Tag der Städtebauförderung 2015 (Archiv)
Aus Anlass des bundesweiten Tages der Städtebauförderung am 9. Mai luden Bürgermeister Jürgen Polzehl, Stadtplaner Frank Hein und die Geschäftsführer der beiden großen Schwedter Wohnungsunternehmen am Vortag zu einer Pressekonferenz ein. Den Auftakt der Pressekonferenz bildete eine Aktion von 50 Schülerinnen und Schülern der Astrid Lindgren Grundschule, die sich im Unterricht mit dem Thema „Meine Stadt“ beschäftigt haben und auf der Freifläche vor der Alten Fabrik Luftballons mit ihren ganz persönlichen Karten auf die Reise schicken werden.
Am bundesweiten Tag der Städtebauförderung am 9. Mai 2015 nehmen mehr als 570 Städte und Gemeinden mit zahlreichen Veranstaltungen teil. Der Tag der Städtebauförderung findet in diesem Jahr zum ersten Mal statt und hat das Ziel, kommunale Projekte der Städtebauförderung in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Der Aktionstag ist eine gemeinsame Initiative von Bund, Ländern, Deutschem Städtetag sowie Deutschem Städte- und Gemeindebund.
Was hat die Städtbauförderung für Schwedt gebracht?
Der Tag der Städtebauförderung ist ein Tag, um einmal Resümee zu ziehen, was die Städtebauförderung der Stadt Schwedt/Oder bisher gebracht hat. Gerade in den ersten Jahren nach der Wende veränderte sich das Stadtbild rasant. Die Bausubstanz aus DDR-Zeiten hatte an vielen Stellen in der Stadt eine Erneuerung nötig. Die wirtschaftlichen Verhältnisse änderten sich extrem und damit einhergehend auch der Wohnungsbedarf. Wohnungsleerstand in Größenordnungen wurde zum akuten Problem. Allein aus kommunalen Mitteln hätte die Stadt den gesamten Umbaubedarf und vor allem den gewaltigen Rückbau nie stemmen können.
Rührig wurden Förderprogramme von Bund und Land erschlossen und genutzt. Die meis-ten Fördermittel kamen aus dem Programm „Stadtumbau Ost“ für Rückbau und Aufwertung. Neben dem Rückbau von Wohnhäuser an Schiller- und Goethering, Heinrich-von-Kleist- und Thomas-Mann-Straße, Lindenallee 72/74 sowie von Kollektoren, Sporthalle Schillerring und der alten Musik- und Kunstschule in der Karl-Marx-Straße wurde auch die Rekonstruktion von Berlischky-Pavillon und Heinersdorfer/Dr.-Theodor-Neubauer-Straße durch dieses Programm mitfinanziert. Ein ganzes Stadtviertel gibt es heute nicht mehr. Zwischen Friedrich-Engels- und Werner-Seelenbinder-Straße wurde inzwischen 100.000 Sämlinge für einen neuen Mischwald ausgebracht.
Schulen und Kindertagesstätten wurden mittels Millionen aus den Förderprogrammen saniert, viele Straßen rekonstruiert und Freiflächen neu gestaltet. Fördergelder wurden unter anderem verwendet für Stadtpark, Europäischen Hugenottenpark, ZOB, Haus der Bildung und Technologie, Bürger- und Sportpark Külzviertel und das denkmalgeschützte Wohnhaus Berliner Straße 11, für Wassertouristisches Zentrum, Bühnenturm der Uckermärkischen Bühnen, Jüdisches Ritualbad, Musik- und Kunstschule, Sporthallen „Neue Zeit“ und Dreiklang, östliches und westliches Bollwerk, … In allen Stadtteilen wurde gebaut. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Trotz massiven Bevölkerungsrückgangs entwickelte sich Schwedt in den letzten über 20 Jahren zu einer lebenswerten Stadt für seine Einwohner.
Städtebauförderprogramme im Stadtumbaugebiet Schwedt/Oder
Stadtumbau Ost (2002–2014): Rekonstruktion Heinersdorfer Str. /Dr.-Theodor-Neubauer-Straße; Berlischky-Pavillon; Rückbau Wohnhäuser Schiller-/Goethering; Rückbau Weilbacher; Rückbau Wohnhäuser Heinrich-von-Kleist-Straße; Rückbau Wohnhäuser Thomas-Mann-Straße; Rückbau des Wohnhauses Lindenallee 72/74; Rückbau Kollektoren im Stadtteil Am Waldrand; Rückbau alte Musik- und Kunstschule Karl-Marx-Straße; Rückbau Sporthalle Schillerring
Sanierungsgebiet Altstadt (1991–2014): Berliner Straße 11; Jüdisches Ritualbad; Straßen in der Altstadt
VVN (Verwaltungsvereinbarung großer Neubaugebiete):
Neue Zeit (1993–1996): Freianlagen Rudolf-Breitscheid-Straße; Schulhof Grundschule „Bertolt Brecht“
Obere Talsandterrasse (1994–2006): Wohnquartier Anne-Frank-, Lilo-Herrmann-Str.; Freianlage Dr.-Wilhelm-Külz-Viertel
Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz GVFG/ÖPNV (1991–2014): ZOB; Julian-Marchlewski-Ring; Ehm-Welk-Straße
Gemeindefinanzierungsgesetz (GFG) (1999–2004): Erich Kästner-Grundschule; Fritz-Krumbach-Straße; mehrere Kindertagesstätten
Nachhaltige Stadtentwicklung (2009–2014): Stadtpark; Parkplatz Kompaktbau; Haus der Bildung und Technologie
Soziale Stadt inkl. Modellvorhaben (2000–2014): Bürger- und Sportpark Dr.-Wilhelm-Külzviertel; Kita „Hans Christian Andersen“, Ehm-Welk-Straße 19; Grundschule „Am Waldrand“
Pomerania (2009–2015): Hugenottenpark; Wassertouristisches Zentrum; Bühnenturm der Uckermärkischen Bühnen
Konjunkturpaket II (2009–2011): Sporthalle Dreiklang
Sportförderung (1993): Sporthalle „Neue Zeit“
Sanierungsgebiet Obere Talsandterrasse (1999–2006): Rückbau der Leverkusener Straße 2–22; Freiflächengestaltung ehemals Friedrich-Engels-Straße 13–23
Zukunft im Stadtteil (ZiS) (2001–2003): östliches und westliches Bollwerk; Freianlagen Rathaus Haus 2; HIT/Musik- und Kunstschule
Downloads
Karte anlässlich des Tages der Städtebauförderung 2015 (PDF, nicht barrierefrei)
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