, die „Kesselpauke“ zählt zu den Verlusten des Zweiten Weltkrieges.

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