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Voll der Osten (Archiv)

Foto in Schwarz-Weiß: Jugendliche vor einem Kulturhaus-Eingang
Szene aus dem DDR-Alltag. Foto: Harald Hauswald

Ausstellung in der evangelischen St. Katharinenkirche
vom 8. September bis 20. Oktober 2019

Es gibt nicht viel, wovon der Berliner Fotograf Harald Hauswald begeistert ist. Von diesem Titel der Ausstellung schon. Auf 20 Tafeln werden rund 100 Fotos von ihm gezeigt, die im Alltag der DDR entstanden sind.

Porträtfoto vor der Ausstellung
Fotograf Harald Hauswald
In den achtziger Jahren zog Harald Hauswald durch Ost-Berlin und fotografierte, was ihm vor die Linse kam. Er knipste, was andere Fotografen übersahen oder für uninteressant hielten: Kleine Szenen des Alltags, einsame und alte Menschen, verliebte junge Pärchen, Rocker, Hooligans und junge Leute, die sich in der Kirche für Frieden und Umweltschutz einsetzten.

„Im Mittelpunkt steht der Mensch“ hatte einer der Grundsätze des Sozialistischen Realismus gelautet. Harald Hauswald verwirklichte diesen Anspruch auf ganz eigene Weise. Dafür bekam er keinen staatlichen Kunstpreis, sondern Ärger mit den SED-Behörden und der Stasi. Natürlich fotografierte Harald Hauswald auch verfallene Fassaden, verkommene Eckkneipen und Schlangen vor Lebensmittelläden. Dennoch war seine Fotografie eine Liebeserklärung an die Menschen in der DDR.

Der Historiker und Buchautor Stefan Wolle, der ebenfalls in der DDR groß geworden ist, hat zu den Bildern Texte geschrieben. Darüber hinaus wurden 18 Videointerviews gedreht, in denen der Fotograf darüber berichtet, wie das jeweils zentrale Foto einer jeden Tafel entstanden ist. Diese Videos können per QR-Code in der Ausstellung abgerufen werden.

Die Ausstellung ist ein Projekt der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Harald Hauswald ist Mitinitiator der OSTKREUZ Agentur der Fotografen, die 1990 von sieben ostdeutschen Fotografinnen und Fotografen in Paris gegründet wurde. Heute zählt sie 22 Mitglieder und gilt als das renommierteste Fotografenkollektiv Deutschlands.

Zum Oktoberfest ist die Ausstellung am Sonnabend, dem 28. September, von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Am Sonntag ist ab 14 Uhr zusätzlich eine Turmbesteigung möglich, um einen Überblick über das Festgeschehen zu bekommen.

Geöffnet ist die Kirche ansonsten von Dienstag bis Freitag und Sonntag von 14 bis 16 Uhr sowie Sonnabend von 10 bis 16 Uhr. Zu diesen Zeiten ist auch eine Turmbesteigung auf eigene Gefahr möglich.