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Denkmalschutzpreis 2023 (Archiv)

In der Stadtverordnetenversammlung am 6. Dezember 2023 wurde der Denkmalschutzpreis der Stadt Schwedt/Oder 2023 vergeben. Der 2009 ins Leben gerufene Preis wird alle zwei Jahre verliehen und dient der Auszeichnung beispielhafter denkmalpflegerischer Leistungen in der Stadt Schwedt/Oder einschließlich ihrer Ortsteile.

Gruppenfoto
Denkmalschutzpreis-Auszeichnung 2023

1. Preis: 

kunstbauwerk e. V.

für das Projekt „Tabakfabrik Vierraden“

Foto: rote Backsteingebäude
Das weithin sichtbare rote Backstein­gebäude der ehemaligen Roh­tabak­fabrik befindet sich in der Schwedter Straße 19, im Ortsteil Vierraden.
Das historische Gebäudeensemble der Tabakfabrik, bestehend aus Tabakspeicher, Fabrikantenvilla und Arbeiterwohnhaus, wurde zwischen 1870 und 1880 von dem Tabakgroßhändler August Lange errichtet. Das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege stellte 1995 das Ensemble unter Denkmalschutz. 1998 wurden der Speicher und die Villa von dem Berliner Architekten Klaus Hirsch erworben. Das Arbeiterwohnhaus stand nicht mit zum Verkauf.

Der Verein kunstbauwerk e. V. bemüht sich seit 1999 um den Erhalt des Bauensembles. Mit Hilfe öffentlicher Mittel konnte der Verein bis Anfang 2001 das Schieferdach und den Dachstuhl des Speichers komplett erneuern. Die Fassadensanierung, der Einbau von Fenstern sowie die Instandsetzung der Fundamente und der Holz-Tragkonstruktion erfolgte von 2002 bis 2005. Die Sanierung der Villa wurde Ende 2012 im Wesentlichen abgeschlossen. Seitdem stehen Übernachtungsmöglichkeiten für bis zu 23 Personen, zwei Seminarräume und ein Veranstaltungsraum zur Verfügung.

Mehrfach nahm der Verein mit der Tabakfabrik am „Tag des offenen Denkmals“ und der „langen Nacht der Museen“ in Schwedt teil. Im Rahmen der „Uckermärkischen Musikwochen“ war sie mehrmalig einer der Veranstaltungsorte, ebenso für die „Nacht der Poesie“. An dem von 2000 bis 2012 vom Verein organisierten Kunstsymposium Oder|Odra haben rund 100 Künstler aus verschiedenen europäischen Ländern teilgenommen.

Die Räume des Speichers bieten sich aufgrund ihrer Proportion und Qualität hervorragend für Ausstellungen, Veranstaltungen oder auch als Atelier an.

Der Ausbau des Speichers, die Gestaltung der Außenanlagen sowie die Erweiterung der Übernachtungsmöglichkeiten stehen noch an.

www.kulturhof-uckermark.de

2. Preis: 

Familie Wittkopf

für das Projekt „Altes Bahnwärterhaus, Försterei Berkholz“

Foto: saniertes Haus
Bahnwärterhaus (Foto: Familie Wittkopf)
Viele Schwedter kennen es – ob von der Bahn oder von der Straße aus: das alte Bahnwärterhaus Försterei Berkholz – das Wohnhaus der Familie Wittkopf. Im Zuge des Streckenausbaus Schwedt–Angermünde wurde es nach 1880 errichtet und als Wohnhaus von Bahnarbeiterfamilien genutzt. Charakteristisch sind die Backsteinelemente und die Stichbogenfenster.

Familie Wittkopf erwarb das Haus 1993 und schuf aus der Ruine eine ansehnliches und bewohnbares Haus. Dabei blieb die Fassade in ihrem Stil erhalten, das Dach bekam Biberschwanzziegel und die markanten Fenster wurden mit Oberlicht und Sprossen nachgebaut. Auch die Haustür wurde originalgetreu nachgefertigt.

Das Gebäude steht zwar nicht auf der Denkmalliste, dennoch wurde es mit viel Liebe zum Original rekonstruiert. Für das kommende Jahr ist eine weitere Maßnahme vorgesehen, die Beseitigung des Betonputzsockels aus DDR-Zeiten.

Anerkennung der Bürgermeisterin

Förderverein zur Erhaltung der Dorfkirche Passow e. V.

für sein Projekt „Restaurierung der Wagner-Kaltschmidt-Orgel“

Foto: Kirche
Kirche Passow
Seit der Gründung 2008 hat der Verein gemeinsam mit der Kirchengemeinde, der Gemeinde bzw. dem Ortsteil Passow und den vielen engagierten Mitgliedern zahlreiche Projekte erfolgreich umgesetzt. Dazu zählen die Sanierung des Turmes mit Turmspitze, historischer Uhr von 1699, Schallluken und Fachwerk, ein neues Dach für das Kirchenschiff, die Beleuchtung der Kirche, die vollständige Restaurierung des 500 Jahre alten Schnitzaltars, die Innengestaltung des Kirchenschiffs, die Pflege des Kirchhofs, die Durchführung des Passower Weihnachtsmarktes und vieles mehr.

Als nächstes Projekt steht die Restaurierung der Wagner-Kaltschmidt-Orgel an. Die Orgel wurde 1744 bis 1745 von Joachim Wagner gebaut. Sein Meisterwerk vollendet er 1723 mit der Orgel in der Berliner Marienkirche, sein größtes Werk 1726 in der Berliner Garnisonkirche. Im Laufe seines Lebens schuf er 51 individuell gestaltete Orgeln. Mehrfach wurde die Passower Orgel repariert. Umfangreich erneuert wurde sie 1872 durch den Stettiner Meister Emil Kaltschmidt.

Für die Rettung des Gesamtkunstwerkes bemüht sich der Förderverein um geschätzt 90.000 Euro.

https://dorfkirche-passow.de/