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Ocland-Fahrt 2009 (Archiv)

Bericht von Peter Schauer von seiner Fahrt nach Ocland (Okland)

Foto: Heimkinder im Dezember 2009
Heimkinder im Dezember 2009
Als mir um 1995 Katharina Fuhrmann von schlimmen Zuständen in einem Kinderheim in Ocland, in dem sie ein soziales Praktikum absolvierte, berichtete, war damals die Entscheidung über Hilfe schnell gefallen. Seit dem sind jährlich Konvois mit Spenden aus Schwedt und Umgebung nach Rumänien persönlich überbracht worden. Ich kannte die Situation nur aus dem Erzählen derjenigen, die über Weihnachten in Ocland waren und im Nachhinein berichteten.

Vom 10. bis 17. Dezember 2009 fuhren wieder 10 Personen nach Rumänien in das Kinderheim nach Ocland. Diesmal mit 5 Transportern sowie einem Hänger bis oben vollgepackt. So viel Bereitschaft an Geld, Sachwerten und Paketen gab es noch nie. Von mir herzlichen Dank an alle, die gespendet, geholfen haben sowie mitgefahren sind. Danke auch an meine Funkfreunde, die mit ihren bereitgestellten Funkgeräten halfen, dass sich die große Kolonne nicht aus den Augen verlor.

Ich hatte mich entschieden, diesmal selbst mitzufahren, um mich persönlich zu überzeugen, was dort mit den Geschenken und den vielen immer noch notwendigen Gebrauchsgütern geschieht. Ich kann Sie mit ruhigem Gewissen versichern, seit dem ersten Hilfstransport hat sich in Ocland vieles zum Guten gewendet. Das Kinderheim ist in einem guten Zustand dank intensiver internationaler Hilfe. Außer den Schwedtern sind dort u. a. Holländer, Österreicher, Franzosen mit Hilfe am Werk. Die Kinder und Jugendlichen haben in Okland vernünftige Schlafräume, gehen im Ort zur Schule und leben bis zum Erwachsenwerden im Heim. Danach verlassen sie Ocland, gehen in andere Heime in Rumänien, werden weiter betreut oder man versucht sie irgendwo in Arbeit zu vermitteln.

Ich muss aber auch feststellen, dass die Hilfe vieler Spender, die jährlich ihre inzwischen gewachsenen persönlichen Partnerschaften mit Weihnachtspaketen begeistern, nach wie vor der berühmte Tropfen auf den heißen Stein ist. Es wird noch immer alles benötigt. Von einem normalen Leben, wie wir es gewöhnt sind, ist Rumänien in vielen Regionen noch weit entfernt. Als Spender fragt man sich immer, was geschieht mit meiner Spende?

Foto: Heimkinder im Dezember 2009
Heimkinder im Dezember 2009
Seien Sie sicher, Ihre Pakete kommen bei den Kindern an, davon konnten wir uns alle überzeugen.

Großer Nachholbedarf besteht beim Umgang der Betreuer mit den Kindern.
Wenn man weiß, wie körperlich und geistig behinderte Menschen liebevoll in Schwedt betreut werden, macht es mich besonders traurig, dass die Kinder in Ocland nur davon träumen können.

Unser persönliches langjähriges Partner-Kind, das inzwischen erwachsen ist, lebt jetzt in einem Heim in der Bezirksstadt Miercurea Cuic und lernt dort Schneiderin. Ich habe ihr mein Paket persönlich hingebracht und auch übergeben.

Allerdings kann ich die Zustände in diesem Heim mitten in Europa, mitten in der EU nicht beschreiben … Da werde ich einige Zeit brauchen, um diese Bilder zu verdauen. Der Sozialverantwortliche in der Bezirksbehörde erklärte dies mit Platzmangel. Für dieses Heim ist Hilfe bitter nötig.

Ich kann Sie alle, die bisher für das Heim in Ocland gespendet haben nur bitten, es weiter zu tun. Ihre Pakete, Spenden sind dort gut angelegt.
Könnten Sie die Augen der Kinder sehen, die Ihre persönlichen Pakete öffnen, wäre ich mir sicher, dass Sie Weihnachten 2010 wieder dabei sind.