Projekte zur grünen Fernwärmeversorgung

Die PCK Raffinerie und die Stadtwerke Schwedt haben am 6. März 2025 eine Absichtserklärung unterzeichnet, um die Fernwärmehaushalte in Zukunft noch umweltfreundlicher versorgen zu können. Ziel ist es, durch innovative Lösungen bezahlbare und grüne Wärme im Versorgungsnetz zu sichern – und das möglicherweise schneller als gesetzlich erfordert. Mit dem Zweckverband Ostuckermärkische Abwasserwirtschaft, kurz ZOWA, steht ein weiteres Projekt kurz vor dem Start.
„Es ist uns wichtig, gemeinsam mit der lokalen Industrie zu agieren und die Zukunft zu gestalten“, so Dirk Sasson, Geschäftsführer des Unternehmensverbundes Stadtwerke Schwedt. In einer Willensbekundung haben PCK und Stadtwerke festgehalten, dass sie die nächsten Schritte gemeinsam angehen.
Über viele Jahre sind die Fernwärmehaushalte mit der industriellen Abwärme aus dem Kraftwerk der Raffinerie versorgt worden. Inzwischen wird Abwärme aus weiteren Anlagen der PCK zusätzlich zur Fernwärmeerzeugung genutzt. In Zukunft soll genau hier angesetzt werden. Dazu wird demnächst eine Machbarkeitsstudie erstellt. Die Ergebnisse zur Realisierung für die notwendige Infrastruktur, wie Rohrleitungen und Wärmeübertrager, sowie die Wirtschaftlichkeit dienen zur Entscheidungsfindung beider Parteien.
„Die Nutzung unserer Abwärmequellen bringt die klimaneutrale Fernwärme weiter voran. Die Partnerschaft mit den Stadtwerken wird somit in der Zukunft weiter ausgebaut“, so die Aussage von Ralf Schairer, Sprecher der Geschäftsführung der PCK.
Ein weiteres Vorhaben zur Wärmegewinnung ist bereits auf dem Weg zur Umsetzung. Gemeinsam mit dem ZOWA erfolgte innerhalb des Transformationsplanes eine Vorstudie zur Nutzung von Abwärme aus Abwasser. Sobald der Fördermittelbescheid im Rahmen des Programmes BEW (Bundesprogramm effizienter Wärmenetze) vorliegt, wird die Realisierung beauftragt. Die vorbereitenden Maßnahmen erfolgen bereits. Im Jahr 2027 könnte das regionale Abwasser somit als effizienter Wärmelieferant für das Schwedter Fernwärmenetz genutzt werden. Dazu wird das geklärte Abwasser vor der Rückleitung in die Umwelt mit einer Großwärmepumpe abgekühlt und die so gewonnene Wärme ins Wärmenetz der Stadt eingespeist. „Wir gehen die Energiewende proaktiv an, wir bewegen schon jetzt gemeinsam etwas“, betont Dirk Sasson.
Mit dem Erfolg der anvisierten Projekte würden die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetztes (GEG) früher erreicht als vorgegeben und Schwedt damit Vorreiter für andere Regionen. Der Titel „Industriestadt Schwedt“ gereicht damit einmal mehr zum Standortvorteil. Die Industrieunternehmen vor Ort und deren Energiepotentiale aus industrieller Abwärme liefern die besten Voraussetzungen für eine gelungene Energiewende in der Stadt.