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Mike Hesche

Foto: Mike Hesche
Mike Hesche (Foto: Frank Döring)
wurde in Berlin geboren und wuchs in Schwedt/Oder auf. Nach anfänglichem Privatunterricht besuchte er Musikschulen in Schwedt/Oder und Frankfurt/Oder. Schon nach dem ersten Unterrichtsjahr in Schwedt/Oder entschied er sich für den Berufswunsch Musiker. Nach der bestandenen Aufnahmeprüfung an der Hochschule für Musik und Gesang "Hanns Eisler" in Berlin studierte er dort von 1987-1991 im Hauptfach E-Gitarre und Musikpädagogik. Nach Abschluss des Studiums hatte Mike Hesche das große Glück, 1991 eine Anstellung als Gitarrenlehrer und Leiter der Kreismusikschule Angermünde zu bekommen. Gleichzeitig spielte er in einer Band. Obwohl ihm das Unterrichten viel Spaß machte, fehlte ihm das Musizieren auf der Bühne. Deshalb beendete er 1995 seine Tätigkeit an der Musikschule Angermünde. Trotzdem wollte er nicht ganz auf das Unterrichten verzichten.  

Wie sind Sie an die Musik- und Kunstschule Schwedt gekommen?
Das Angebot der Musikschule Schwedt als freier Mitarbeiter zwei Tage die Woche Unterricht in Schwedt zu geben, kam gerade recht und ich nahm es dankbar an. So konnte ich als freiberuflicher Musiker öfter auf der Bühne stehen und parallel auch unterrichten. Seit 1995 bin ich an der Musik und Kunstschule in Schwedt/Oder als Lehrer tätig, seit 2013 als festangestellter Lehrer.

Was begeistert Sie an Ihrer Arbeit?
Ein Zitat von E.T.A Hoffmann besagt: „Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an.“ Besser kann man es nicht sagen. Dass Musik bei Menschen Emotionen auslösen kann, denke ich, weiß jeder. Wir verbinden persönliche Erinnerungen mit Musik. Denken Sie nur daran, wie Sie sich fühlen, wenn sie ein Weihnachtlied hören. Es zaubert sofort Bilder und Emotionen hervor. Diese Emotionen können so tief gehen, dass sie sich mit Worten nicht beschreiben lassen. Rückblickend kann ich sagen, dass die Art, Musik zu hören und zu empfinden, sich mit meiner Ausbildung geändert und entwickelt hat. Die Emotionen gehen viel tiefer, sind viel sensibler. Sie werden noch stärker empfunden, auf eine fast magische Weise, wenn man selbst Musik macht. Das ist eine Lebensqualität, die ich jedem Menschen wünsche! Wenn ich merke, dass ein Schüler dies zum ersten Mal in sich entdeckt und erfährt – diesen Rausch und dieses Glücksgefühl – dann macht mich das auch glücklich. Ich weiß, er hat etwas gefunden, was er für sein Leben behalten wird, und ich konnte ihm dabei helfen.

Wieso wollten Sie damals das Instrument lernen, das Sie heute unterrichten?
Als Kind in einem Ferienlager hatte ich eine Initialzündung. Dort gab es an einem Abend einen Kulturwettstreit. Ein Junge, mit dem ich mich dort angefreundet hatte, spielte Gitarre. Dieses Instrument hat mich einfach fasziniert und ich war so stolz, als ich nach dem Kulturwettstreit seine Gitarre zu unserer Unterkunft tragen durfte! Ich fing praktisch als Gitarrenroadie an – ganz unten!!! Aber schon am nächsten Tag hatte ich mich ein Stück hochgearbeitet. Er zeigte mir einige Töne auf der Gitarre und ich konnte noch an diesem Tag zwei kleine Lieder spielen. Wieder zu Hause angekommen, beglückte ich meine Eltern mit dem unbändigen Wunsch, Gitarre zu spielen wollen.

Wie würden Sie Ihr Instrument charakterisieren?
Die Gitarre ist in allen Stilrichtungen und Zeitepochen der Musik vertreten – in allen Bereichen der klassischen Musik (Romantik, Renaissance etc.) sowie allen Bereichen der populären Musik (Jazz, Rock, Folklore etc.). Sie ist also ein viels(ai)tiges Insrument. Genauso vielseitig sind die Klänge, die man ihr entlocken kann. Sie kann romantisch klingen, warm und weich, süß und säuselnd. Aber auch temperamentvoll, voller Kraft und Feuer z. B. im Flamenco, erotisch im Tango, klagend im Blues, rebellierend im Rock’n’Roll, elegant im Jazz, aggressiv und böse im Hard Rock. So vielseitig, wie wir Menschen und unsere Stimmungen auch sind – und manchmal eben auch verstimmt!

Wie motivieren Sie Ihre Schüler, schwierige Etüden zu üben?
Wenn das Ziel, die Etüde spielen zu können, zu groß erscheint, zeige ich meinen Schülern, dass es in kleinen Tageszielen sehr gut erreichbar ist – also vielleicht besser nur zwei Takte oder eine Zeile zu üben, als das ganze Stück. Dabei ist nicht die tägliche investierte Zeit wichtig, sondern, dass das Tagesziel erreicht wird. Erst dann ist die Übungsphase an diesem Tag beendet. Das Tagesziel muss so ausgewählt werden, dass es gut in den Zeitrahmen passt, der zum Üben bereit steht. Der Schüler ist dann stolz, dass er das Tagesziel erreicht hat. Dieses tägliche positive Erlebnis spornt ihn an, am nächsten Tag das nächste Tagesziel (Level) zu erreichen! Es ist eine Art Wettkampf, den er gewinnen möchte.

Können Sie Ihren Schülern heute zu einem Musikstudium raten? Wichtigste Voraussetzung ist, dass der Schüler einen starken inneren Willen hat, dieses Studium absolvieren zu wollen. Es muss eine Art Verbissenheit sein. Es darf in seinem Inneren keinen Zweifel geben, dass es der einzig richtige Beruf ist. Wenn dann auch das Talent und die Leistung da ist, dann ja! Ich bin der Auffassung, dass ein junger Mensch mit Motivation und Verbissenheit nicht zu stoppen ist. Er wird dann seinen Weg gehen.

Was wären Sie heute, wenn Sie nicht Musik studiert hätten?
Ein Musiker ohne Diplom! Es gab auch für mich keine Alternative! Das war mein Traum und ich habe nicht daran gezweifelt!

Ihr letzter Ohrwurm?
Einer meiner Favoriten ist der Gitarrist Pat Metheny. Die CD „Secret Story“ ist meine Lieblings-CD.

Kontakt

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Musik- und Kunstschule „J. A. P. Schulz"
Berliner Straße 56
16303 Schwedt/Oder
Telefon
03332 266311
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