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Parkanlage Stengerhain – Stadtteil Zentrum

Die Parkanlage liegt an der „Bahnhofstraße“. In Erinnerung an Christian Friedrich Gustav Stenger erhielt der Park den Namen „Stengerhain“.

Kommerzienrat Christian Friedrich Gustav Stenger wurde am 22. März 1817 als Sohn des Kaufmanns und Stadtkämmerers Chr. Fr. Stenger in Schwedt geboren. Er übernahm das Handelsunternehmen des Vaters und betrieb das Vorgängergeschäft der späteren Wutzdorff’schen Lebensmittelhandlung an der Ecke Vierradener Straße/Berliner Straße. Durch seine Umsichtigkeit und erfolgreiche Geschäftstätigkeit erhielt er den Titel eines Kommerzienrates und brachte es in Schwedt zu hohem Ansehen. Bereits seit Jahren Stadtverordneter, wurde Stenger 1868 Ratsherr. Als Mitglied des „Komitees zur Erbauung einer Lokal-Eisenbahn von Angermünde nach Schwedt“ trat er frühzeitig für das Zustandekommen dieser Bahnverbindung ein. 1873 konnte die Bahnstrecke Angermünde–Schwedt in Betrieb genommen werden.

Als Vorsitzender der 1877 gebildeten „Verschönerungskommission“ ließ er 1880 im neu entstandenen Bahnhofsviertel das sumpfige Gelände des ehemaligen sogenannten Geheges zuschütten und neu mit Bäumen bepflanzen. 1881 setzten die dankbaren Anwohner der Bahnhofstraße dem Kommerzienrat als dem Begründer des Hains ein kleines Denkmal.

Stengers Anliegen war es, die kurz nach der Inbetriebnahme der Eisenbahnverbindung entstandene Bahnhofstraße so zu gestalten, dass sie den in Schwedt ankommenden Bahnreisenden einen ersten freundlichen Eindruck von der Stadt vermitteln konnte. 1891 wurde in der Stadt das vierzigjährige Bürgerjubiläum Stengers festlich begangen. Sein Wohnhaus war das alte Freihaus Nr. 24 auf der Schloßfreiheit. Am 10. November 1892 starb er in seiner Heimatstadt Schwedt.

1900 veranlasste der Schwedter Arzt Dr. Hans Lobeck die restliche Zuschüttung, Planierung des Geheges und ansprechenden Bepflanzung des Geländes. Um die Erhaltung des wertvollen Baumbestandes des Parkes bemühte sich nach dem Zweiten Weltkrieg wieder ein Ratsherr – Otto Borriss.

Unmittelbar neben der Parkanlage Stengerhain befand sich 1926 die städtische Gasanstalt mit einer Warmbadeanstalt. Park und Gaswerk waren durch eine Mauer voneinander getrennt.

Der Park wurde für einige Jahre (1959 bis 1968) auch zu einem Ort des Gedenkens an die Verfolgten des Naziregimes. Hier stand ein VVN-Denkmal aus Naturstein von 1949, welches Anfang der 1960er-Jahre vom Paradeplatz hierher umgesetzt wurde. Mit der Anlage des Neuen Friedhofs erhielt das Denkmal dort seinen endgültigen Platz.