Direkt zum Inhalt Direkt zur Hauptnavigation

Sprachauswahl

Suche Hilfe
zum Stichwortverzeichnis

Standardnavigation

Hauptnavigation

Johann Wilhelm Pastorff

Baurat, Astronom

geboren 17.06.1767 in Schwedt
gestorben 21.11.1838 in Buchholz bei Drossen (Neumark)

Nach einem Studium an der Bauakademie in Berlin arbeitete Pastorff im Bauministerium. In seiner staatlichen Laufbahn brachte er es bis zum „Baudepartements-Kondukteur“, was damals einem Baurat entsprochen haben mag.

Seine finanzielle Situation versetzte ihn in die Lage, sich ins Privatleben zurückzuziehen. Er kaufte ein Gut bei Drossen (Neumark) und widmete sich nun ganz seiner Lieblingsbeschäftigung, der beobachtenden und beschreibenden Astronomie.

Pastorff versuchte u. a. die Rotationsdauer der Sonne präziser zu bestimmen und widerlegte die seinerzeit Aufsehen erregende, angebliche Entdeckung einer dichten und ausgedehnten Marsatmosphäre, die auf optischen Täuschungen beruhte. Er vertrat gegenüber damaligen Spekulationen strikt die Ansicht, dass der Mars nicht durch menschliche Wesen bewohnt sein kann. Schon damals hat der erdnächste Planet die Gedankenwelt der Menschen beschäftigt. Pastorffs zahlreiche Beobachtungen der Sonnenflecken haben sich seinerzeit als wertvolles Material zur Begründung der Sonnenphysik erwiesen. Viele seiner Erkenntnisse wurden in damaligen astronomischen Veröffentlichung mit aufgenommen, so zum Beispiel in „Bodes Jahrbuch“ (1826–1829) oder in den „Astronomischen Nachrichten“ (1826–1835).

Nach seinem Tod ging der von ihm benutzte Refraktor (Linsenfernrohr mit mehreren Sammellinsen als Objektive) mit einer Brennweite von 4,5 Fuß (zwischen 25 und 49 cm) in den Besitz des Bankiers und Amateurastronomen Wilhelm Beer über und diente diesem Forscher bei seinen Forschungen über die physische Beschaffenheit der Planeten und des Mondes.