Direkt zum Inhalt Direkt zur Hauptnavigation

Sprachauswahl

Suche Hilfe
zum Stichwortverzeichnis

Standardnavigation

Hauptnavigation

Friedrich Wilhelm Albert Schultz (Pseudonym: F.WAS)

Friedrich Wilhelm Albert Schultz
Friedrich Wilhelm Albert Schultz

Verleger, Redakteur, Heimatdichter

geboren 07.08.1880 in Wolfshagen (Uckermark)
gestorben 18.04.1945 in Hamburg

Stehe still und schau andächtig,
was die Heimat Schönes birgt;
ist es auch nicht groß und mächtig,
klein, verborgen, doch gar prächtig,
und es so auf Herze wirkt.
(aus „Schöne Haustür in der Orangenstraße 2“*)

Friedrich Wilhelm Albert Schultz stammt aus einer Familie mit fünf Kindern. Nach dem frühen Tod des Vaters zog die Mutter nach Schwedt. Schultz begann nach der Schulzeit eine Lehre als Setzer und Drucker bei A. Volkmann, dem Verlag des „Schwedter Tageblattes“ an der Brückenstraße. Er hatte eine zehnstündige Arbeitszeit und bildete sich daneben noch autodidaktisch weiter. 1910 konnte er die Meisterprüfung ablegen.
Er heiratet die Tochter seines Lehrmeisters und damit in das Unternehmen hinein. Später übernimmt er die Druckerei.

Schon der Erste Weltkrieg brachte das Unternehmen fast zum Erliegen. Nach dessen Ende vergrößerte Schultz die Druckerei und erwarb dabei die Buch- und Steindruckerei Jantzen. Die Firma wurde zum gefürchteten Konkurrenten der „Schwedter Zeitung“. Nicht nur dies, sondern auch die arbeiterfreundliche Einstellung war 1933 den an die Macht gekommenen Nationalsozialisten ein Dorn im Auge.

Der erste Schlag gegen den Verlag erfolgte, als Schultz folgendes Schreiben erhielt: „Auf Grund des § 1 der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze für Volk und Staat verbiete ich im Staatsinteresse die Druckschrift ‚Schwedter Tageblatt‘. Gez. Dr. Mayer Regierungspräsident Potsdam.“ Schultz konnte zwar das Wiedererscheinen des „Tageblattes“ durchsetzen, die Schikanen gegen Betrieb und Belegschaft gingen jedoch weiter. Geschäftskunden wie die gut situierte „Schwedter Hagel- und Feuerversicherungsgesellschaft“, das Rittergut Criewen unter denen von Arnim (50 Jahre Kunde des Unternehmens), viele Schwedter Geschäftsleute und letztlich die Stadt Schwedt selbst kündigten ihre Annoncen. 1939 wurde das „Schwedter Tageblatt“ erneut verboten. Das Ende des Unternehmens war besiegelt, auch wenn Schultz einen Teil der Arbeiten im „Eberswalder Stadt- und Landboten“ als Ersatz für das „Tageblatt“ drucken ließ.

Am 3. März 1945 schlug eine Granate im Redaktionsgebäude ein, wobei Schultz schwer verletzt wurde. Nach einer Odyssee durch verschiedene Lazarette verstarb der Verleger am 18. April 1945 in Hamburg.

Friedrich Wilhelm Albert Schultz war ein Wanderer und Menschenfreund. Wie viele in der Geschichte der Stadt hat er die Schönheiten um Schwedt erkundet und in liebenswürdigen Gedichten, meist in Plattdeutsch, Landschaft und Leuten ein kleines Denkmal gesetzt, wobei er Hochdeutsch besonders für Naturpoesie und Plattdeutsch, für kindliche und menschenbeobachtende Themen verwendete. Den Kindern brachte Wilhelm Albert Schultz besonders seine Zuneigung und sein Verständnis entgegen, was in einigen seiner Gedichten schön zum Ausdruck kommt. Das in Klammern gesetzte und oft verwendete Pseudonym (F. WAS) mit den Anfangsbuchstaben seines Namens bestätigt seine Bescheidenheit.

Werke (u. a.): Gedichte in Plattdeutsch und Hochdeutsch, erschienen auch im Eberswalder Landboten, Prosaarbeiten in Plattdeutsch: „Nicht up´t Oder schwemmen“

* Das Haus war das Wohnhaus des jüdischen Tabakhändlers Hugo Seelig.