Denkmalschutzpreis 2023 (Archiv)
In der Stadtverordnetenversammlung am 6. Dezember 2023 wurde der Denkmalschutzpreis der Stadt Schwedt/Oder 2023 vergeben. Der 2009 ins Leben gerufene Preis wird alle zwei Jahre verliehen und dient der Auszeichnung beispielhafter denkmalpflegerischer Leistungen in der Stadt Schwedt/Oder einschließlich ihrer Ortsteile.
1. Preis:
kunstbauwerk e. V.
für das Projekt „Tabakfabrik Vierraden“
Der Verein kunstbauwerk e. V. bemüht sich seit 1999 um den Erhalt des Bauensembles. Mit Hilfe öffentlicher Mittel konnte der Verein bis Anfang 2001 das Schieferdach und den Dachstuhl des Speichers komplett erneuern. Die Fassadensanierung, der Einbau von Fenstern sowie die Instandsetzung der Fundamente und der Holz-Tragkonstruktion erfolgte von 2002 bis 2005. Die Sanierung der Villa wurde Ende 2012 im Wesentlichen abgeschlossen. Seitdem stehen Übernachtungsmöglichkeiten für bis zu 23 Personen, zwei Seminarräume und ein Veranstaltungsraum zur Verfügung.
Mehrfach nahm der Verein mit der Tabakfabrik am „Tag des offenen Denkmals“ und der „langen Nacht der Museen“ in Schwedt teil. Im Rahmen der „Uckermärkischen Musikwochen“ war sie mehrmalig einer der Veranstaltungsorte, ebenso für die „Nacht der Poesie“. An dem von 2000 bis 2012 vom Verein organisierten Kunstsymposium Oder|Odra haben rund 100 Künstler aus verschiedenen europäischen Ländern teilgenommen.
Die Räume des Speichers bieten sich aufgrund ihrer Proportion und Qualität hervorragend für Ausstellungen, Veranstaltungen oder auch als Atelier an.
Der Ausbau des Speichers, die Gestaltung der Außenanlagen sowie die Erweiterung der Übernachtungsmöglichkeiten stehen noch an.
2. Preis:
Familie Wittkopf
für das Projekt „Altes Bahnwärterhaus, Försterei Berkholz“
Familie Wittkopf erwarb das Haus 1993 und schuf aus der Ruine eine ansehnliches und bewohnbares Haus. Dabei blieb die Fassade in ihrem Stil erhalten, das Dach bekam Biberschwanzziegel und die markanten Fenster wurden mit Oberlicht und Sprossen nachgebaut. Auch die Haustür wurde originalgetreu nachgefertigt.
Das Gebäude steht zwar nicht auf der Denkmalliste, dennoch wurde es mit viel Liebe zum Original rekonstruiert. Für das kommende Jahr ist eine weitere Maßnahme vorgesehen, die Beseitigung des Betonputzsockels aus DDR-Zeiten.
Anerkennung der Bürgermeisterin
Förderverein zur Erhaltung der Dorfkirche Passow e. V.
für sein Projekt „Restaurierung der Wagner-Kaltschmidt-Orgel“
Als nächstes Projekt steht die Restaurierung der Wagner-Kaltschmidt-Orgel an. Die Orgel wurde 1744 bis 1745 von Joachim Wagner gebaut. Sein Meisterwerk vollendet er 1723 mit der Orgel in der Berliner Marienkirche, sein größtes Werk 1726 in der Berliner Garnisonkirche. Im Laufe seines Lebens schuf er 51 individuell gestaltete Orgeln. Mehrfach wurde die Passower Orgel repariert. Umfangreich erneuert wurde sie 1872 durch den Stettiner Meister Emil Kaltschmidt.
Für die Rettung des Gesamtkunstwerkes bemüht sich der Förderverein um geschätzt 90.000 Euro.