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Traktor Marke Eigenbau (Archiv)

Tabakmuseum erhält besonderes Geschenk aus DDR-Zeiten

Das Tabakmuseum Vierraden hält seit 21 Jahren seine Türen für Besucher aus der ganzen Welt geöffnet. So besuchten schon weitgereiste Gäste aus Afrika, Australien und China das Spezialmuseum. Pandemiebedingt kamen in diesem Jahr vor allem Gäste aus ganz Deutschland, aus München, Göttingen, Bremen, Berlin, um mehr über die Kulturpflanze Tabak und seine Verbreitung in Europa, Deutschland und der Uckermark zu erfahren.

Die ständig aktualisierte Dauerausstellung berichtet darüber, dass sich die Uckermark neben der Pfalz und Baden zum drittgrößten Anbaugebiet in Deutschland entwickelte und bietet seit einigen Wochen nun auch die Möglichkeit, verschiedene interessante Inhalte mit dem Smartphone über QR-Code in drei Sprachen zu entdecken. So werden über moderne Medien informativ und unterhaltend Einblicke in die Geschichte und Gegenwart des Tabakanbaus, Tabakhandels und der Tabakverarbeitung gegeben.

Besonders interessant werden diese Inhalte aber durch die vielen Objekte, die zum größten Teil durch Schenkungen in das Museum an der unteren Oder gelangen. So erzählen Rauchverzehrer, Sammelbildalben, Reservistenpfeifen, aber auch viele Landmaschinen ihre ganz eigenen Geschichten und bereichern den Sammlungsbestand.

Das Museum Angermünde übergibt einen Traktor Marke Eigenbau an das Tabakmuseum Vierraden.

Traktor
Traktor Marke Eigenbau

Mit einem Selbstbautraktor aus DDR-Zeit wird ein Stück Bastel- und Improvisationskultur an das landwirtschaftlich geprägte Museum in Vierraden übergeben. Es verdeutlicht, wie fantasievoll und kreativ eigene Lösungen gefunden werden mussten, um in der Landwirtschaft und im ganz alltäglichen Leben Dinge herzustellen, die man brauchte, aber nicht kaufen konnte.

Zwei Männer schrauben an einem Traktor.
Tüftler bei der Arbeit

So fand Manfred Zobel zusammen mit seinem Bruder Wolfgang Buchholz in den 1970er-Jahren eine Lösung, um einen Traktor aus verschiedensten Materialien zu bauen. Das Lenkrad stammt von einem alten Mähdrescher, die Hinterräder von einem P3- Armeefahrzeug, das Getriebe aus einem alten Miststreuer und der 6 PS-starke luftgekühlte Benzinmotor wurde aus einer Rüttelplatte ausgebaut. Manfred Zobel berichtet, dass er, um an die einzelnen Bauteile heranzukommen, fast alle Teile gegen den von ihm angebauten Spargel eingetauscht hat.

Viele, die sich für die Bodenbearbeitung noch ein Pferd halten mussten, beneideten die beiden Bastler um ihre schöpferischen und handwerklichen Fähigkeiten. Diese kreativen Köpfe, die mit allen erdenklichen Materialien, Neues und Nützliches erschufen, beherrschten eine Kunst, die heute wieder als modern gilt.

In der ehamligen DDR wurden durch nachhaltiges Produzieren und Wiederverwenden, viele Marktlücken und Mangelerscheinungen der damaligen Planwirtschaft ausgeglichen. In Kellern, Geräteschuppen, Werkstätten und auf Balkons wurde alles gut aufgehoben und wartete auf kreativen Einsatz und sinnvolle Nutzung.

Während man heute etwas Gekauftes leichten Herzens gegen Neues austauscht, hing man damals sehr an den Dingen, die man selbst zusammen friemelte. Die in einen schöpferischen Prozess entstandenen selbsterdachten Unikate waren die Lösung für manches Problem.

Am 28. September 2021 erfolgt der Transport nach Schwedt. Und weil sich ab Oktober die Scheunentore des Museums für Besucher schließen, erhält das gute Stück auch gleich die winterfeste Verpackung. Für alle Neugierigen ermöglicht ein virtueller Rundgang den Besuch des Museums unter

https://stadtmuseum-schwedt.de/

auch in der Schließzeit. Ab Mai 2022 kann der Selbstbautraktor dann dauerhaft im Tabakmuseum Vierraden bewundert werden.

Aufruf an alle:

Frauen verkaufen Kuchen.
Beim Tabakblütenfest werden kulinarische Köstlichkeiten nach alter Art und Weise angeboten.

Zur Vorbereitung der neuen Sonderausstellung 2022 suchen die Mitarbeiterinnen noch Zeitzeugen und Bilder zum Tabakanbau und zur traditionellen Tabakköst. Sie verbinden damit die Hoffnung, dass diese Tradition des Tabakblütenfestes am 20. August 2022 wieder auf dem Marktplatz Vierraden zelebriert werden kann.

Kontakt

de
Tabakmuseum Vierraden
Vierraden, Breite Straße 14
16303 Schwedt/Oder
Telefon
03332 250991
Fax
03332 839211
Kontaktformular

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Diese Website ist ein Portal der Stadt Schwedt/Oder.
www.schwedt.eu