Staatskanzlei

Strukturstärkungsmittel für Telemedizin in der Lausitz – Ministerin Schneider übergibt Zuwendungsbescheid

Strukturentwicklung Lausitz

veröffentlicht am 15.07.2024

Telemedizin für die Regionalrettungsstellen der Lausitz: Die Chefin der Staatskanzlei, Ministerin Kathrin Schneider, hat heute einen Zuwendungsbescheid über knapp 650.000 Euro aus Strukturstärkungsmitteln des Landes an die Stadt Cottbus/Chóśebuz übergeben. Schneider betonte: „Jeder Mensch sollte, unabhängig von seinem Wohnort, Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung haben und schnell kompetente medizinische Hilfe erfahren. Telemedizin kann einen wichtigen Beitrag leisten, dieses Ziel zu erreichen.“

 

In den vier Landkreisen der brandenburgischen Lausitz und der kreisfreien Stadt Cottbus werden alle Einsatzfahrzeuge, davon 25 Notarzteinsatzfahrzeuge und 100 Rettungstransportwagen, mit Tablets inklusive Zubehör und Software ausgestattet. Darüber können die beim Rettungseinsatz erhobenen Patientendaten und Vitalparameter an einen stationären Telenotarzt in der Leitstelle oder an das aufnehmende Krankenhaus digital übermittelt werden. In medizinisch kritischen Situationen können durch einen digital zugeschalteten Arzt frühzeitig Therapien und Medikationen angeordnet werden.

 

Schneider: „Telemedizin kann lebensrettend sein. Das hat unter anderem das vor zwei Jahren gestartete Pilotprojekt in Spree-Neiße gezeigt. Daher ist es folgerichtig, dass der Einsatz digitaler Technik im Rettungsdienst auf die gesamte Leitstelle Lausitz ausgeweitet wird. Der Einsatz in allen brandenburgischen Landkreisen der Lausitz und Cottbus vermeidet digitale Insellösungen und stärkt die interkommunale Zusammenarbeit. Damit treiben wir den Aufbau einer digitalen, nachhaltigen medizinischen Versorgung in der künftigen Gesundheitsmodellregion weiter voran.“

 

Der Einsatz von Telemedizin erleichtert und erweitert die medizinische Versorgung vor allem auch im ländlichen Raum. Ärztinnen und Ärzte werden entlastet, da sie weniger Rettungseinsätze begleiten müssen. In Zukunft sollen 20 bis 30 Prozent der Notarzteinsätze digital ablaufen, das entspricht 25.000 Notarzteinsätzen im Gebiet der Integrierten Regionalleitstelle Lausitz. Hierfür werden 15 besonders erfahrene Notärzte als Telenotärzte geschult. Die technische Ausstattung des Arbeitsplatzes des Telenotarztes wird über den Krankenhausstrukturfonds II des Gesundheitsministeriums gefördert, um die Funktionskette am anderen Ende zu schließen.

Es wird einen Arbeitsplatz in der Leitstelle Lausitz und einen unterstützenden Arbeitsplatz im Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem geben. Bei einem erfolgreichen Betrieb ist vorgesehen, die Anwendung der Telemedizin auf sämtliche Leitstellen und Rettungsdienste im Land Brandenburg auszuweiten.

 

Die Strukturentwicklung in der Lausitz mit dem geplanten Ausstieg aus der Braunkohle wird über das Strukturstärkungsgesetz des Bundes forciert. Geld wird über zwei Förderarme ausgereicht. Mit Arm 1 stehen dem Land Finanzhilfen in Höhe von 3,6 Milliarden Euro zur eigenen Verwendung zur Verfügung. Diese Bundesförderung setzt das Land über sein „Lausitzprogramm 2038“ und auf der Grundlage eines von der Wirtschaftsregion Lausitz GmbH (WRL) moderierten Werkstattprozesses ein. Der heute übergebene Scheck stammt aus diesem Budget. Mit Arm 2 schiebt der Bund in eigener Regie Projekte für die Lausitz an. Dazu stehen bis 2038 mehr als 6,7 Milliarden Euro bereit. Dabei geht es um Projekte wie das ICE-Werk und das Innovationszentrum Universitätsmedizin Cottbus, den Lausitz Science Park, die Technologieinitiative Hybrid Elektrisches Fliegen oder um wichtige Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen.

 

Weitere Informationen: wirtschaftsregion-lausitz.de und lausitz-brandenburg.de

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